Samstag, 30. Juni 2012

Freiheit die ich meine

Ich bin frei!

Seit gestern ist die Chefin aus der Hölle Geschichte! Nie wieder hat die Alte mir was zu sagen! Die letzten beiden Tage habe ich meinen Spind und mein Fach in der Teeküche geräumt, gestern fühlte es sich fast schon wie Flucht an. Bloß alles raus hier, weg damit, packen und gehen. Und ich hab mich nicht einmal umgedreht, kein Wort des Abschieds. Gut, morgen gibt es nochmal ein vom Vorstand gesponsertes Teamfrühstück im Hotel, das hat mich gerettet, etwas dazu sagen zu  müssen. Und ganz aus der Welt bin ich ja nicht, die Firma bleibt ja dieselbe, manchmal werde ich da auch noch aushelfen. Nur Verantwortung muss ich keine mehr übernehmen. Für eine lügende, manipulierende dumme Person, die alle Fehler im Buch macht, die man zwischenmenschlich und fachlich so machen kann.

Sentimental bin ich nach dem Piccolöchen, den ich mir zur Feier des Tages gemütlich allein zuhaus gegönnt habe dann doch geworden. Einfach, weil ein Lebensabschnitt zu Ende geht. 7 Jahre. Weil ich mich so verändert habe, mich verändern mußte durch den ganzen Scheiß. Manchmal kenn ich mich kaum wieder, so stark bin ich geworden! Eine ungewohnte Rolle, nicht mehr verzweifelt schimpfend und sich ohnmächtig fühlend die Macht anderer Menschen über mich ertragen zu müssen sondern die Verhältnisse umkehren zu können, das ist schon ein bisschen unheimlich.

Die Entscheidung, wie ich mich fühlen möchte, liegt ganz bei mir. Ich kann mich auch endlos über meinen Lover ärgern, wenn der mal wieder nicht antwortet. Ihm Beschwerdemails schreiben und dann wieder genervt auf Antwort warten. Oder drauf vertrauen, dass er es durchaus registriert, dass ich nächste Woche zwei Tage frei habe und sich dann melden wird, wenn er Sex haben will. Ich könnte jetzt auch, was ich früher natürlich getan habe, nachhaken und ihm drohen, dass ich halt dann die Tage anders verplane, sollte er sich nicht melden. Auch damit begebe ich mich wieder in eine Abhängigkeit, aber möchte ich mich von der wenigen Zeit die er hat in meiner eigenen beschränken lassen? Nein. Und das habe ich auch immer versucht, versucht, 'mein' Ding durchzuziehen auch ohne ihn. Allerdings immer mit der Hoffnung im Hinterkopf, dass er dann schon ankommen würde. So bissl Trotzköpfchen. Ich mach das jetzt extra wegen dir!!!!!!!

Ja wer bin ich denn, wegen oder trotz eines Lovers irgendwas zu tun oder nicht zu tun? Wieso können andere Menschen bestimmen, wie ich meine Freizeit verbringe? Chefin ist bescheuert und nervt? Lover ist kompliziert? Sollen sie doch. Ich lass es mir gutgehen. Ich sehe durchaus, dass beide mit ihrem Leben nicht glücklich sind. Ich könnte beiden ein paar Tipps geben. Gut, der Ex hat ja sogar im Lauf der Zeit was gelernt aus meinen Predigten, aber das war anstrengend für mich, mir soviel Kopf zu machen. Und mit Reden kann man so jemand eh nicht erziehen. Ich glaube aber fest daran, dass sich alle Menschen ändern können, wenn es ihnen wichtig genug ist. Nur hab ich aufgehört zu reden und zeige meine Grenzen jetzt anders auf, und dadurch verändert sich auch der Umgang dieser Menschen mit mir. Meine Chefin hat sich nicht mehr oft gewagt, mich direkt zu nerven. Ihre Art ist anstrengend, aber so, wie sie mit den anderen redet, das traute sie sich bei mir nicht mehr.

Und statt dem Ex jetzt Brücken zu bauen und ihn damit in Zugzwang zu setzen, bleibe ich lieb, aber konsequent. Er hat diese Woche keinen Sex mit mir, weil er einfach zu spät dran war. Wenn es ihm wichtig genug ist, wird er sich kümmern, dass er vielleicht früher Bescheid gibt. Er macht das ja nicht absichtlich. Er ist halt so. Er kriegt's nicht hin und ärgert sich selber am meisten drüber. Punk halt.

Und so selten ist das ja nicht, ein klassischer Mann. Kommunikation nur wenn's um was geht. Die erste wichtige Lektion: Nicht persönlich nehmen.

Die Zweite: Wenn's für mich paßt, nicht mit Gewalt absagen. Ich habe ihm zwei Tage genannt, wenn er sich da meldet, dann darf er gern kommen. Und da gibt es dann auch kein Nachtreten, meckern, hätte würde sollte. Nur ein 'schön dass du da bist'. Ich versau mir doch den Fick nicht mit schlechter Stimmung!

Die dritte:Männer sind nicht dumm! Die  Jungs WISSEN GANZ GENAU dass wir es nicht lustig finden, wenn sie sich zu selten melden. Sie wissen, wie es geht. Theoretisch. Sie kennen unsere Erwartungen. Muss frau nicht wieder und wieder durchkauen. Und in dem Fall hab ich es wirklich oft genug....

Es ist ein bisschen wie Dressur. Richtiges Verhalten belohnen, schlechtes ignorieren. oder besser, SIE ignorieren, wenn sie sich nicht so verhalten, wie wir es möchten. In ihrem ureigenen Interesse werden sie dann schon dafür sorgen, dass sie zu ihrem Spaß kommen. Und mit Ignorieren meine ich auch genau das. Zur Kenntnis nehmen, weitermachen, vergessen. Nicht ärgern, beleidigt sein, schwach fühlen, all das gibt ihnen schon wieder zuviel Macht.

Regel Nummer 4: Warum sollte ich mir mein hübsches Köpfchen darüber zerbrechen, was er denken könnte??? Warum sollte ich mich nicht trauen, klar zu sagen, was ich will, nur weil er damit ein Problem haben könnte? Kann sein, er arbeitet nächste Woche durch. Dann kann es sein, dass er keine Zeit hat. Kann aber auch sein, dass er es trotzdem schafft, Zeit zu schaffen. Passend zur EM-der Ball ist in seiner Hälfte. Ich muss nicht auch noch nen Pfeil dazumalen und mit Trillerpfeife den Weg weisen. Einmal vorgeschlagen, jetzt soll er was damit machen. Die Ansage ist ergebnisoffen. Auch kein 'wenn nicht dann'.

Allein daran kann frau sehen, wie wichtig sie ihm wirklich ist. Und es auch ertragen, wenn es sich herausstellt, dass es nur ging, weil sie sich immer Mühe gegeben und gemacht und getan und Gelegenheiten geschaffen hat. Auch dass muss man dann ertragen. Denn jetzt für 'richtiges' Verhalten die Belohnung zu erwarten. zu erwarten, dass er sich dann schon ändern wird, wenn Frau nur alles richtig macht, auch das ist ja schon wieder Ohnmacht. Nichts darf frau für IHN oder wegen ihm tun. Nur für sich selbst. Ich möchte anders behadelt werden? Dann muss ich anders handeln. Und wenn er damit nicht klarkommt, geht es halt nicht. Ich darf keine Angst haben, dass er nicht wiederkommt.

Konfuzius sagt, Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir - für immer.

Und mit freilassen ist nicht gemeint: Wegschicken. Schleppleine. Peilsender. 

Man muss drauf vertrauen, dass der andere einem nicht bewußt wehtun will. Dass er weiß, was er tut. Jemand, der mich absichtlich verletzt, den sollte ich nicht wollen. Mein Lover macht keine Versprechungen, er sagt nie, er würde seine Freundin verlassen, er redet nie über sie und das finde ich gut. Denn wen er jetzt die üblichen Sprüche bringen würde, von wegen, mit ihr ist es nie so schön, sie versteht mich nicht so wie du, dann wäre er illoyal und ich würde ihn nicht mehr mögen. Er ist sehr sensibel und hat ein feines Gespür, bis wohin er gehen kann. Er hat allerdings auch schon mehrfach klargemacht, dass er uns nicht in einer Beziehung sieht. Also werde ich nur so weit kommen, dass unsere Affäre reibungslos funktioniert. Und mir für alles andere einen anderen suchen. 

Oder besser: Mein neues, freies Leben auch erstmal in Freiheit geniessen und mir niemand ans Bein binden, der mich wieder einbremst 



Freitag, 29. Juni 2012

Einer zuviel, der andere zuwenig

Super.

Kann einTraum alles verändern? Heute Nacht hab ich geträumt, mein Ex hätte sich in einen Bodybuilderproll mit ganz schlechten Tattoos verwandelt und mir deutlich ins Gesicht gesagt, dss er sich nicht die Bohne dafür interessiere wie's mir ginge. Und er hätte da grad ein süßes Mädel am Start, die wär eine Frau für ihn.


Das hat wehgetan. Sauweh. Wo er doch immer der Liebreiz in Person ist. Wenn er ficken will. Sonst hält sich das in Grenzen. Naja. Affäre halt. Alles im Rahmen. Ich falle nicht in seine Zuständigkeit, mir geht es am Arsch vorbei, wenn er Probleme hat. Aber dieser Traum hängt nach. Weil ich mich da so klein und hilflos gefühlt habe. Was früher auch so war.  Inzwischen weiß ich ja, dass ich zumindest bei einer Sache am längeren Hebel sitze. Nütze das schamlos aus. Sage versehentlich ab und denke mir, bewußt wäre ich dazu nie fähig gewesen, ärgere mich über den verpaßten Spaß aber geniesse das Machtgefühl und die freiheit, es einfach zu tun. Er dürfte frustriert sein. Gut so!

Dafür ist mein Date von Dienstag bereit, 24 Stunden am Tag darauf zu warten, dass ich meinen Kopf frei kriege und auf seine Nachrichten anworten kann. Hilfe! WAS IST DAS DENN? Ich hab den wohl echt beeindruckt. Tschuldigung, war nicht so gemeint. Ehrlich, das langweilt mich, wie leicht ich die Kerle um den Finger wickle die ich nicht will! Jedes Mal das Gleiche. Und es ist so einfach. Charmant lächeln, animiert erzählen, Bier trinken und eine ganze Pizza essen ohne zu zicken oder nach Salat zu fragen-schon schmelzen die Jungs. Der Perser am Anfang ja auch. Und danach fang ich an Fehler zu machen und das hört jetzt auf! Ich habe dem Date schon ganz schlicht geschrieben, was ich denke. Ohne Schnörkel, schonungslos ehrlich. Und genauso wenig wie es mich interessiert, was er jetzt damit macht interessiert es mich, ob mein Ex damit klarkommt, dass ich mit ihm nach Italien oder zumindest an die Isar will. Wer ficken will muss freundlich sein und sich nächstes Mal früher anmelden bzw. Bescheid geben, dass er sonst wieder keine Zeit hat. Wenn es ihm diese Mühe nicht wert ist, kann er in den Wind schießen. Und sehen, wo er Fotos und geilen Sex herkriegt.

Huch, dann muss er Frauchen vögeln. Wie konnte das passieren? Affäre macht einen auf harte Frau? Baby, i just got started! Der Traum war so derb, so will ich mich nie wieder fühlen. Lieber keinen Mann, nie wieder, als so ne Nummer. Mag an den Hormonen liegen, aber das war so real als wäre es wirklich passiert. So billig wie bisher kriegt er mich nicht mehr. Ja, es ist eine Affäre. Aber etwas Mühe darf er sich geben.

Den anderen hatte ich schon irgendwie ins Auge gefasst. Aber mir geht es gerade wie vielen Männern, wenn Frauen gleich am Anfang richtig Gas geben: Zuviel. Nicht lässig genug. Zu einfach zu haben. Und nicht sexy genug für nur Ficken...

Alte und neue Dates

Zuerst mal das Date von Dienstag. Netter Typ, allerdings in einem sehr sportlichen Outfit, Jeans und Funktionsshirt. Kam auch grad vom Bergschuhshoppen. Naja. Hat brav Bier geholt am Kiosk und dann sind wir an die Isar. Und er war sehr schnell sehr begeistert. kein Wunder, ich war ja auch mal als Mädchen verkleidet, mit ärmelloser Bluse und enger Hose, sogar schicke Schuhe. Hätte ich mir sparen können. Er hat mich dann noch zum Abendessen eingeladen, und dann nochmal an die Isar, und zum Abschluß hat er unbedingt noch wissen wollen, wie ich küße. Naja. Er fand es wohl toll. Hat mir am nächsten Tag gleich eine entsprechende SMS geschickt. Und ist ja auch okay, war ja ausm Joyclub, da muss man nicht soviel drumrumreden. Es war kein schlechtes Date, aber null sexy.

Soviel dazu.

Und dann hat am selben Abend spät noch der Ex gemailt. Eine Antwort auf meine Nachricht von 2 Tagen vorher. Er wär ja unterwegs auf Dreh und wie's mir gehen würde. Wirklich, fast eine Woche nix von ihm gehört, mir wieder nen Kopf gemacht und das alles hat nicht mehr zu bedeuten, als dass er einfach zuwenig Kopf für 2 Frauen UND sein anstrengendes Leben hat. Mit der Antwort hab ich mir einen Tag Zeit gelassen. Gestern wollte er dann quasi vom Dreh zu mir kommen. Fußball schauen. Jetzt war ich aber schon verabredet, worauf er wieder eine Frühschicht einzulegen gedachte. Und da haben wir uns dann komplett mißverstanden. Neulich hätte ich bis 10 Zeit gehabt, heute hab ich Frühschicht. Er: Dann kommt er mich um halb 8 wecken, ich, blöd dass ich nicht Spätschicht hab. Drauf er : Menno. Und ich hab's nicht gemerkt, dass er dachte, ich hätte abgesagt. Erst als ich nachts nochmal alles durchgegangen bin, ist es mir klar geworden.

