Dienstag, 11. Oktober 2011

Wer bin ich...

...wenn er mich nicht sieht? Als ich heute durch die Sonne und das Herbstlaub gestiefelt bin, in meinen Minifakechucks, die an mir sehr sehr klein aussehen, da kam ich mir wieder vor wie ein kleines Mädchen. Eben war ich über ihn weg, konnte mir seine FB Seite ohne Wehmut antun-da trifft es mich: Dieses kleine Mädchen, das hat er gesehen. Die kleine, trotzige Punkgöre. Das grummelige kleine Mädchen, das überhaupt keinen Bock aufs Erwachsenwerden hat. Das dieses Erwachsenenkram mit Verantwortung und Regeln nicht leiden kann.

Das hat er gesehen, bei ihm konnte ich mich fallenlassen und klein sein und mich festhalten lassen. Und wie er mich festgehalten hat! Und jetzt muss ich groß und erwachsen sein und keiner nimmt das kleine Mädchen mehr in den Arm. Er fehlt mir. Aber ich will ihn trotzdem nicht wieder. Er war feige. Das hat mich verletzt. Dass er nicht der Mann ist, den ich immer in ihm gesehen habe. Sondern viel schwächer. Das mag ich nicht.

Samstag, 8. Oktober 2011

Überall, nur nicht hier

Entzug. Erstes Foto von ihr mit der Überschrift 'Mein Babe' und einem fb Herzchen-zum Glück nur auf dem Handy gesehen. Und danach Tage nicht mehr auf seinem Profil gewesen. Und ihn auch von meiner Startseite geschmissen. Ich wollte nichts wissen. Meine Freundin Diana schon. Sie bestätigt meine Annahme, dass das Mädel durchgeknallt und Psycho aussieht-wie alle seine Beziehungen. Er hat noch nicht verstanden, dass er da drüber rausgewachsen ist. Aber wie es auch sei, heute ein ganz kurzer Blick. Sie sind im Urlaub. Griechenland. Ja, von Urlaubmachen mit  mir hatte er ja auch schon mal gesprochen....

Egal. Darf mich nicht mehr kümmern. Zur Not Ablenkung in meinem Lieblingsflirtportal. Und dabei bin ich doch glatt über jemand gestolpert, der angenehm anders ist. Heißt, 2 kurze Mails, in denen er genau das Richtige schreibt (verdächtig! Ein Herzensbrecherprofi!) und ein ansprechendes Profil. Gibt an, er würde das Internetflirten bald wieder lassen, er hätte es ausgiebigst genossen und wäre jetzt auf der Suche nach seiner Herzensdame. Alarmglocken! Jaja, laßt mich, ein bisschen Mißtrauen ist echt angesagt, ich war schon mal in einen Profi verknallt. Die sagen immer das Richtige und ziehen die volle Romantiknummer durch, weil sie denken, dass alle Frauen das wollen. Kann ja sein, ich aber nicht.  Aber schaden kann's ja nicht, wenn der Mann romantischer ist als ich. Tut mir vielleicht mal ganz gut. Und ich versuche, die Zynikerin in mir in Zaum zu halten und ihn nicht gleich vor den Kopf zu stoßen, ehrlich!

Gestern zum ersten Mal seit ewig wieder im Kino gewesen. A Little Piece Of Heaven. Mit Kate Hudson. Da spielt sie eine Karrierefrau, die fröhlich Spaß und viele Männer in ihrem Leben hat-bis sie die Diagnose Krebs im Endstadium bekommt. Und es ist kein alberner amerikanischer Rührschinken. Sensibel, mit mehr lustigen als traurigen Momenten wird gezeigt, wie sie auch dank eines sehr süßen Arztes lernt, sich ihren Gefühlen zu stellen, sich zu öffnen und wieviel mehr an Lebensfreude ihr das bringt. Und genau das fehlt mir seit-tja, seit wann eigentlich schon? Der Laden hat mir unglaublich viel Energie und Kraft geraubt, seit ich quasi Stellvertreterin einer unfähigen Chefin bin, der Mann, an dem ich mich lange festgehalten habe, ohne dass er es wirklich wußte, hat es nicht geschafft, mich zu halten, als ich es dann mal wirklich konkret gebraucht hätte, meine Eltern halten sich an mir fest und ich kann sehen, wo ich kräftemäßig bleibe. Ob es sinnvoll ist, sich sofort der Hoffnung hinzugeben, ich könnte schnell einen Ersatz zumindest für den Mann finden-keine Ahnung. Ich weiß nur grade nicht, was sonst. Normalerweise würde ich mein Schlafzimmer umräumen, mach ich gern, wenn ER wieder mal gegangen ist. Damit es nicht mehr so aussieht, wie er es kennt. Aber mir fehlt sogar die Energie zum Aufräumen. Tendenz: Überall nur nicht hier möchte ich sein. Nicht bei mir, mit mir, ohne ihn, allein, zu zweit. Auflösen wäre gut. Eine Art Nichtexistenz. Nichts tun, nichts wollen, nichts sollen, nicht sein.