Und er stand eh im Stau, kam erst weit nach Mitternacht heim. Und auf einen völlig übermüdetetn Mann so früh am Morgen, wenn ich dann nicht gemütlich Zeit habe sondern Streß-nein, ist besser so. und vielleicht, aber nur ganz vielleicht merkt er ja so, dass ich nicht immer zur Verfügung stehe und meldet sich mal früher. Blöd nur, dass ich mich selbst um den Spaß gebracht habe. Bin aber sowieso PMS-emotional und würde nur völlig bescheuerte Dinge sagen wie 'Hab dich lieb'. Also, Finger weg von ihm in den nächsten Tagen.

Vernünftig sein ist langweilig, aber gesünder. Und mein Date von neulich? Dem hatte ich vorhin auf seine SMS geantwortet, er hat prompt zurückgeschrieben. Aber am Anfang, und vor allem wenn sie Sex wollen, dann funktioniert das mit den Kerlen. Später muss Frau sich schon mal beherrschen um nicht in die Falle emotionale Abhängigkeit zu geraten.

Er kommt ja wieder, er ist nicht aus der Welt! Er ist da, denkt an mich. Und mein Date auch...

Dienstag, 26. Juni 2012

Muster sind hübsch

 Ja, Muster können ganz hübsch sein, bringen einen im Leben aber nicht weiter ;)

 http://jessmccann.hcibooks.com/2012/03/21/am-i-just-not-good-enough-why-he-chose-her-over-you/

Jess McCann erklärt in ihrem Blogbeitrag, dass sich Männer oft mit 'schlimmeren' Frauen wohler fühlen als mit einer, die besser für sie wäre. Nicht anders als wir Frauen auch. Es ist ein Weiterspielen dessen, was wir von unseren Eltern gelernt haben. Deswegen funktionieren Beziehungen wie die meiner ehemaligen Freundin und ihrem Mann. Sie nörgelt, schimpft, meckert und raunzt ihn an, er verzieht sich hinter sein Laptop, blüht aber auf, sobald sie den Raum verläßt und wird gesprächig. Bei der Hochzeit der beiden habe ich seine Mutter kennengelernt. Und er hat seine Mutter in einer jüngeren Form geheiratet. Das kennt er, das ist die Comfort Zone, die aber nichts mit wirklich Wohlfühlen zu tun hat. Es ist das Bekannte, Bequeme.

Da geht es uns Frauen doch genauso. Wir treffen jemand, der angenehm ist. Mit dem wir uns wohlfühlen. Und statt uns darüber zu freuen, dass mal was rund läuft, beklagen wir mangelnde Dramatik und fehlende Schmetterlinge. Die Mädels, mit denen mein Ex vor mir und in der Zwischenzeit zusammen war, waren jung und ziemlich durchgeknallt. Vor einer wollte er wieder zu mir flüchten, die hat ihn mit Erpressung, Telefonterror und Stalking echt fertiggemacht. Trotzdem hatte er mit ihr eine proklamierte Beziehung. Wie es derzeit läuft weiß ich nicht, das Thema klammere ich bewußt aus, ich möchte mich damit nicht belasten. Ich war theoretisch also nicht verrückt genug, nicht dramatisch genug. Mein Gefühl, dass er zu mir kommt um sich von seinem ganzen Wahnsinn auszuruhen und dann tapfer wieder in die Welt zu ziehen, scheint nicht ganz falsch zu sein. Ähnlich geht es mir auch, war er da, haben wir Kontakt, kann ich mich der Welt wieder gestärkt stellen. 

Wie kommt man aber aus dieser antrainierten Nummer raus? Wie durchbricht man die Muster und kann jemand lieben, der anders ist als das Gewohnte? Wie geht man dann damit um, wenn die eingefahrenen Reaktionen nicht mehr greifen sollen, sondern eine neue Umgangsform gefunden werden muss? Denn wider besseren Wissens tappt man ja doch immer wieder in die gleichen Fallen. Bekommt dieselbe Quittung ausgestellt. Funktioniert das wie bei Ernährungsumstellung? Einfach machen, testen, nachspüren, feststellen, dass es mir mit dem Salat besser geht oder doch lieber müde werden vom Schweinsbraten? Mit dem im Bauch habe ich eine Entschuldigung, mich nicht mehr bewegen zu müssen, ich bleibe auf der Couch liegen und jammere leise vor mich hin, im Prinzip aber fühlt es sich gemütlich an. Und Schuld ist der böse böse Braten, denn er ist ja so lecker!

Die 14 Jahre seit meiner letzten richtigen Beziehung hab ich eigentlich alles getan, um genau das zu vermeiden. Mit dem Erfolg, dass ich Single geblieben bin. Ich traue mir selbst nicht über den Weg und möchte nicht in so einem Ding enden wie meine Eltern. Die zwar seit 44 Jahren verheiratet sind, aber nicht glücklich mit der ganzen Sache. Liebe ist da, aber so wirklich passen tun die beiden nicht zusammen. Im Prinzip ja, allein, in den Details hakt es gewaltig. Nur kann die Antwort darauf nicht sein, nie einen Menschen in mein Leben zu lassen aus Angst, mich dann zu verlieren. Ich weiß aber auch, dass ich mich schnell eingeschränkt fühle und dann mit allen Mitteln um meine Freiheit kämpfe. Ich sehe auch um mich herum keine Beziehung, die mich überzeugen würde, dass es doch geht. Keine einzige davon möchte ich leben. Die Mechanismen, die sich bilden zwischen Partnern sind mir zutiefst suspekt und ich bin von Anfang an überkritisch, lauere auf Zeichen, dass irgendwas nicht in die richtige Richtung laufen könnte.

Das nimmt den Spaß an der Sache, das ist nicht gut. Es macht auf der einen Seite distanziert, auf der anderen bremse ich mein Gegenüber ein, weil ich sofort die perfekte Verbindung erwarte, die perfekten Reaktionen, das perfekte Verhalten. Und meine sehr niedrige Toleranzgrenze ist anstrengend. Ich kann mich nicht auf was einlassen, das ich nicht kontrollieren kann? Vielleicht gerate ich deswegen genau an DIE Männer, die sich jeder Kontrolle brutalstmöglich entziehen. Die imponieren mir, die kann ich respektieren. Denn einen, der sich brav einfügt, den würde ich nicht wollen.

Also, wie kommt man raus aus dem Muster? Ich kann nur sagen, zum einen durch Erkenntnis (in diesem Sinne mal wieder Danke fürs Zuhören, ich hatte gerade beim Schreiben wieder eine neue). zum anderen schätze ich professionelle Hilfe. Mein Coach hat mich schon mal viel weitergebracht. Und mein Ex ist als Boxer der perfekte Sparringspartner, er nimmt's sportlich. Ihm wieder nahe zu kommen, festzustellen WIE unperfekt er ist und ihn trotzdem weiter zu mögen, mich dabei nicht schlecht zu fühlen sondern es als Teil unserer merkwürdigen Beziehung akzeptieren zu können macht mir Mut. Kann ich mich doch mal irgendwann wirklich auf was einlassen? So richtig? die Chancen stehen immer besser. Den perfekten Mann gibt es nicht, muss nur einer her, mit dem ich nicht mehr das Gefühl habe, einen billigen Kompromiss einzugehen, nur um nicht allein zu sein. DAS könnte ich mir selber nicht durchgehen lassen.

Montag, 25. Juni 2012

Nervös vorm Date?

Bei der Recherche in diversen Datingratgebern kam mir das Kapitel 'nervös vor der Verabredung' unter. Liegt es an meinem Job, der ausschließlich mit Menschen zu tun hat oder warum fühle ich mich bei dem Thema nicht betroffen? Ich hatte ja zu Anfang meiner Zeit im Joyclub etliche Dates, und ich habe mir da durchaus überlegt, was ich anziehen soll, aber auch da habe ich letztendlich beschlossen, dass ich immer gut aussehe, weil ich zu mir passende Klamotten und nen hübschen Hintern habe. Das auch kein großer Streßfaktor.Über die Typen hab ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht. Fließt einen Art sexuelle Energie oder nicht war das einzig Interessante, ging ja nur ums Eine. Nein, nicht nervös.

Ich denke, ausser der Routine im Umgang mit Kunden und meinen Erfahrungen als Make.up Artist gibt es noch einen wesentlichen Faktor, der zu meiner Entspanntheit beiträgt: Ich erwarte nichts. Ausser einem netten Abend, Nachmittag, was auch immer. Klar, die Jc-ler waren auch kein Prüfstein, da ging es nicht um eine eventuelle Beziehung oder ob der Typ sich überhaupt in mich verlieben könnte. Aber auch bei den Verabredungen mit meinem Tunesier war ich freudig erregt (haha)-nur nervös? Nein. Insofern könnte man mich als Bad Girl bezeichnen, weil's mir erstmal egal ist, was der Typ von mir hält. Ich mache mich nicht abhängig von der Bewertung anderer, dazu bin ich viel zu sehr Freigeist und trainiert darin, mein Gegenüber auch mal lustvoll vor den Kopf zu stoßen. Mag ein bisschen Angriff ist die beste Verteidigung sein, aber was Hintz und Kuntz von mir denkt ist mir schlicht schnuppe.

Meine Freunde, die sind wichtig. Die, die mir nahe stehen, deren Meinung zählt. Und wenn mir mein guter Freund um die Ohren haut, ich wäre der unentspannteste Mensch den er kennt, dann führt das dazu, dass ich meiner Chefin gehörig in den Arsch trete und sie letztendlich jetzt niemandes Chefin mehr sein wird. Ich gehöre zu den Leuten, die einfach andere Maßstäbe ansetzen und als verkappter Punk ist mir normal egal.

Mag sein, dass ich deswegen am Anfang auch Erfolg habe, weil ich doch ziemlich cool und sachlich an das Ganze rangehe, dann aber mache ich die Fehler, tappe in die Falle zu früh zuviel von meinen Gefühlen preiszugeben. Und schon sinds weg. Jetzt auch wieder. Verdammt, musste ich so schwelgen in dieser einen Mail??? Dumme Kuh, ich weiß es doch inzwischen besser! Zum Glück kann man das auch wieder umdrehen. Meldet er sich halt nicht. wird schon sehen, was er davon hat. Nachdem ich kapiert habe, dass er immer wiederkommt, kann er das nächste Mal bitte ein paar Tage warten, bis er mich haben kann. Hat ja genug Fotos. Und ja, ich habe morgen ein Date, das mich bis jetzt kaltläßt. Auch wieder Joyclub. Nettes Profil, coole Fotos und sympathische Mails. Auch der Ort, den er vorgeschlagen hat (ja, ich hab ihn denken lassen!) ist gut. Kiosk mit Getränken und dann Isar. Kreativ und bestimmt anregender als so ein normales Café. Gefällt mir. Wenn er jetzt noch sexy ist...

Könnte man sagen, ich benutze ihn als Ablenkung? Ja. Kann man. Kann ja auch was sehr Schönes dabei rauskommen!

Gute Nacht

Sonntag, 24. Juni 2012

Wer die Macht hat...

...muss sich nicht verweigern?

Die Dynamik in der Beziehung mit meinem Ex (NICHT Beziehung im partnerschaftlichen Sinn natürlich) ist ein gutes Beispiel für passiv-aggressive Machtspielchen. Es geht eine Zeit ganz gut, er fühlt sich zu mir hingezogen, wir haben großartigen Spaß im Bett, er denkt viel an mich und läßt mich näher und näher an sich ran. Dann merkt er, dass ich emotionaler werde und ihm fällt wieder ein, dass er ja keine Beziehung (im partnerschaftlichen Sinn) mit mir möchte. Und er zieht sich zurück. Blockt. Denkt er, das ist besser als es aussprechen? Oder schlicht, dass ich dann schon merken würde, dass wir wieder zuviel Gas gegeben haben und ich wieder zuviel will? Egal. Es passiert jedenfalls immer das gleiche, er reagiert nicht mehr auf Nachrichten. Und es passiert IMMER, wenn er wieder irgendwelche Dinge machen wollte (mit mir auswandern, Urlaub, mich Gesundpflegen), die er dann doch nicht machen kann. Will. Warum auch immer er meint, sowas sagen zu müssen, einhalten kann er es nicht und dann verschwindet er vom Radar.

Auch das fällt unter die Kategorie 'Lernen von den Kerlen'. Er hat immer gesagt, also, nach der ersten Wiedervereinigung und der nächsten Trennung, dass ich nicht die Eine wäre. Und nicht nur meine Mädels fragen sich, wie sich diese Aussage damit vereinen läßt, dass er seit 4 Jahren doch nicht von mir lassen kann. Aber nun gut, die Aussage steht. Nun habe ich diese seine Grenze wohl wieder etwas überschritten, indem ich meine Begeisterung über die wunderbare Magie zwischen uns kundgetan habe. Aber wer bin ich denn, mir von seinen Befindlichkeiten meine Freude verbieten zu lassen? Also bitte. Aber ich werde in die Schranken gewiesen. Passiv. Und falls ich mich beschweren würde, würde er wiederum seinem Unverständnis Ausdruck verleihen und sauer werden. Aggressiv. Doch, wir waren auch schon mal soweit, dass er sich dafür entschuldigt hat, aber das war letztes Jahr unser bester Versuch. Da haben wir tatsächlich erstaunlich viel geredet. Für unsere Verhältnisse. Also lerne ich. Wenn es zuviel wird, haut er ab, da muss frau auch nicht nachfragen oder hinterherlaufen, erstmal ist er nicht erreichbar. Lass mich in Ruhe sagt das. Ich will das nicht sagt das. Wenn er wollte, würde er antworten. Kein Kommentar, alles klar. Denn einmal ausgesprochen gilt für immer. Gut, Lektion verstanden.

Was das mit Macht zu tun hat? Mein Gefühl möchte mir unterjubeln, dass er Angst hat. Dass er wieder an den Punkt kommt, wo er eine Küche in seine Wohnung einbauen will, damit er mir auch so schön Frühstück machen kann, wie ich das früher bei mir für ihn getan habe. Das war meine erste Erfahrung mit ihm. Haufenweise Nachrichten pro Tag, Lippenbekenntnisse, die Küche-und dann ZACK. Weg war er. Nein, er möchte dann doch keine Beziehung. Es gibt immer so einen Peak, an dem er aussteigt. Dinge verspricht und eigentlich schon weiß, dass er sie nicht halten wird. Weil er es nicht hinkriegt. Nach eigener Aussage, weil er mir nichts zu geben hätte. Und dann bin ich doch immer da, es ist toll und ich bekomme wieder die Macht über seine Gedanken. Bin in seinem Kopf. Das muss er verhindern.

Eigentlich bekommen wir immer gesagt, dass ein Mann sich nicht traue, gäbe es nicht. Die Gefühle müßten nur groß genug sein, dann käme er schon. In den Büchern von Cheryl Benard und Edith Schlaffer wird die Theorie 'Er steht einfach nicht auf dich' insofern abgemildert, dass es durchaus Frauen gibt, die Männer ein bisschen einschüchtern, bei denen er sich fragt, was diese tolle Frau denn an ihm finden würde. Richtig ist, dass die mit ein wenig Ermutigung doch Versuche starten. Aber manche trauen sich tatsächlich nicht mehr zu, als einen Flirt oder eine Affäre mit ihr. Manche versuchen dann auch, die Frau kleiner zu machen. Und da kommen wir zu den passiv-aggressiven Machtspielchen. Sie bringen die Frau dazu, sich zu verlieben und rächen sich für eine gefühlte Unterlegenheit mit Entzug, sobald sie sie da haben, wo sie sie wollten.

Szenario: der Kerl will sie so sehr, dass er nicht mehr weiß, was er tut, sie verdreht ihm total den Kopf. Nachzuhören bei den Toten Hosen in 'Alles aus Liebe': Ich bin kurz davor durchzudrehn, aus Angst dich zu verliern. Komm ich zeig dir wie groß meine Liebe ist und bringe mich für dich um.

Mein Gefühl sagt mir also, dass ich grade wieder auf meinen Platz verwiesen werde. Zurück ins Körbchen, husch husch. Was deutlich zeigt, dass ein Beziehung mit ihm nicht wirklich wünschenswert ist weil viel zu kompliziert. Früher hatte er mit dieser Methode auch Erfolg. Brav habe ich immer nachgesetzt, versucht ihn zur Kommunikation zu zwingen und mir tatsächlich zu SAGEN, dass er nicht will. Kann. Egal, der Effekt ist der Gleiche. Ich befand mich in der Rolle der Bittstellerin. Was ihn zwar genervt hat, aber das Machtgefüge zu seinen Gunsten verschoben hat. Pech für ihn, dass ich mir aber inzwischen meiner Macht bewußt geworden bin. ICH sitze ja am längeren Hebel, denn sein Schwanz braucht mich. So sehr, dass er dafür seit Monaten seine Beziehung aufs Spiel setzt. Damit hat seine Verweigerung keine Wirkung mehr. Ich ärgere mich natürlich ein bisschen, dass man immer so alberne Spielchen spielen muss, aber ich bin ja ausgezogen, diese zu durchschauen und selber unschlagbar zu werden, auf dass mich nie wieder Einer so in die Verzweiflung treiben kann, wie das in den letzten 20 Jahren die Bad Boys meiner Sammlung geschafft haben. Nie wieder! Denn auch das können wir von den Männern lernen. Wir Frauen sind lange nicht so ohnmächtig, wie sie uns gerne glauben lassen. Oh nein. Wir machen ihnen Angst mit unserer Stärke. Denn ich bin tatsächlich so stark, wie ich wirke und nicht so schwach, wie ich mich habe machen lassen. Ich bin jetzt auf der dunklen Seite der Macht, die Seite die weiß, dass es hier keine Kekse gibt!

Und damit komme ich zu meiner neuen Strategie. Jetzt mach ich halt einfach ohne ihn weiter. Kümmere mich nicht weiter um ihn, keine Nachrichten. Als wäre es das Normalste von der Welt, dass er nicht da ist. und ist es auch. Problem erkannt, hat nix mit mir und meiner Attraktivität zu tun, also, schon, aber halt eher, dass ich zu toll bin...Ich muss mich nicht ärgern, ich kenn's ja. und wenn er wieder ankommt, und das wird er, dann werde ich der Liebreiz in Person sein. Nur ganz so viele Komplimente wird er nicht mehr bekommen. Ich werde mit keiner Silbe erwähnen, dass er sich vielleicht mal hätte melden sollen. Und damit seiner Strategie den Nährboden entziehen.

Es könnte auch sein, dass er Angst hat, ich wäre zu schwach und damit nicht als Partnerin geeignet für so nen Wahnsinnigen wie ihn. Er braucht schon eine, die cool und gelassen bleibt. Das wäre dann ein netter Nebeneffekt. Denn ich hab auch oft genug den Mund voll genommen und behauptet, ich würde das schon hinkriegen mit ihm und dann doch wieder verkackt. Auch das. Wäre möglich. Und dann kann ich auch nur gewinnen, wenn ich endlich anfange, an meine eigene Stärke zu glauben!

Macht ist Gewinn. Nicht gewinnen.

Samstag, 23. Juni 2012

Na bitte

Geht doch!

Und jetzt wieder Drama: Der Moment, in dem mir klar wird, dass ich irgendwie doch gern öfter eine Nachricht von ihm hätte, das aber nicht mit diesem Mann und einer Affäre zu verbinden ist. Wo ich tapfer denke, wenn er sich nicht mehr melden würde wär's besser. Wo eine Stimme in mir anfängt zu kichern und schließlich schallend lacht. Wo ich weiß, dass Sehnsucht haben nicht gut ist, ich mir aber gleichzeitig die Nähe und das schöne Gefühl nicht kaputtmachen will mit einer Trotzreaktion. Denn eigentlich ist alles gut so wie es ist. Ich habe großartigen Sex und meine Freiheit. Immer noch Angst vor mehr Nähe. Was er spürt. Der hat das immer alles gespürt. Auch dass ich auf Dauer mit seinem Lebensstil nicht glücklich würde. Dazu demnächst mal.

Die Sehnsucht nach Gewissheit, Absolutheit.

Die Zerrissenheit einer Geliebten. Die den Teufel tun und wartend zuhause sitzen wird. Die gerade ein Date fürs Wochenende anleiert. Die seit gestern zum Glück wieder völlig gesund ist und sich auch noch auf die Arbeit, die Kollegen und die Kunden gefreut hat. Die schamlos strahlend (weil keine eifersüchtige Chefin über jeden ihrer Schritte und Kunden mehr wachen kann) die perfekten Kunden hatte, die ihr am Ende der Beratung anbetend zu Füßen lagen...Die glücklich nach Hause kam und die ganze Zeit ein Ziehen und eine Sehnsucht spürt, die nicht ihre eigene ist. Ich spüre das, wenn jemand an mich denkt und dieser Jemand macht mich grade hibbelig!

Aber ich werde auch den Teufel tun und Nachrichten schreiben, ihm wieder Brücken bauen. Manchmal braucht er nen Tritt, aber grade bin ich nicht zufrieden mit dem, was er macht, also kriegt er nix. Der meldet sich schon wieder, wenn der Druck zu groß wird. Vielleicht ist es ja auch doch meine eigene Sehnsucht, aber auch die werde ich ignorieren. Ablenken. Wieder arbeiten gehen und Sonntag Eisessen und dann vielleicht auf ein Date und dann kann er wieder ankommen und mich so herrlich schön verwirren.

Wir erinnern uns: Es sind nur Gefühle. Völlig wertfrei. Gut oder schlecht, das entscheide ich. Und ich habe entschieden, glücklich zu sein. Wenn ich nur nicht so ungeduldig wäre. Scheiß Schmetterlinge könnten auch mal schlafen gehen!

Und nochmal: Von all dem wird er nichts erfahren! Wenn es sein soll, wird es auch. Taktisch klug muss er das Gefühl haben, ich komme auch ohne ihn wunderbar klar. Natürlich mit entprechenden Sehnsuchtsbekenntnissen, WENN ER DANN BEI MIR IST! Damit er sich vielleicht manchmal wundert, sich fragt, was ich sonst so treibe und ich so seine Fantasie auch jenseits des Bettes beschäftige. Denn nicht zu vergessen, das hier ist auch ein Experiment. ich möchte verstehen, wie ich einen Mann dazu bekomme, das zu tun, was ich will.

Freitag, 22. Juni 2012

Ladies?

Nur 2 Zugriffe gestern, was ist los? Wollt ihr lieber Drama? Hören, was für ein Arsch mein Ex ist? Dass ich leide?

Ich werde mich nicht am sehr populären pseudoemanzipierten Männerbashing beteiligen! Denn ich sehe beide Seiten. Und was wir Frauen manchmal so treiben, läßt mir die Haare zu Berge stehen.ich nehme mich da mit Sicherheit nicht aus. Aber ich habe keine Lust, permanent sauer zu sein und mich zu ärgern, dass mir jemand mein Leben schwer macht. Ich brauche keine Beziehung, die mich nicht glücklich macht. Ich möchte nicht permanent die politische Korrektheit berechnen müssen. Ich möchte es schön mit einem Mann. Ich möchte mich gut fühlen mit ihm. Und ich habe keine feste Beziehung, weil mir die meisten Männer zu schlecht gelaunt sind. Ja, ich brauche einen, der mich zum Lachen bringt, der mich aufheitert. Der meine Sicht der Welt teilt und mit mir den Kopf über alles schüttelt, was mich nervt. Mich dann aber schön durchvögelt und alles ist wieder okay.

Ein Mann ist nicht dafür zuständig, mein Leben in Ordnung zu bringen. Ich sollte das mit 43 gefälligst selbst können. Wenn er mir aufzeigt, dass ich etwas ändern sollte, dann liebe ich ihn hoffentlich so sehr, dass ich es annehmen und für mich auch durchziehen kann. Dann geht es uns beiden besser. Männer stehen vor den Fragen, die die Frauenbewegung für uns seit den 70gern zu klären versucht. Eine neue Interpretation der Rollen steht an, Frauen arbeiten heute ganz selbstverständlich, der Ernährer, auf dessen Status sich das restliche Gefüge stützte, hat ausgedient. Und was ist so schlimm dran, einen Mann auch mal zu verwöhnen, ihm was Gutes zu tun und nichts, aber auch gar nichts dafür zu fordern? Wir erwarten das doch auch von den Männern, dass sie uns auf Händen tragen. Früher haben sie dafür was zu essen und saubere Wäsche bekommen. Und heute? Mecker, weil sie die Spülmaschine nicht ausräumen.

Nein, eine wirklich emanzipierte Frau kann auch alleine existieren,  muss ihren Kerl nicht mit Nörgeln und Meckern in schlechte Stimmung bringen, damit er ihre schlechte Laune und Unzufriedenheit über ihr Leben teilen muss. Was Wunder, wenn er dann lieber zum Fußball geht. Sie sollte sich klar sein was sie will und danach handeln. Auch wenn es bequemer ist, DANN plötzlich wieder das kleine hilflose Mädchen zu spielen. Wie albern.

Ich habe ja unlängst gefragt, warum Männer ihre Frauen betrügen. Vor allem auch die mit Kindern. Und mit einer Selbstverständlichkeit, als würde es ihnen zustehen. Andererseits: Eine ehemals arbeitende Frau, die plötzlich allein zuhause ist mit Kind (so sieht es doch immer noch aus), die verändert sich. Das überfordert beide Teile. Und ich fürchte, dass da einfach die Gelegheit Sex macht. Wenn die Frau nicht mehr ans Haus gebunden wäre, was auch immer noch so ist, dann würde sie sich wohl auch eine entspannte Auszeit mit viel Spaß und ohne Verpflichtung gönnen wollen. Mal wieder einfach nur so Sex ohne Kind nebenan und mit einem fröhlich lässigen Kerl. Oder woher kommt das Klischee mit dem Postboten denn sonst? Kinder, Familie, das ist anstrengend, herausforderd und ich fürchte, seit Ende der Großfamilie für 2 Menschen auf sich alleine gestellt auch keine so gute Idee.

Manchmal hat Mann davon sicher die Schnauze voll. Frauen aber mindestens genau so oft. Und was mich sauer machen würde ist, wieviel Freiheit sich die Männer immer nehmen können und einfach ins Büro abhauen und sich weniger kümmern. Andererseits-wieviele Frauen können ihn dann nicht einfach so machen lassen wie er will und bestehen auf ihren Standards und nur so wird's gemacht.
Weil wir Frauen ja die besseren Menschen sind.

Mädels, nach allem, was mir und meinen Kolleginnen meine Chefin so angetan hat unterschreibe ich das nicht!!! Wir sind nicht besser oder schlechter. Wir können viel von den Männern abschauen und wenn wir neidisch sind auf Posten und Karriere und Freiheit müssen wir sie uns nehmen. Aber auch denselben Preis dafür bezahlen wie die Jungs. Unsere Kinder nicht wirklich aufwachsen sehen, Druck und Streß im Job aushalten, OHNE Alternative, uns gegen Chefs und Kollegen behaupten und 100% erwachsen sein.

Und KEINE SCHEIßPRINZESSIN!

Donnerstag, 21. Juni 2012

Don't panic ;)


Lernen von den Kerlen Teil 2

Oder: Warum Gefühle allein uns nicht weiterbringen.
Meine Lieblingsautorinnen Cheryl Benard und Edith Schlaffer stellen in ihrem Buch 'Die Emotionsfalle' die berechtigte Frage, warum Frauen, obwohl sie sich zu Expertinnen der Gefühle erklärt haben, dennoch so gerne und mit viel Leiden daran scheitern. Einer meiner vielen Lieblingssätze aus dem Buch ist: Haben sie Gefühle oder haben die Gefühle sie?