Auch nicht von vorne anfangen. Vorne mag ich nicht, geht eh nur nach hinten los. Malen, schreiben, telefonieren, alles nur leere Versuche, die Abwesenheit zu vertuschen. Die Abwesenheit von jemand, etwas, Leben.

Mir fehlen die Freunde, die mir etwas geben können. Die mir mehr sagen, als ich eh schon weiß oder die neue Impulse setzen. Die einfach sind und es mir einfach machen. Ich stell mich schnell quer, wenn man mir einen Ausweg läßt, ich kann es nicht erklären, aber mit manchen Menschen wird eine einfache Unternehmung schon im Vorfeld fürchterlich kompliziert. Da gibt es solange ein Hin-und Her, bis ich bocke. Und bei anderen, die sagen einfach, das wird gemacht und ich sage einfach nur ja. Toll, super, und los geht's.

Der Typ aus dem Internet hat genau das geschrieben, was ich mir auch dachte. Mit dem möchte ich nicht lange warten, den will  ich, ohne irgendwas über ihn zu wissen, sofort kennenlernen. Und schon war die Mail mit seiner Telefonnummer da. Und ich hab's getan. einfach angerufen.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Fast ist eben nur fast

Das wirklich Schwere ist, dass es so aussieht, als hätte sich an seinen Gefühlen nichts geändert. Er reagiert auf Nachrichten oder meine Kommentaren genau wie immer. Und wenn er nicht grade verknallt wäre, könnten wir noch lange so weitermachen. Schwierig, weil ich eigentlich nicht will, dass er mich immer noch sehr sehr gern hat. Weil ich sein Verhalten richtig Scheiße fand und ihn mit anderen Augen sehe. Als den, der nicht erwachsen werden will und wird und jetzt wieder komplett im Kosmos der Szenekids unter 30 verschwindet. Und inzwischen nicht mehr jünger als seine fast 44 aussieht.

Schwierig, weil ich nicht will, dass er mich vermißt. Und er soll sich nicht freuen, mich zu sehen. Er soll mir nicht nahe sein, das halte ich nicht aus! ZU wissen, dass meine 95% noch da sind, greifbar aber doch unerreichbar, dass wir es FAST geschafft haben-das macht mich fertig, das ist schlimmer, als wenn er ein totales Arschloch wäre, der mich komplett für blöd verkauft hätte. Dem könnte ich böse sein, dass er gelogen hat. Aber er hat es echt und ehrlich mit mir gemeint, nur hat er's nicht übers Herz gebracht, mir wehzutun und hat gewartet, dass ich von selber draufkomme. Was ich bei seinem Verhalten auch hätte sehen können. Andererseits-er hat mich tatsächlich vermißt und auch DAS hat er gesagt. Und DAS hab ich hören wollen...

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Liz, die wieder bei klarem Verstand ist, sehen könnte, ohne weiche Knie zu kriegen, der Respekt ist weg, er ist mir nicht mehr Mann genug. Aber er wird wieder deise Schmuseaugen draufhaben, ich weiß genau, wie lieb und zärtlich er mich immer behandelt, auch wenn er grade ne Andere hat. Man sieht, dass er mich mag. Und das, das wäre garnicht gut. Nein, nicht gut. Deswegen geh ich jetzt auf Abstand.