Booooom. Was soll das heißen?? Gefühle sind toll, Gefühle sind echt, und Männer haben keine Ahnung von all unseren Gefühlen. Stimmt nicht. Also, stimmt doch. Das mit den Männern. Denn diese vielen tollen Gefühle sind meistens einfach nur situationsbedingt, anstrengend, lenken uns vom Wesentlichen ab und wenn der Kerl Pech hat, gerät er in einen PMS-Strudel der absoluten Irrationalität.

Das kennen wir doch alle oder? An ein paar Tagen im Monat ist alles Düster, Scheiße und Frau will ganz schnell ein anderes Leben. JETZT! In dem Moment, in dem die Östrogene dann ihren Höhepunkt überschritten haben, sieht die Welt (und der Mann/das Leben) plötzlich doch nicht mehr so furchtbar aus. Hoffentlich hat Frau in der Zwischenzeit keine irreparablen Schäden angerichtet.

Ich war die Königin der Irrationalität. Viel Stunden, Tage, Wochen, Monate gingen damit drauf, mich in schmerzhaften Gefühlen zu suhlen. Je weh desto wahr. Oder so. Nach dem Überstehen einer echten Depression bin ich darauf nicht mehr ganz so wild. Man kann es auch übertreiben. Und Verdrängen. Klar kommen solche komischen Gedanken hormonell bedingt immer wieder. Inzwischen weiß ich aber, wo der Hase im Pfeffer liegt und versuche es zu ignorieren. Männer sind da sehr gut drin. Dinge, die sich nicht sofort lösen lassen, kommen in die Schublade. Manchmal erledigen sie sich da von selbst, ansonsten kann man sich damit auseinandersetzen, wenn Zeit und Ruhe ist. Hektisch, emotional und verzweifelt irgendwelche Entscheidungen zu suchen oder einzufordern bringt gar nichts. So habe ich letztes Jahr einen absoluten Block meines Ex verursacht. Mir lag quer, dass er sich von der Frau, mit der er während einer unserer Trennungen zusammen war, manipulieren liess. Statt sich Zeit für uns zu nehmen, hat sie ihn gezwungen Sachen, die sie aus seiner Wohnung mitgehen hat lassen, bei ihr abzuholen. Stunde Fahrt inbegriffen. Ich war stocksauer. Und habe versucht, ihm das schriftlich und am Telefon zu sagen. Er hat gedreht an dem Tag. Kam spät heim und war einfach nur platt. Ich hab nicht lockergelassen. Bis ich irgendwann meinen Fehler bemerkt habe. Dann wollte ich mich entschuldigen. Und hab es wieder nicht auf sich beruhen lassen, habe mich derart reingesteigert, dass es in einem sehr halbherzigen Waffenstillstand nachts um halb eins geendet hat.

Niemand sollte nach einem harten Arbeitstag, müde und kaputt, spätabends noch über emotionale Kinderkacke diskutieren. Denn das war es. Ich war sauer, habe wieder mal die komplette Geschichte infrage gestellt, mich selber klein gemacht, weil ich sofort wieder dachte, ich wäre nicht liebenswert genug und hab den Mann unter Druck gesetzt mit meinen Unsicherheiten. Für die er nichts kann und für die er auch nicht wirklich zuständig ist. Sowas gehört zur besten Freundin oder zum Profi. Wenn ich mich selbst nicht gut genug finde, muss ich ihm das nicht auch noch unter die Nase reiben. Wenn ich Pech habe, glaubt er mir. Es gipfelte darin, dass ich dann vor seiner Tür ein kleines bisschen Streß gemacht habe, weil er jegliche Kommunikation verweigerte. Er hat mich, während ich vor seiner Tür stand, sogar auf Facebook geblockt. Musste er doch damit rechnen, dass ich irgendwelche Bösartigkeiten an seine Wall poste. Wow. Wenn ich das so lese-der Mann muss mich sehr gern haben. Dass der mich noch anschaut...Und genau das ist das Problem! Ich habe nicht drauf vertraut, dass er es gut meint mit mir. Ich wollte ALLES und zwar sofort. Er wollte es einfach nur schön haben mit mir. Und es war ja auch immer schön. Das Commitment hat mir halt gefehlt. Aber klassisch Mann, der hat sich nach all den Erfahrungen vorher die Sache in Ruhe anschauen wollen. Ob das mit uns überhaupt geht. Oder ob ich doch ne totale Spinnerin bin. Er hat dann ja uch die entsprechende Schlußfolgerung gezogen.

Und jetzt? Jetzt bin ich seine Affäre. Ich kümmere mich null um das, was mit ihm und seiner offiziellen Beziehhung läuft. Klar, wenn er Fotos postet zwickts ein bisschen. Aber das schieb ich weg. Wenn ich hier krank rumliege und mich langweile, er aber nen superharten Job hat, darf ich nicht wieder ausflippen, wenn er Nachrichten nicht sofort beantwortet. Ich kämpfe da immer noch sehr mit mir, schwanke hin und her zwischen 'er liebt mich nicht' und 'na klar hat er mich gern'. Muss mir immer seine Worte ins Gedächtnis rufen, wie sehr er immer an mich denken würde. Ich hab ihn nach seinem Auslandsjob schon gesehen, seine Freundin glaube ich nicht oder erst nach mir. wenn ich ihm einfach vertraut und seine gelegentlichen Kommunikationslöcher nicht immer so persönlich genommen hätte, dann hätten wir uns etliche Trennungen erspart. Logisch, dass er mich jetzt unter 'für Spaß ganz wunderbar, für mehr-o.O gefährlich' einstuft. Kein Mann kommt mit soviel emotionalem Wahnsinn klar.

Der Wiener war der Tapferste bisher. 3 Jahre. Aber selbst bei ihm habe ich einen Hinweis darsuf gefunden, das meine Aussendarstellung als lustige, starke und bisschen verrückte kleine Frau mit dem emotional bedürftigen Klammeräffchen, in das ich mich bei ihm verwandelt habe, ihn völlig vor den Kopf gestossen hat. Und er hat immer versucht, logisch und rational mit mir und meinen gelegentlichen Schwächeanfällen umzugehen. Eigentlich perfekt, aber ich fand ihn nur kalt und gefühllos.

Lernen wir da doch einfach, Gefühle per se nicht so wichtig zu nehmen. Wir haben sie. Punkt. Gut oder nicht gut zeigt die Zeit. Und sich von der Intuition leiten zu lassen kann helfen, sich von den Gefühlen steuern zu lassen führt in den Beziehungskrieg, zu Nörgeln, Kleinkindverhalten und verständnislosen Männern. Oder zu solch verzweifelten Weibern wie meiner Chefin. Auch deswegen bin ich einfach keine Prinzessin. Kein Mann muss mir die erbsen unterm Hintern wegzaubern. Kann ich selber. und wenn ich ein Problem habe, überlege ich mir lange, ob er davon erfährt. Ich bin erwachsen, ich kann das alleine! Meine Männer standen alle auf die starke Frau mit Humor und Hirn. Ich muss sie nicht davon überzeugen, dass ich total bekloppt bin. reicht, wenn ihr das wisst!

Mittwoch, 20. Juni 2012

Lernen von den Kerlen

Ist es nicht sensationell, wie scheinbar ganz einfach und selbstverständlich Männer jeden Gedanken ans Privatleben zurückstellen können und sich in Arbeit oder Hobby stürzen, ohne auch nur einen Funken Energie auf uns zu verwenden??? Gemein gell? Wir hocken da und denken an sie, über sie nach, interpretieren ihr Verhalten (böser Fehler übrigens), hecheln mit der Freundin jeden Spruch, jeden nicht gemachten Anruf von ihm durch und werde im schlimmsten Fall stocksauer auf den miesen Macho-dabei denkt der sich einfach- nichts, gar nichts dabei.

Männer sind da ähnlich effizient wie im Umgang mit Anrufen/Nachrichten. Wenn er was will, dann schreibt er, ruft er an, macht, tut, bis er das hat, was er wollte. Danach-vielleicht noch ein kleines smschen, wie schön der Abend gewesen wäre. Oder einfach nix. Ziel erreicht, Focus verlagert. Nächstes Ziel schon vor Augen, zieht er weiter, geht seiner Wege. Das meinen Männer, wenn sie sagen, sie wären nicht Multitasking. Eins nach dem anderen. Liebe, Beziehung, das ist EIN Teil vom Leben. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Sie leiden auch, wenn das nicht stimmt, aber viel mehr wundern sie sich, wenn frau wegen solcher Kleinigkeiten wie nicht anrufen so derart ausflippt. Ja, lieber Mann, wenn Frau dich nicht anruft, dann heißt das was. Dann ist sie sauer. Und erwartet eine Aktion von dir, mit der du ihr beweist, dass du an sie denkst. Tust du ja auch. Nur eben nicht dauernd. Du hast andere Sachen zu tun. Nicht unbedingt Bessere. Aber ein Mann muss tun was ein Mann tun muss.

Es würde uns gut tun, mal locker zu lassen. Es ist KEINE Katastrophe, wenn er sich nicht meldet. Solange er dann, wenn er bei uns ist glaubhaft versichert, an uns gedacht zu haben. Natürlich gibt es auch die Exemplare, die etwas kommunikativer sind. Die sich melden, um unsere Stimme zu hören, zu hören wie der Tag so war. Und ja, es ist auch ein Mittel von manchen Männern, um die Erwartungen nicht so hoch kochen zu lassen. Bei Affären zum Beispiel...

Und wenn frau weiß, dass er zu tun hat, weil er deutlich gesagt hat, er hätte keine Zeit, dann ist das doof, wenn sie grade vielleicht auch zuviel Zeit hat, aber dann war das in seinen Augen schon eine klare Ansage, dass er sich nicht melden wird.

Also ziehen wir doch auch unsere Energie von diesen ewigen Gedankenspiralen ab, konzentrieren wir uns auf den Job, unsere Freunde, Hobbies und das, was uns sonst so Spaß macht und lassen ihn. Denn ich weiß von etlichen männlichen Freunden, dass dieses Thema ein echt lästiges ist und ja, sie verstehens sogar ein bisschen, aber trotzdem ticken sie da ganz anders. Das sieht man ganz deutlich in der Anfangsphase, nach dem Kennenlernen. Da kommen sms, da wird telefoniert, da wollen sie. Und wie! Aber irgendwann haben sie uns im Sack, dann ist es auch gut. Sie haben hinreichend bewiesen, dass sie auf uns stehen, also leben sie jetzt ihr Leben weiter. Von dem wir dann im Idealfall ein großer Teil sind und wenn wir Glück haben, findet er dann Reden irgendwann gar nicht mehr so ineffizient

Dienstag, 19. Juni 2012

Ich werd nie wieder gesund...

Mann, ich häng hier immer noch scheißschweineerkältet rum, meine Lymphdrüsen sind dick und mir platzen gleich die Nebenhöhlen! Und doch hab ich mich gestern in den Laden geschleppt, nur um wieder festzustellen, wie froh ich bin, da ganz sehr bald nicht mehr zu sein und diese Frau, die noch sowas wie meine Chefin ist, endlich hinter mir zu lassen. Statt dankbar zu sein für meine dämliche Loyalität krieg ich ne Ansprache, dass sie es satt hätte, immer die Dumme zu sein, die sich krank in die Arbeit schleppt und dann müßte sie immer allein im Laden stehen, weil wir zuhause bleiben. Nur weil ich gemeint hatte, ich würde eventuell ein kleines bisschen früher nach Hause gehen wollen. Ich meinte dann nur trocken, dann lass dich doch auch krankschreiben. Achtung, jetzt kommt wunderbare kroatische Logik: Zuhause würde sie noch kränker werden. Ja dann. Dann darf sie sich auch nicht beschweren. Rein logisch gesehen.

Und der Preis den ich zahle??? Mein Ex/Lover kommt nach 5 Tagen Auslandsdreh zurück und ich muss ihm für den Abend absagen, weil ich zu fertig bin. Allerdings, nochmal eine ganze Woche auf ihn verzichten, weil er schon wieder gebucht ist-das dann doch nicht. Also hab ich ihn für heute Früh einbestellt. Und es war ganz zauberhaft, magisch, wunderbar. Sieht er auch so. Ja, genau DIE Fragezeichen hab ich dann auch immer...

Nachdem ich die halbe Nacht nur schwer Luft bekommen hatte und mir fast der Kopf platzt, hatte ich allerdings schon vorher beschlossen, nicht in die Arbeit zu gehen, beim Sex kann ich ja liegenbleiben! Das geht, das ging sehr gut. Mit hinterher sich spüren und in den Arm nehmen. Zum Abschied meinte ich dann, es wär soooooooooo schön, wenn er bleiben und mich ein bisschen pflegen könnte. Oh ja, er würde mir ein Süppchen kochen, mich massieren (also gegenseitig massieren natürlich!), ja, das wär schön. Worte mein Lieber, ich höre deine Worte. Allein, mir fehlt der Glauben. Ich mimimi heut noch ein paarmal rum, mal schauen, ob er genug Sehnsucht kriegt, um mir irgendwie was Gutes zu tun.

Es war schön. Es war nah. Wir haben eine wunderbare Energie zusammen und er gibt mir soviel Kraft, ich versteh das selber nicht so ganz. Ich habe es ihm gesagt. Und er hat sich gewundert. Dabei hab ich immer, immer betont, ich würde nur seine Hand brauchen. Mit dieser Hand, wenn ich die habe, dann kann mir nichts passieren, dann kann mir keiner was. Nur diese eine, seine Hand kann das. Sie macht mich unverwundbar. Selbst nach unserer ersten Trennung, als wir zusammen arbeiten mussten und im Bus zusammengepfercht saßen, wütend, verletzt, traurig, ich böse Sprüche reissend-irgendwann haben wir Händchen gehalten und es war gut. In diesem Moment. Alles war vergeben und vergessen. Nur unsere Hände müssen zueinander finden.

Es ist gut, dass er wieder weg ist. Noch mehr davon heute, und ich muss ihn nach seiner Freundin fragen. Die er nach seiner Rückkehr noch nicht gesehen hat. Scheint nicht da zu sein. Ich will es nicht wissen. Ich will nur diese dumme, schöne, meine Hand!

Sonntag, 17. Juni 2012

Frauen, warum traut ihr euch nicht? Ein Aufschrei, Mädels, ihr macht mich wütend

Ich lese gerade ein Buch einer schwedischen Autorin, in Englisch, das da heißt 'Bitter Bitch'. Es geht um eine junge, verheiratete Journalistin, die mit ihrer Rolle als Frau und Mutter hadert. Die genau sieht, was alles selbst im ach so emanzipiert-gleichberechtigten Schweden noch falsch läuft und die trotzdem in jede Fauenfalle tappt, die sie sich selbst stellt.

Ja, natürlich reden Männer in Diskussionen am meisten, während die Mädels eher still dabeisitzen und zuhören, ab und zu mal ein Wort einwerfend oder den Männern zustimmend. Macht den Männern das Spaß? Über Frauen drüberzureden? Oder tun sie's nur, weil sie es so und nicht anders gewohnt sind? Und wie soll es dann helfen, solange den Mund zu halten und sauer zu werden, dass die Jungs so dreist sind-nur um dann mit schriller Stimme plötzlich die Zicke zu geben? Warum sagt Frau dann nicht einfach genauso mal was? Sind wir immer noch die zu gut erzogenen Mäuschen, die gelernt haben, dass man andere Menschen nicht unterbricht beim Reden? Hey Puppe, wach auf, dann kommst du nie zu Wort. Sind sich die Männer untereinander böse, wenn sie unterbrochen werden? Nein, sie nehmen es sportlich. NICHT persönlich. Es ist eine Diskussion, da fällt man(n) sich ins Wort. Punkt.

Meine allerlängste Freundin ist eine hochintelligente promovierte Wissenschaftlerin. Neulich war sie echt sauer auf ihre Kollegen. Was war passiert? Der Klassiker: In einer Sitzung, bei der sie zwar die einzige Frau, aber teils höher gestellt als einige der Kollegen war, wurde SIE zur Sekretärinnenrolle verdonnert. Flipchart bekritzeln. Offenbar hat aber geholfen, dass ich ihr in all den Jahren immer wieder erklärt habe, dass sie in Managerpositionen mit ihrer guten Erziehung nicht weiterkommt. Sie hat sich erlaubt, von ihrer perfekten, erhöhten Position, stehend vor den ganzen Männern, die Moderatorenrolle zu ergreifen und hat den Kerlen dabei auch noch ihre Ideen perfekt präsentiert. Sie hat die Kiste an sich gerissen-und war mächtig stolz, aber auch ein bisschen erschrocken über ihren Mut.

HALLO???? Aber so schaut's aus da draussen. Männer sind in Frauenaugen immer noch im Besitz der Wahrheit und der Macht, dabei sind sich Männer klar bewußt, dass sie gegen die Frau, oder besser ohne sie, keine Chance hätten hier auf Erden. Männer, Herrscher, haben Weltreiche riskiert um eine Frau zu beeindrucken! Männer haben Angst vor ihrer Ehefrau, oder woher kommen die ganzen Witze über Nudelhölzer? Die einzigen, denen das nicht bewußt ist, sind die Mädels! Aber es ist auch unbequem, die Komfortzone des Gewohnten zu verlassen. Denn dann funktioniert die Rollenverteilung nicht mehr und Frau muss für sich und die Dinge, die sie will auch einstehen. Sie kann sich nicht auf das süße Mädel und die Kulleraugen verlassen sondern muss liefern, da sein, Frau stehen. Wenn ich eine Idee habe, spreche ich sie aus. Wenn mich was nervt, versuche ich was zu ändern. Ich warte nicht, bis man mir die Erlaubnis gibt, ich erhebe meine Stimme. Und wenn ich dann gradestehen muss, weil was nicht funktioniert hat, dann tue ich das. Ich verlasse mich nicht drauf, dass ich mit nett und lieb und hübsch sein durchkomme. Weil es das für mich nie gegeben hat. Nur in der Grundschule, als zartes, stilles, schüchternes blondes Engelchen, als Lieblingsschülerin aller Lehreinnen, da ging das. Der Preis dafür war Mobbing. Logisch. Und so habe ICH das Gegenteil gelernt von dem, was brave Mädchen lernen. Brav sein hat zur Folge, dass mich andere Kinder hassen, mich aber dann doch vollschleimen, um von meinen Privilegien zu profitieren. Und ich habe verinnerlicht, dass ich auf diese Art von Anerkennung keinen Wert lege, dass ich solche Kinder/Menschen verachte und lieber auf ein paar falsche Freunde verzichte, allein bin, aber ein gutes Gefühl und Ehre im Leib habe.

Ich finde es auch anstrengend, allein in einer Bar am Tresen zu hocken und zu spüren, dass das für die Männer, und Frauen, rundrum eine merkwürdige Situation ist. Aber ich hocke da allein, weil es mir zu anstrengend ist, mich mit jemand zu treffen und reden zu müssen, auf den ich gerade nicht wirklich Bock habe. Ich bin lieber allein unterwegs als mit den falschen Leuten. Und wenn ich dann mit den Jungs hinter der Bar rede, in ihre Diskussionen einsteige und völlig selbstverständlich auch mal sage, dass sie Bullshit reden, dann merke ich immer, wie ungewohnt das für sie ist. Ne Frau, die sich mit Technik auskennt, ne Meinung zu Autos hat und damit angibt, gut Einparken zu können (es gibt viele Männer, die mir bestätigt haben, dass ich super Autofahre und selbst mein Vater ist stolz auf seine Tochter, die zur Not auch mal die Zündkerzen findet). Und vor allem: Diese Frau schämt sich nicht, stolz auf das zu sein, was sie kann! Und jetzt, liebe Damen, jetzt überprüft euch doch mal selbst. Wie oft stellt ihr euer Licht untern Scheffel, weil ihr als Kind eingetrichtert bekommen habt, dass Mädchen still und bescheiden zu sein haben? Dass man sich nicht so wichtig zu nehmen hat? dass man NICHT laut sein darf? Dass SICH DAS NICHT GEHÖRT! Wie oft? Na, klingelts? Haben das eure kleinen Brüder auch gesagt bekommen? Oder durften die laut sein, Dreck machen, Pokale stolz präsentieren? Wurden deren Erfolge relativiert? Nein?

Was für Horrorszenarien werden uns auch mal gerne von Hollywood präsentiert, um uns im Zaum zu halten. Wehe, wenn sie losgelassen? Thelma und Louise? Müssen am Schluß natürlich abtreten, wo kämen wir denn da hin, wenn Frauen anfangen sich zu wehren? Seht her was passiert, wenn ihr euch alleine, ohne eure Männer, auf die Straße traut! Vergewaltigt werdet ihr! Da zeigt euch dann so ein ganzer Kerl schon, wo der Hammer hängt. Wärt ihr mal schööööööön brav zuhause geblieben, hättet bei einer Flasche Rotwein mit der besten Freundin bisschen rumgeheult und wärt dann reumütig zurück zu Daddy... Merkt ihr was? Immer wenn Frauen aus der Reihe tanzen, passiert was Böses. Wenn sie brav bleiben, kriegen sie den Prinzen. Würg.

Und ich glaube, ich schreibe da vielen Männern aus dem Herzen, wenn ich sage, vergesst doch bitte mal eure scheißgute Erziehung! Macht einfach, wonach euch ist, fragt nicht immer direkt oder unterschwellig nach Erlaubnis, seid authentisch, steht zu euch und kümmert euch nicht so viel drum, ob es eurem Mann, irgendeinem Mann gefällt! Ja, es ist anstrengend, immer mal wieder zu spüren, dass die damit nicht umgehen können. Konsequenz macht auch ein bisschen einsam. Ich bin nicht umsonst Single. Meine Unfähigkeit, in den klassischen Mustern zu funktionieren, verdanke ich meinem Dad, der ohen Vater aufwuchs und immer einen Jungen wollte und meiner Ma, die eine sehr kranke Mutter hatte und mehr von ihrem Vater erzogen wurde. Zwei Elternteile, die ausserhalb gängiger Rollenmuster groß wurden und mir deswegen ein anderes Bild vermittelt haben. Ich könnte diese Mädchennummer nicht, selbst wenn ich wollte, ich hab's versucht...ehrlich. Geht nicht. Ich mach den Mund immer einmal zu viel auf. Chefs, KolleInnen, Männer, stoßen bei mir an ihre Grenzen.

Anders sein ist anstrengend. Aber es lohnt sich. Meine Freiheit und Authentizität sind mir wichtiger als eine klassische Beziehung, in der ich für meinen Geschmack immer zuviel Kompromisse machen müßte. Auch wenn ich hin und wieder rumheule, dass ich gern jemand hätte, zeigt die Erfahrung, dass Mann mich nur in kleinen Dosen erträgt. Ich fordere meine Umwelt. Aber das ist auch gut so. Und wenn mehr Frauen auf die Regeln scheißen würden, würden die Männer auch merken, wie entspannend es sein kann, nicht immer den starken Hengst geben zu müssen und auch mal anders sein zu dürfen.

Im Fall von meinem Ex darf er bei mir seine Hypersexualität schamlos ausleben, denn im Zweifel bin ich mindestens so wild wie er. Er muss nicht schmavoll im Geheimen Bildchen gucken im Internet. Er bekommt sie von mir geliefert und ich will welche von ihm! Er darf mir jede Phantasie erzählen und ich kann sie noch toppen. Damit qualifiziere ich mich vielleicht nicht zur festen Freundin, aber ich beherrsche seine Träume. Und ich habe wunderbar heissen Sex, ohne dass meine heißgeliebte Freiheit flöten geht. Denn das wittern die Männer wohl als erstes bei mir: An die Kette legen-no fucking way!

Samstag, 16. Juni 2012

Liebe

Könnte ich jetzt einfach so stehenlassen, diese Überschrift. Oder nochmal schreiben: Liebe Liebe LIEBE schreiben. Liebe Liebe Liebe Liebe Liebe Liebe. Liebe. Liebe. Liebe. Liebe. Liebe. Liebe

Nein, ich bin nicht verrückt.

Aber das ist es, was ich will. Beziehung. Wie sang schon H.R.Kunze? Was sind das nur für Leute, die Beziehungen haben? Ich möchte das ganz große Ding. Leidenschaft, Funken, nicht ohne einander sein können. Dein ist mein ganzes Herz. Nicht leben können ohne den anderen. Nicht sein wollen ohne ihn.

Keine Berechnungen, keine Überlegungen, kein Nachdenken über Kompatibilität oder so etwas. Reines, pures Gefühl hätte ich gerne. Morgens mit seinem Namen aufwachen und abends das letzte sein, an das er denkt. Ich will mich verlieren mit ihm, mich hingeben, ihn finden. Nur seine Hand nehmen und ihn spüren, auch wenn er gar nicht da ist. Ihn verwöhnen, ihn umarmen, mich auf Händen tragen lassen. Nie mehr allein sein. Zu ihm gehören, er gehört zu mir.

Jeden noch so dummen Song über die Liebe singen, Herzen sehen überall, lachen, tanzen. Mit ihm Dinge tun, die ich noch nie mit jemand getan habe. Mit ihm alle Grenzen sprengen. Dahinschmelzen. Träumen. Leben. Egal wie. Wo. Wo er ist, will ich sein.

Ja, vielleicht bin ich doch ein bisschen romantisch.

Mittwoch, 13. Juni 2012

Ist neu sortiert

Also, zumindest hab ich neue Kisten von Ikea und mein Flohmarktzeugs weggepackt. Dabei bin ich dann auf meinen Roman gestossen, den ich mit 18 oder so angefangen habe zu schreiben. Natürlich ein Pferderoman, ich hatte bis ich 18 wurde nur Gäule im Kopf. Danach dann Männer, aber immer schon eher schräg und dramatisch.

Was mach ich denn jetzt damit? Nochmal 20 Jahre aufheben und ihn dann meinen Enkeln zu lesen-ach Halt, gibt ja keine Enkel, also kann das weg? Ich hab die Schlüsselsätze eh im Kopf, so oft hab ich um-und ab-und neu geschrieben. Ich hoffe nur, es tauchen nicht noch die Hefte auf, die ich als Teenie um die Wette mit meiner damaligen besten Freundin vollgeschrieben habe. Das würde meine Stauraumsituation doch sehr belasten! Ich seh sie noch vor mir, die DinA5 Hefte mit Pferden vorn drauf und mein Lieblingsstift war lila.

Interessanterweise habe ich auch die ersten Versuche, meine Männer in Worte zu fassen in der Kiste gelagert. Und dabei war eine ziemlich genaue Beschreibung, wie das damals mit Tom und mir so war, beim Kennenlernen. Nächtelange Touren durch München, mit meinem eigentlichen Tanzpartner aus dem Offiziersanwärterkurs im Schlepptau, der sich echt beschissen als fünftes Rad am Wagen gefühlt haben muss. War wohl auch ein bisschen verknallt in mich, der Arme! Und durfte Tom und mir beim Flirten zuschauen. Mann, da hat es aber auch gefunkt! Ich mein, so mit Zisch und Knall und allem PiPaPo. Nach 2 Tagen war die Sache klar, Kuß, Schluß, aus die Maus, wir waren zusammen. Quasi unzertrennlich, auch in meinem 90cm Bett bei meinen Eltern...

In derselben Kiste ein Foto von mir. Noch von vor Tom. Der erste Tanzkurs, der erste Verehrer meines Lebens. C aus L. Lübeck. Ein baumlanger Hanseat mit Brille. Fand mich einfach Zucker und heute würde ich ihn als Lover oder Affäre bezeichnen. Damals war ich noch soooooo süß und hab allen Ernstes Schluß gemacht, weil ich mehr wollte. Wie niedlich. Ich wünschte, den Optimismus und die Power hätte ich heut noch. Aber inzwischen ist mir der Sex wichtiger und mei, der Rest, kommt oder eben nicht.

Und was für ein Foto! Mit Dauerwelle. Pure 80ziger. Gescannt, gepostet und entzückende Kommentare bekommen. Ich würde so wahnsinnig strahlend aussehen auf dem Bild. Und ja, stimmt. Das war, bevor mir der erste Mann das Herz gebrochen hatte, ein Bild der Unschuld und einer heilen Seele.

Letztes Jahr ein ganz anderer Kommentar von meinem Coach. sie sagte, wie traurig meine Augen wären.

Wird besser, ist besser!

Dienstag, 12. Juni 2012

Wolken machen glücklich

Darf ich mal sagen, dass es mir grade ziemlich gut geht? Ich musste an die Situation im letzten Jahr um die Zeit denken. Den ganzen Streß mit meiner Chefin, der sich extrem zugespitzt hatte und schliesslich in einer sehr unangenehmen Situation fast mehr Kraft und Rückgrat von mir erfordert hat, als ich nach Jahren des zermürbenden Psychoterrors noch hatte, dann mein Kampf um IHN, uns. Mein Hadern mit mir selbst und die Angst davor, wirklich zusammenzubrechen, durchzudrehen, aufzugeben.

Und heute? ER ist in meinem Leben. Dafür SIE raus! Ich habe meine Chefin psychisch schon abgehakt, bald auch physisch, nie wieder wird die mir was zu sagen haben. Dafür darf ich in einer anderen Abteilung einfach in Ruhe meinen Job machen und die Anerkennung und Sympathien meiner KollegInnen geniessen. Ich gehe gestärkt und mit vielen neuen Erkenntnissen über mich selbst aus einer krankmachenden Situation in ein viel entspannteres Arbeitsumfeld. Was mir die Chance gibt, mich wieder auf MEIN Leben zu konzentrieren und mir keine Gedanken mehr über die kranke Frau zu machen, die mich durch die Hölle hat gehen lassen. Sie verliert. Ihren Chefinnenstatus, ihr Ansehen, ihre Nerven. Immer mehr. Sie fällt langsam in sich zusammen und versteht überhaupt nicht, warum ihr das alles aus den Fingern gleitet. Wo sie doch so verzweifelt um sich beissend permanent versucht, alles und jeden zu manipulieren und dadurch zu kontrollieren. Was ihr schon bei ihrer Familie nicht gelingt. Und sie kapiert es nicht, dass es an ihr liegt. Wo sie ihre Fehler macht. Nicht, dass nicht ganz viele Menschen versucht hätten, es ihr zu sagen! Sie hatte Hilfe, gute Hilfe. Selbst ich habe ihr ab und zu in einer ruhigen Minute gesagt, was sie sich da antut. Aber wer nicht hören will...

Aus meinen Fehlern entsteht langsam aber sicher etwas richtig Gutes. Und das habe ich auch dank dieses Blogs geschafft, der ja eine Art Tagebuch ist und eine enorm therapeutische Wirkung hat. Ich habe immer schon Tagebuch geführt, aber es nur für mich einfach wild und unreflektiert aufzuschreiben ist noch mal anders, als es in eine auch für Fremde verständliche und nachvollziehbare Sprache zu fassen. Mir ist schwer zu helfen, das ist mir klar. Denn wie gestern schon erwähnt (...), ist Vertrauen ein schwieriges Thema für mich. Ich vertraue niemandem, noch nicht mal mir selbst. Hilfe zuzulassen habe ich zum Glück dank Facebook, Büchern und einigen Freunden gelernt. Mich als Teil einer Gruppe zu sehen und Menschen wirklich an mich ranzulassen, das übe ich jetzt. Die Erkenntnis, dass das nicht mit vielen Menschen geht und dass es nicht so einfach ist, die Richtigen zu finden, hat meine Verzweiflung über mein Unvermögen gemildert. Ich habe mich auf Etliche mit Verve gestürzt, um dann aber relativ schnell wieder in meinem Schneckenhaus zu verschwinden. Wenn zuviel zurückkommt und ich dann echt gefordert bin, dann mach ich immer noch dicht. Ich brauche Leute, die genauso unabhängig sind wie ich, die Einzelgänger, Aussenseiter, Freaks und Wahnsinnigen dieser Welt, die genau wie ich immer gerne auf Unverständnis und Ablehnung stoßen, aber trotzdem einfach weitermachen.

Die gibt es zum Glück. Und bei denen fühle ich mich aufgehoben. Dann muss ich mich auch nicht immer infrage stellen und kann mich entspannen. Und auf das Glück vertrauen. Dass es bei mir bleibt. Und mein Glück ist auch mein Ex. Der dafür sorgt, dass ich immer eine kleine Wolke habe, auf die ich verschwinden kann, wenn ich möchte. Zu wissen, dass er an mich denkt und mich liebt, auch wenn es eine Liebe ist, die nichts mit Beziehung zu tun hat, das gibt mir Kraft. Viel von dem, was ich gelernt habe, habe ich mir bei ihm abgeschaut. Zu vielem hat er mich gezwungen, viel habe ich nur wegen ihm überhaupt gemacht. Nie hätte ich mir professionelle Hilfe gesucht, wäre es mir nicht so wichtig gewesen, mit ihm kommunizieren zu können. Ihm immer wieder durch meine Aktionen weh zu tun war mir so arg, dass ich endlich Hilfe in Anspruch genommen habe. Dass ich nicht nur ihn sondern auch mich verletzt habe, hat mir dann mein Coach erklärt. Wie verletzt ich bin, brach dann beim Anblick des Fotos meines Exverlobten raus. Unfassbar, was sich da alles noch in meinem Herzen verborgen hatte! Wieviel unverarbeitete Gefühle!

Ich bin noch nicht durch. Es gibt noch ein paar Baustellen, aber die bearbeite ich nur noch für mich. Nicht für Chefinnen, Exfreunde oder Eltern. Nur für mich.

Weil ICH es mir wert bin!

Montag, 11. Juni 2012

Kopf in den Wolken

Foto und alle Rechte by MizzLizz
Oder doch nur das Herz? Schweig still, mein klopfend Herz! Heute morgen habe ich ihm eine Nachricht geschickt. Eine halbe Stunde später kam eine von ihm. Ich dachte, eine Antwort. Aber nein, es war eine Antwort auf den Abend vorher. Unabhängig von meiner Nachricht. Er hatte meine wohl gar nicht gesehen. Also ist es wahr. Er denkt an mich. Und er schreibt, so wie er es gesagt hat. Weil er wieder auf Job fährt. 'Aber wir schreiben uns????'. Und er fand es nicht schön, dass er nicht bei mir bleiben konnte. 'Nebeneinander liegen. Sich spüren'. Das hätte er gern gehabt gestern.

DAS hätte er sicher gern! Dazu muss er sich die Zeit dann halt auch nehmen. Und ich muss sie ihm geben. Es ist eine Affäre, das darf nicht zu nahe werden. Keine Zweitbeziehung. Er soll ruhig den Unterschied merken. Und wenn er mehr will, dann soll er sich entscheiden. So ist es doch schön. Sehnsucht haben, Phantasien teilen, träumen. Alles andere hat er ja mit seiner Freundin. Ich wünsche mir so sehr, dass es mehr werden könnte, aber momentan bin ich nicht bereit. Ich bin noch nicht so weit. Ich kämpfe darum, Vertrauen  zu entwickeln. Einmal dazu, dass ein Mann mich wirklich lieben wird, nicht nur immer für ein paar Stunden. Und dann dazu, dass ich es auch zulassen kann. Denn wie meine älteste und beste Freundin gerade meinte, schwanke ich zwischen Klammern und Davonlaufen. Und beides mit Vollgas.

Dann kann mir auch ein Mann vertrauen. Und lieben. Denn wenn ich mir selbst vertraue, kann ich mich auch selbst lieben. Und schwupps, haben wir ein Thema für meinen Coach. Den Punkt, den es als nächsten zu bearbeiten gilt. Lieben und Vertrauen.


Sonntag, 10. Juni 2012

Ach Verdammt!

Er erinnert sich nicht nur an unser Kennenlerndatum, er hat es quasi parallel zu meinem Satz gesagt.

Er verwendet das Wort, DAS Wort. Liebe. Er würde es so lieben, mir mir zu schlafen und noch ein paar andere Formulierungen. Immer schön drumrum. Er schafft es wieder kaum, meine Wohnung zu verlassen. Er fährt wieder auf Job, versichert sich aber, dass wir uns schreiben werden. Hat 'unsere' Mail jetzt auch auf seinem Handy installiert. Macht Zukunftspläne. Phantasien, die noch ausgelebt werden wollen. Er plant mich fest ein.

Dann startet demnächst Phase 2. Nicht mehr nur hübsch sexy Geliebte. Auch mal ein bisschen mehr Zeit miteinander fordern. Langsam, ganz langsam die Schrauben anziehen. Obwohl-ich glaube, das macht er grade schon selber. Ja, gut so! Soll er mich jetzt vermissen, sich fragen, wo ich bin. Und mit wem. Soll er Sehnsucht nach mir haben! Ich hab eine richtig gute Party am nächsten Wochenende auf dem Plan stehen, da feiere ich dann lustig und er hat wieder Angst, dass ich nen anderen...

Das war früher immer genau der Punkt, an dem ich unentspannt geworden bin und mich zu sehr auf ihn gestürzt habe. Einfach, weil ich dachte, es wär alles klar. Aber so ist das, auch wenn man jemand ganz neu kennenlernt. Wie rasant es auch sein mag, wie hoch die Gefühle auch drehen, eine Beziehung ist es deswegen noch lange nicht und zu früh den Sack zumachen zu wollen, zu früh sich auf den einen Mann festlegen, das kann auch schiefgehen, wenn er eigentlich der Taktgeber ist und alles auf sehr heisser Flamme hochkocht. Frau darf sich nie sicher sein, bevor nicht eindeutige Taten sprechen.

Also werde ich mir mal anschauen, wie schwer es für ihn wirklich ist, wenig Zeit für mich zu haben. Dann nämlich, wenn er sich mehr davon nimmt und länger bei mir ist. Heute hat er gearbeitet. War früh fertig. Musste aber schon bald wieder weg. Kann wohl zuhause sonst die Zeitlücke nicht mehr erklären. Den Teil blende ich jetzt aber mal ganz schnell wieder aus, das möchte ich nicht in meinen Gedanken haben ;)

Gute Nacht
KissLizz

Samstag, 9. Juni 2012

Never let them see you sweat

Oder auch: Egal wie sehr es dich ankotzt, behalte es für dich.

Gilt nicht nur für Liebhaber, Exfreunde oder Affären. Trifft auch zu bei ChefInnen, Feinden, KollegInnen...

Mit der antiautoritären Erziehung hat auch die Unsitte angefangen, die eigenen Befindlichkeiten jedem unsortiert um die Ohren zu hauen und ohne Rücksicht auf den Schaden für sich selbst und andere mit Wahrheiten um sich zu schmeißen. Vorbei die Zeiten von 'sagt man nicht' 'tut man nicht'. Und das ist auch gut so. Bittere Wahrheiten in sich reinzufressen führt nur zu Magengeschwüren. Allerdings kann es sehr nützlich sein, sich ein wenig zu disziplinieren. Etwas, das zugegebenermassen ziemlich aus der Mode gekommen und irgendwie langweilig ist, weil es dann doch das Drama im Leben reduziert. Und wer wüßte das besser als ich, ewige Dramaqueen? Starke Worte, harte Beurteilungen, schnelle Konsequenzen-hab ich vom Papa gelernt. Schnelles Handeln ist mit Sicherheit eine Tugend, führt aber genausoschnell oft in die Irre. Denn man verrät sich dabei selbst. Oder noch genauer, man verrät mit übereilten Reaktionen oft Emotionen, die nur für den einen kurzen Schreckmoment gelten und 10 Minuten später, wenn der Verstand wieder einsetzt, ist die Bewertung einer Situation und damit meiner Reaktion vielleicht schon wieder eine ganz andere.

Impulskontrolle ist das Stichwort. Oder Besonnenheit. Oder einfach Nachdenken, nachfühlen. Um was geht es, was macht es mit mir. Wechselbad der Gefühle. Manchmal kann es sinnvoll sein, die Kontrolle zu verlieren und jemand anzubrüllen. Macht sich bezahlt bei Menschen, die nur die Sprache der hemmungslosen Launenhaftigkeit verstehen, so wie in 'Psychopatische Möchtegernchefinnen'. Die hat seit meinem Wutanfall auf offener Straße Angst vor mir und läßt mich überwiegend in Ruhe, ja, ich scheine damit sogar so etwas wie Respekt bei ihr erbrüllt zu haben. Hat sie gemeint, sie wär die einzige Böse im Laden? Oh nein meine Liebe, ich kann das auch. Ich hab mich nur irgendwann in den Griff bekommen. Weil ich netten Menschen nicht weh tun will. Oder sie erschrecken. Das brauchen nur so Wahnsinnige wie sie.

Alle anderen stehen dann doch mehr auf kleine Dosen Lizzie. Das ist aber nicht der einzige Grund, um mich hin und wieder extrem zurückzuhalten. Bei meiner Chefin habe ich es noch zufällig richtig angewendet, all die Jahre Beobachtung und Runterschlucken gebündelt in dem Moment rausgelassen, als sie nicht damit gerechnet hat. Nie hätte sie so etwas für möglich gehalten, diese Explosion! Das Überraschungsmoment war überhaupt das Beste dran, ihr Gesicht und ihre Verzweiflung haben mir MACHT gegeben. Und genau DARUM geht es.

Wer sich beherrscht, hat die Kontrolle und die Macht über eine Situation. Die anderen agieren, geben sich Blößen und kämpfen. Wenn man es dann schafft, ruhig und besonnen zuzuhören, lernt man eine Menge. Und wenn man sich dann noch die Zeit nimmt, geschickt eine Antwort zu formulieren statt aus der Emotion heraus zu reagieren, dann vermeidet an die Dinge, bei denen man hinterher nur aufstöhnen und sich wünschen kann, man hätte sie nie nie nie gesagt. oder geschrieben.

Ich finde es nicht lustig, wenn er mit ihr Campen geht. Fotos von 2 Stühlen vor der Zelttür und ordentlich abgestellten 2 Paar Badelatschen postet. Ich habe keine Ahnung, ob er das jetzt mehr für sich selbst macht, um sich zu beweisen, dass er eine Beziehung hat. Ob er mir damit was sagen will oder es einfach nur witzig findet. Ich fand es Scheiße. Und zugleich werde ich das Gefühl nicht los, das hier die ersten Spatenstiche für ein Beziehungsgrab gemacht werden. Ja, er war immer auch in der Natur unterwegs, in den Bergen, auf Hütten. Da wo's Bier und Party gibt. Kommentare von Freunden, dass er ja jetzt unterm Weiberregiment stehen würde und ein Foto von der Dauercamperhölle zeugen nicht grade von Spaß und Freude. Und jedes Wochendene Grillen mit Freunden aufm Land. Hat er vorher nie gemacht, genausowenig wie ich. Schlicht, weil ich nur einen Freund mit Grill hier in München habe? Es hat mich einfach nie interessiert. Sonst hätte ich Freunde, die das tun. Während ich also damit kämpfe, wieder mal, dass er nie soviel Zeit mit mir verbracht hat, dass wir uns fast immer nur in der Horizontalen getroffen haben und ich nicht mit ihm und seinen Spezln Partx gemacht habe, hockt er im Regen im Zelt. Wer von beiden wollte eigentlich an den Chiemsee? Meine Heimat?

Ich hätte früher mit Sicherheit eine böse Nachricht geschickt. Wahrscheinlich sogar aufs Handy, was er ja nicht möchte. Ich auch nicht, wenn sie so eine sms finden würde, wär die schöne Affäre ja hinüber...So habe ich nur bei Facebook kommentiert, dass ich am Wochenende eventuell auch da wäre. Und glücklicherweise nicht campen müßte.

Denn auch wenn ich gerne Zeit mit ihm verbringe-CAMPEN ist das letzte, auf was ich neidisch bin! Bei starhlendem Sonnenschein irgendwo in Italien in der Sonne. Kann man drüber reden. Aber für 2 Tage nur 100km weit im Regen???? Tagesausflug ist auch noch schön, aber im Zelt. Bitte nicht.

Aber nie nie nie wird er erfahren, in welche Zweifel und Überlegungen mich das wieder gestürzt hat! Das löst ja schon die Grundsatzfrage aus, wie weit ich mich auf das Ganze weiter einlasse, ob ich stark genug bin um das drüberzustehen und einfach die Stunden mit ihm geniesse, ohne es oder ihn mir zu nahe gehen zu lassen. Und das, obwohl der Entschluß ja feststeht. Es wird ausgereizt, ich will den Bonus von all dem Hin und Her in Form von Mindblowing Sex und sonst nix! Ich will mich auf die neue Richtung im Job konzentrieren, neue Sachen anfangen. Neuer Mann hat da keinen Platz, Joyclub ist schon zu aufwändig, also nehm ich ihn. Oder keinen. Ich habe durch den ganzen Krampf im Laden soviel über mich gelernt und mich so verändert, dass ich tatsächlich stark genug bin, dabei richtig Spaß zu haben. Und wenn ich mal einen Durchhänger habe, dann ist der hormonell bedingt, da kamen PMS und Erkältung zusammen, das zählt nicht!

Und genau das ist der Punkt. Heute finde ich seine Fotos und seine Freundin unglaublich albern und freu mich drauf, wenn er wieder hier ankommt. Wenn ich mich auf einen kurzen Zustand der Unzurechnungsfähigkeit eingelassen und aus einer temporären Verwirrung heraus gehandelt hätte, wäre es wie damals, als ich vor seiner Tür stand und sie eintreten wollte. Ich hätte hinreichend bewiesen, dass ich labil, schwach und unzuverlässig launenhaft bin. Da geht es nicht drum, mal ein bissl zickig zu sein oder einen schlechten Tag zu haben. Klar verzeihen Männer auch mal ein bisschen Drama, aber ausflippen geht gar nicht. Und zuviel von diesen Schwächen preisgeben macht einen unglaubwürdig. Ich möchte ernst genommen werden. Ich führe mir Beispiele aus meiner Arbeit vor Augen, wo sich ein paar schwule Jungs grade extrem in die Nesseln gesetzt haben und jeder nur noch den Kopf über sie schüttelt und sie meidet. Ich möchte ein anderes Bild von mir vermitteln. Ich bin erwachsen, ich muss nicht heulen wenn ich was will. Es muss reichen, wenn ich einmal deutlich was sage. Und das hat es auch immer schon, ich konnte das ja ganz gut. ich hab's nur selber nicht mitgekriegt und gedacht, ich müßte noch mehr sagen. und das war dann zuviel.

Lass sie nicht die Kämpfe sehen. Dafür sind gute Freunde, Freundinnen da. Mit denen kann man alles analysieren und da kann man heulend anrufen und audflippen. Den Männern oder den Kollegen sollte man besser keine Angst machen. Und ein Mann, der mich lange genug kennt, weiß auch so, was in mir vorgeht. Er kann sich denken, dass das nicht leicht ist für mich. Aber solang er sich noch ein klitzkleines bisschen fragen muss, ob es mir nicht vielleicht doch egal ist, kann ich seinen Jagdinstinkt kitzeln. Er soll sich nicht zu sicher sein.

Um das Geheimnisvolle geht es. Ein bisschen nicht ganz fassbar, durchschaubar zu sein. Macht sich gut. Den Rest regelt der Coach!

Freitag, 8. Juni 2012

Freiwild

Der Kommentar von Sunshine hat mich nochmal nachdenken lassen über das Thema Betrügen. Sie schreibt, sie hätte quasi einen Magnet für verheiratete Männer eingebaut. Und ich glaube, so etwas in der Art gibt es tatsächlich. Sobald eine Frau etwas offener und kommunikativ ist, sehen die Jungs sie als Freiwild! Erleichtert, nicht an sich halten zu müssen, reden sie über ganz andere Dinge mit uns als Job, Auto, Haus, Kinder, sie reden gerne über Sex. Oder lassen zumindest Sprüche ab, bei denen andere Frauen sofort rot sehen und Rote Karten verteilen. Ich bin da nicht so, ich geh ja auch Fußballschauen als einzige Frau mit 6 Jungs. Ich bin halt eher so der Kumpel. Nein? Nein. Ich mache mich damit zum Freiwild, denn die Männer können mit sowas nicht entspannt umgehen. Es scheint, als gäbe es nur wenige, die dann einen gewissen Respekt und Anstand bewahren können, wenn Frau das nicht von vornherein einfordert. Die redet wie ein Kerl, die denkt nicht wie andere Frauen, also muss Mann sie auch nicht so behandeln wie andere Frauen und bestimmt ist sie auch locker was den Sex angeht...

Und weitergedacht ist mir sofort ein klassischer Fehler in der jüngsten Vergangenheit aufgefallen. Ich hatte ja ein Date, mal wieder, um einen Joyclubber zu beschnuppern. Biergarten war der Plan. Der Mann kam aus dem Landkreis und um die Gelegenheit zu nutzen, wenn er schon in die Stadt reinfährt, hat er sich mit mir vor einem großen Sportgeschäft verabredet, um da schnell noch was zu besorgen. Ich hatte nix dagegen.

An dieser Stelle fügen wir einen lauten BUZZERsound ein bitte.

Also: Mööööööööööööööp. GROSSER Fehler. Wie komme ich dazu, mit ihm noch 'schnell' was Einkaufen zu gehen? Ausser bei Beate Uhse um dann ihn und Spielzeug mit nach Hause zu nehmen? Wie kommt er dazu, mir sowas vorzuschlagen? Im Endeffekt kam er auch noch zu spät, zumindest hat er deswegen rechtzeitig angerufen, und wir haben über eine halbe Stunde in ZWEI Läden nach seinem Zeug gesucht. Deswegen hatte ich dann auch kein schlechtes Gewissen, ihn mit ner fetten Story im Biergarten sitzenzulassen, weil ich ja danach noch mit dem Perser verabredet war.

Also, was hätte eine richtige Bitch (Danke Sherry Argow) gemacht? Sie hätte seinen Vorschlag kurz (also ungefähr eine Millisekunde lang) abgewogen und dann mit sanfter Engelsstimme gesagt, ach weißt du, wenn du noch was besorgen willst, können wir uns dann ja später im Biergarten treffen, wenn du fertig bist. Da hätte er dann gewußt, wo der Hase läuft. Und sich vielleicht auch wieder gemeldet, aber wenn einer schon so anfängt...

Also, zu offen, zu nett oder kumpelhaft, das verstehen Männer falsch! Es gibt auch Männer, bei denen mache ich es richtig. Weil ich so gar nichts von ihnen will. Da bekomme ich dann den Respekt, und daraus muss ich lernen. Auch jetzt, wenn ich keine Zeit habe für den Ex und ihn erst hochkoche und dann absage-immer mit dem leisen Zweifel, ob er nicht irgendwann wegbleibt- er kommt immer wieder. Solange frau authentisch bleibt und wirklich nur das tut, was sie will, kriegt sie auch den Respekt. Und den Mann.

Gilt auch für andere Bereiche. Achtsam sein, bei sich bleiben und nachfühlen, was ein Satz, ein Wort, ein Vorschlag mit einem macht. Und so wie neulich, als er an meiner Körpersprache gemerkt hat, dass bei mir Übernachten keine so gute Idee wäre noch bevor ich drüber nachdenken konnte, einfach auf den Bauch hören. Und nicht verwechseln mit anderen Regungen in der Gegend...

Donnerstag, 7. Juni 2012

Antwort auf MissBiss

Ein Kommentar von MissBiss zu meinem letzten 'Warum sind Männer solche Arschlöcher' Post:
meine Liebste,
bitte bitte schau nach vorn und laß Dir nicht immer von der Vergangenheit Angst machen. Lebe im hier und jetzt und hör verdamnt nochmal auf, Dir Fragen zu stellen auf die Du nie eine Antwort bekommen wirst. Und das Lustige ist.... das weißt Du auch....
Also klappe bitte bitte das alte Buch zu und beginne auf einer blütenweißen Seite.
Herzlichst Deine MissBiss

Und meine Antwort:  Häh? Die Frage geht ganz aktuell an die Jungs, ob sie sie noch alle Latten am Zaun haben! Klar, der Mann gehört zu meiner Vergangenheit, ich häng an dem nicht das minikleinste Bisschen. Ich hatte keine Ahnung, dass er heiraten würde, genauso wenig wie davon, dass seine kleine Frau schwanger war. Soviel dazu, wie sehr mich das Leben von ihm interessiert hat ausserhalb meines Bettes. Nein, die Frage hat ausnahmsweise null, nada, nicht das geringste mit mir zu tun sondern mit den Männern im Allgemeinen. Denn ich bin ja nicht die Einzige. Ich kenn da noch so ein, zwei Damen, die permanent Männer an der Backe haben, die zuhause Frau und Kinder hätten. Und ich will auch nicht wissen, ob es an mir liegt. Ich will wissen, was mit diesen ganzen Typen nicht stimmt!

So. Jetzt hier weiter weil als Kommentar zu lang.

Ja. Dieser Post hatte nix mit Reflextion zu tun oder Fragen über mein Leben und warum ich soviel Angst vor ner echten Beziehung habe, dass ich mich mit allen mir zur Verfügung stehenden Exfreunden davor drücke. Nein, dieser Post war eine ernst gemeinte und sehr wütende Frage an alle Männer da draussen, warum sie bitteschön sich erst für eine Frau entscheiden und dann aber doch noch alles mitnehmen wollen, was so am Wegrand liegt. 

Worin vielleicht auch schon ein kleines bisschen doch die Antwort auf meine Frage versteckt liegt: Wenn es möglich ist, dass sie ihre Freundin/Frau/Mutter ihrer Kinder mit mir betrügen wollen, werden sie dann nicht auch mich betrügen? Also warum sollte ich mich in die Rolle der braven Frau begeben, die keine Ahnung hat statt die wissenden Geliebte zu sein? ICH weiß, dass ich betrogen werde. Mit ihr geht er Grillen, an den See, in den Urlaub. Von mir träumt er. Viel zu oft. So oft, dass ich anfange mich zu fragen, was das werden soll.

Ich hätte sehr gern auch jemand, der seine Freizeit mit mir verbringt. Grade so wie jetzt, wenn ich frustriert und krank zuhause rumhängen muss, während alle anderen Spaß haben. Das ist doof, langweilig und ich denke viel zu viel drüber nach, was ich tun soll. Obwohl ich mithilfe zweier sehr unterstützenden Männer schon beschlossen habe, mich für alles zu rächen, indem ich ihn so kirre mache, dass er nicht mehr weiß wo vorne und hinten ist. Um dann in aller Ruhe zu sehen, was ICH dann möchte. Da kann ich es überhaupt nicht brauchen, mir über ihn und seine Freundin beim Grillen aufm Campingplatz Gedanken zu machen. Ich kann mich nur leider grade nicht ablenken, indem ich was Schönes unternehme, das finde ich zum Kotzen. Lustig nur, dass ich Grillen auf dem Campingplatz per se total doof finde. Und auch nicht mit ihm da sein wollte. Eher bin ich sauer, weil ich es immer noch nicht geschafft habe, nen Kerl zu finden, der sowas mit mir machen will. Die wachsen nicht auf Bäumen und auch nicht im Joyclub und in der Parfümerie lern ich auch eher wenig Männer kennen. Ich hoffe mal auf die Biergärten und bete, dass es demnächst funkt. Sonst muss ich mir meinen Ex tatsächlich zurückholen, nicht nur fürs Bett. Und ob ich so trickreich und geduldig sein kann????

Kann ganz schön anstrengend sein, nen Mann kennenzulernen. Ausgehen, aufbrezeln, dabei soll man doch auch im Supermarkt...Und dauernd krank sein hilft auch nicht. Mann, ich bin viel zu anfällig. Ich wär so gern fit und gesund und aktiv und immer unterwegs. aber wenn ich zuviel unterwegs war, krieg ich immer die Quittung und werde krank. Das ist so dermassen frustrierend. Und immer hab ich das Gefühl, ich müßte nur noch besser auf meine Ernährung achten, mehr Vitamine, mehr Schlaf, dann wird es irgendwann. Und nichts wird. Ein Windhauch und ich lieg flach. Immer schon. Kleines zartes Pflänzchen. Mit Willenskraft allein komm ich da nicht weiter. Ein fester Partner könnte helfen. Nicht allein sein würde mich stabilisieren. Denke ich. Und da beisst sich die Katze in den Schwanz und ich steh wieder am Anfang.

Wie ist es liebe Männer? Also, warum betrügt ihr eure Frauen? 


Mittwoch, 6. Juni 2012

Ja, genau! Heilige Scheiße!

Also, entweder hab ich echt einen Hang zu besonders anderen Männern, oder Männer sind wirklich alle Arschlöcher!

Okay, von vorne. Vor 21 Jahren habe ich bei einem Dreh einen Tonmann kennengelernt. Kurz danach bei einer Party wiedergetroffen, auf der er mich angemacht und dann abgeleckt hat. Ja, abgeleckt, klingt komisch, war aber irgendwie sexy. Kurz, ich bin damals NICHT mit ihm nach Hause, da war ich noch ziemlich brav. Halbes Jahr später haben wir uns beim nächsten Dreh getroffen und das war's dann. Für StammleserInnen, der Typ, in den ich erst verknallt war, der nix mit Gefühlen wollte und der mich dann abgeschossen hat, weil ich ihm nie gesagt hätte, dass er mir fehlen würde.

Nach ein paar Jahren Pause wiedergetroffen und seitdem kam immer mal eine kurze SMS von ihm und wenn ich Bock hatte, durfte er mich dann verwöhnen. Vor 10 Jahren hat er angefangen, eine kleine Kamera und viel Prosecco mitzubringen und ich fand auch das irgendwie sexy. Zwischendurch hatte er mal eine Freundin, irgendwann habe ich das mitbekommen und war extrem abgetörnt, aber danach durfte er sehr gerne wiederkommen. Der Sex war ja immer gut! Was ich dann erst spät und nur durch Zufall über Facebook mitbekommen habe, er hatte wieder ein Verhältnis, eine Frau, ein Mädel. Weit weg. Dieses Mädel war sehr verliebt in ihn. Und nur ein klein bisschen älter als unsere Affäre. Das fand ich ein bisschen seltsam. Um die Wahrheit zu sagen, inzwischen ist er MIR zu alt. Ein alter Sack mit fast 50. Er hat sie geheiratet. Ich hab ihn nicht mehr in mein Bett gelassen. Und heute seh ich auf Facebook seine Frau mit dem neugeborenen Baby. Strahlend und glücklich. Und jetzt frage ich mich, wann seine letzte SMS kam. Ist keine 9 Monate her. Schätze ich.

Damit reiht er sich ein zu meinem Schotten, der zum Oktoberfest nochmal eingeritten kam und ganz dringend zu mir nach Hause kommen wollte. Wenn seine Zwillinge keine extremen Frühgeburten waren, dann war auch seine Freundin da schon schwanger.

WAS soll die Scheiße? Ja, mein Ex hat auch eine Freundin. Aber weder lebt er mit ihr zusammen, noch scheinen sie was in der Art zu planen. Sie sucht grade nen Mitbewohner für ihre WG. Er schreibt mir inzwischen fast täglich Mails. Viele Mails. Das ist schon was anderes als nur ne kurze SMS oder ein besoffener Anruf. Interessiert mich auch grade nicht. Mich interessiert, warum Männer ihre feste Freundin, Frau, mit der sie Kinder haben wollen so einfach und schnell betrügen? Ist das Gewohnheit? Der Schotte ist ein serieller Betrüger, der macht das wie Duschen. Und mein Tonmann hatte sich wohl auch an mich gewöhnt. Ältere Rechte hatte ich da sowieso. Sehr alte Rechte, älter fast als seine Frau.

Scheiße
Und ohne Facebook?

Dienstag, 5. Juni 2012

Wind=Schnief

Mann, jetzt hat's mich doch noch erwischt! Letzte Woche den Erkältungsanflug noch weggevögelt, aber heute bin ich dann schon zu krank. Und das obwohl ich brav sein Mitbringsel, den Holundersaft, getrunken habe!
Heute hat er einen Abendtermin abgesagt in der Hoffnung, mich sehen zu können. Deswegeb hab ich ihm geschrieben, dass ich ihn in der Tat gerne bei  mir hätte. Zum Trösten. Oder dann morgen, wenn ich brav zuhause bleibe um mich auszukurieren.

Früher war ich ganz gerne krank, da darf ich einfach liegenbleiben und schwach sein. Die Depression ist wohl wirklich besser, lieber würd ich mich vom Perser ins Bett bringen lassen und morgen müde arbeiten gehen. Krank sein nervt.

Sehnsucht haben ist schön. Vor allem, wenn was zurückkommt. Mal abwarten, ob ich ihn schon weit genug habe, dass er nicht mehr nur an Sex denkt, wenn er an mich denkt. Das ist inzwischen das erklärte und von 2 Männern abgenommene Ziel, ihn so kirre zu machen, dass er nur noch mich im Kopf hat! Und dazu ist jedes Mittel erlaubt. Auch krank sein *flöt

Sonntag, 3. Juni 2012

Ich bin keine Scheiß Prinzessin!

Gott, was regt mich diesesd pinke Mädchengetöne auf! Von wegen ich schmeiß alles hin und werd Prinzessin und all dieser klebrige Disneyquatsch, Facebook ist voll davon, im Internet mutieren erwachsene Frauen zu rosafarbenen Zicken. Was soll der Scheiß? Echt, ist das jetzt Faulheit oder Überforderung, wollen wir nicht mehr emanzipiert sein weil das heißt, komplett die Verantwortung fürs eigene Leben zu übernehmen? Müssen doch wieder die Männer im Büro knechten, damit Madame es sich kuschlig weich machen kann??? Geben wir auf? Die gläserne Decke im Job zu durchbrechen wäre ja auch anstrengend, frau müßte sich auf Machtkämpfe mit Kollegen einlassen, sich präsentieren, netzwerken, andere Frauen ins Boot holen-ups. Aber so ne Prinzessin kann doch keine andere rosa Zuckerbombe neben sich haben! Prinzessin kriegt ALLES! Es steht ihr zu. Weil sie hübsch ist und ein Mädchen und sich selbst nicht helfen kann.

Grrrrrrrrrrrr.
Ich will keine Prinzessin sein. Prinzessinnen sind nutzlose kleine Dinger, schmücken hübsch ein Haus oder einen Hof, haben einen kleinen Staat und keine Aufgabe ausser Repräsentieren. Das wäre mir zu langweilig. Ja, es macht manchmal keinen Spaß mich täglich in den Job zu schleppen. Als Freiberuflerin hab ich den Kampf auch lange satt, weil ich auch gegen neue Prinzessinnen antreten muss, deren geistiger Horizont meine Geduld überfordert. Aber es hilft ja nix. Kein Prinz der mich retten kommt. Und ich würde mich auch nicht retten lassen wollen. ich kann das gut alleine. Der Mann, den ich will, huldigt mir nicht ohne Grund. Ich zieh mein Ding durch und versuche dabei noch fabelhaft auszusehen und zu sein.

Überhaupt, Männer brauchen auch keine Prinzessin. Die Männer, die ich schätze, finden so ein Getue höchst albern. Ja, im P1 mögen alternde Bierbauchträger mit Geld entzückt ihr gestreicheltes Ego dehnen, wenn eine süße Blondine sich Champagner ausgeben läßt und dann den Porsche ziert. Aber bevor ich auch nur ansatzweise in die Nähe eines Sugardaddies komme, gehe ich lieber Putzen.
Der Mann den ich will, der braucht eine Partnerin. Eine, die ihm Halt und Kraft gibt, die ihn fordert und ihm auf Augenhöhe begegnet. die weiß wovon er spricht, wenn er über seine Arbeit redet, die Teil hat an seinem Leben und die ihn auch genauso als Partner fordert und braucht.

Prinzessin ist ein altes Muster, das Frauen über Jahrhunderte gebraucht haben. Solange sie darauf angewiesen waren, einen Mann zur Versorgung abzubekommen. Solange sie selbst nicht arbeiten durften, konnten. Da war es nötig, einen Mann an sich zu binden, hilflos und schwach auf die Gnade zu hoffen, dass er sie und ihre Kinder ein Leben lang ernährt. Dazu mußte ein wenig Geheimnis um das Weibliche sein, ein Rätsel, die Verführung, die Tricks, die Maschen. Ihn jagen zu lassen, sich zu zieren, es zu einem Geschenk zu machen, sich als Frau zu einem Geschenk zu machen. Ihm Kinder zu schenken, Nachfahren, auf die er wiederum angewiesen war in den Zeiten vor der Rentenversicherung, damit jemand da war um für die alten Eltern zu sorgen. Eine Abhängigkeit beider Seiten. Ein Markt, auf dem die Schönen und Stolzen begehrt waren und Prestige und Aufstieg bedeuteten. Die Frau als Ware, als Schaustück. Oder billige Arbeitskraft, Magd, Putzfrau, Köchin für den Arbeiter, der sich selbst nicht versorgen konnte im Haushalt.

Heute kochen Männer, Frauen machen Karriere und die Show hat ausgedient. Frauen müssen sich neue Gründe einfallen lassen, warum ein Mann sie begehren, mit ihr zusammen sein sollte. Sex ist wichtig, das zieht immer. Aber eben auch Freundschaft, Rückhalt und jemand, auf den er sich verlassen kann. Keine, die rumzickt, dass er keine Zeit für sie hat, wenn er garde im Büro ums Weiterkommen kämpft. Keine, die dann keine Lust hat, weil sie sich vernachlässigt fühlt (merkt man beim Lesen, wie kindisch das klingt? Du hast NIE Zeit für mich. Mimimimimi). Herrgott nochmal, get a fucking LIFE!

Ich bin keine Scheißprinzessin. Wenn, dann bin ich ne hart arbeitende Königin, die ihren Staat zusammenhalten muss und sich um ihre Leute zu kümmern hat. Die mit anderen Staatschefinnen ernsthafte Diskussionen führt und der es schnurzpiepwurschtegal ist, ob grad mal der Nagellack blättert. Wenn ich mich auf Äußerlichkeiten und süß sein verlasse, auf eine magische Anziehungskraft, auf die alten Tricks, werd ich spätestens mit 30 übelst in der Realität ankommen. Ab da funktiniert das nämlich nicht mehr.

Ich will auch keine Krone. Ich will jemand, der mich in den Arm nimmt und ich spüre, dass er mir vertraut und glücklich mit mir ist.

Freitag, 1. Juni 2012

Zwei Dates und es bleibt doch beim Einen

Sehr interessantes Date heute mit einem Joyclubber. Groß, durchtrainiert, sexy Stimme, sexy Glatze, cooles Hemd. Ein Typ, mit dem Frau Staat machen kann. Er wollte nur mal eben ins Sportgeschäft. 5 Minuten und ich kam mir vor wie die Freundin, die sich über ihr Spielkind im Schlaraffenland amüsiert. Sofort eine Ahnung, wie es mit ihm laufen würde. Im zweiten (....) Laden dann ein Bekannter, Pizzeriachef. Und die Erkenntnis: Ich ziehe jeden (alternden) Rockabilly/Punk mit Bauchansatz und Pomade in den Haaren dem locker lässig die falschen Jeans tragenden sexy Kerl vor. Ich hab mich mit ihm super unterhalten, kein Ding. Ich würde auch mit ihm im Bett Spaß haben. Aber dass ich bei den anderen Typen nie sofort weiß, wie der Hase laufen wird, das finde ich viel interessanter.

Nimm mich mit Kapitän auf die Reise. Denn da, wo Mr.Joyclub herkommt, das kenne ich selber. Das andere hätte ich gerne. Daraus resultiert die Anziehungskraft des Rockers auf mich. Ich brav, er böse=BOOOOOOOOOOOOM.

Das auch als Kommentar zum zweiten Date des Abends in meiner Wohnung, meinem Bett. Mit meinem Ex. Kaum wieder im Lande, drängelt er sich vor. Und beweist mir, dass er wirklich ein paar Tage gelitten hat vor Verlangen. Sehnsucht will ich es nicht nennen. Aber um ein Haar wäre er schwach geworden, ein paar Regentropfen mehr und er wäre geblieben. Er hat allerdings sofort nach einer Andeutung seinerseits meine Reaktion gespürt und gemeint, so laut meiner Körpersprache wär das wohl keine gute Idee. Der Mann ist gut. Denn hierbleiben war nicht ausgemacht. Hierbleiben heißt, ich bekomme wieder das Problem ihn gehenlassen zu müssen. Und das nicht mehr zu können nach einer kompletten Nacht. Eh schon schwer genug, so nah und vertraut sich alles anfühlt.

Ooooooooooooooooooooooommmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmm

Gute Nacht...