Donnerstag, 31. Januar 2013

Wird das jetzt was mit Mr.Bickle?

Momentan sind wir mal wieder in der schwer-verliebt-Phase. Können beide kaum fassen, dass wir uns wiederhaben. Wobei es sich durch die Monate der Affäre auch sehr vertraut anfühlt und nach all den Jahren (O-Ton Mr.Bickle) sind wir verrückter nacheinander als je zuvor. Wenn das möglich ist. Und dann kann der Mann auch noch Gedanken lesen. Kaum sage ich, als er mich frühmorgens aufweckt scherzhaft, ich würde mich ein bisschen für seine Phantasien benutzt fühlen, kommt nach einer letzten Runde Schlaf, dass er neben all den intelligenten Gesprächen und dem Humor eben auch seine Finger nicht von mir lassen könnte. Sprich, er hat exakt meine Bedenken, dass wir uns wieder  in der ganzen Bettenwühlerei verlieren könnten, gespürt und darauf reagiert. Oder schlicht die gleichen Gedanken. Das macht er immer wieder. Mir die Worte aus dem Mund nehmen. Oder genau das Richtige sagen, noch bevor ich weiß, dass ich es hören muss, um weitermachen zu können.

Denn auch das weiß er bestimmt. Ich bin mir nicht 100%ig sicher, ob ich das Richtige tue. Er hat mich oft enttäuscht. Wollte keine Beziehung. Ist immer wieder abgehauen. Hat mich hängenlassen. Oder hab ich ihn vorher enttäuscht? Hat er sich bei mir nicht sicher genug gefühlt? Er betont jetzt immer, wie wohl er sich bei mir fühlt. Hat er das früher nicht? Der Zweifel nagt an mir, ob ich ihn nur in Schutz nehme, Entschuldigungen für ihn finde und er doch kein Mann für mich ist.

Und dann stehen da die letzten Monate im Raum. Affäre. Wie konnte er? Konnte er nicht anders? Und wenn er nicht ohne mich konnte, wieso ist er erst zu ihr? Warum hat er so lang gebraucht, bis er sie verlassen hat? Und wieder: Hab ich nicht die richtigen Signale gegeben? Ich war mir nie sicher, ob ich ihn will. War es das? Denn als ich es war, hab ich das Richtige getan und darauf folgte auch prompt, dass er das Richtige getan hat.

Kann ich ihm vertrauen?

Die Antwort ist einfach. Ich tu es. Einfach so. Er hat mich in den ganzen Jahren nie angelogen. Er war immer direkt, authentisch, alles kam von Herzen. Wie jetzt auch. Wenn er bei mir ist, habe ich keine Zweifel. Was er sagt und tut, deckt sich. Es passt zusammen, alles ist stimmig. Was auch immer bisher der Grund war, dass es nicht funktioniert hat, es scheint nicht mehr im Weg zu stehen. Der hat mich wirklich gern. Und er hat auch nie irgendwas anderes gesagt. Ich hab mich geändert. Und er kann der sein, der er ist. Einfach ein süßer Kerl, hochintelligent mit einem Humor, für den allein ich ihn minütlich knutschen könnte. Scheiße, hab ich den Mann gern....

Mittwoch, 30. Januar 2013

Der #aufschrei ebbt ab im Netz

Ich hoffe, er geht dafür im Real Life weiter. aber solang Prinzessin Putzig (sic) auf Twitter schreibt, dass ihr dieses Opfer-Täter Spielchen gegen den Strich ginge, ist sie halt ein wunderbares Opfer für die Kategorie Brüderle. Ich kann es nicht nachvollziehen, wieso Frauen da solidarisch mit solchen Männern sind. Denn es gibt genug andere, die, denen Anzüglichkeiten, Belästigungen und Herrenwitze genauso aufstossen wie mitdenkenden Frauen. Mein Wiener bemerkt dazu völlig richtig, er wär meistens der, der früher was sagen würde als die Frauen selbst. Grade er, der wirklich sensibel mit Sprache umgeht. Und mich damit streckenweise echt genervt hat. Aber er hat halt ein Gespür dafür, was Worte bedeuten.

Und die meisten Männer würden 'sowas' ja auch nie sagen. Nur leider lassen die Reaktionen wie 'das ist halt so' und man solle sich da nicht so aufregen, keine rechte Freude aufkommen darüber, dass sie zumindest nicht mehr selbst so denken. Sie lassen es halt nur durchgehen. Schalten genauso auf Durchzug wie die meisten Frauen und hoffen, dass es entweder von selbst aufhört oder dass es schon nicht so schlimm wäre. Dabei ist, wie die taz ganz richtig bemerkt, sexuelle Belästigung ein Straftatbestand. Also mitnichten ein Kavaliers(sic)delikt.

Auch dieses 'Diskutieren bringt doch nichts' macht mich echt sauer. DOCH! Es bringt was. Haben ja inzwischen auch echt viele Leute verstanden, dass Homosexualität keine Krankheit ist und das Frauen auch Konzerne leiten können. Es muss auch endlich aufhören, Frauen nach dem Äußeren zu beurteilen. Immer zuerst die Klamotten und dann die Leistung zu erwähnen. Ihnen neue Frisuren zu empfehlen (Brüderle's Resthaar sieht auch scheiße aus btw) oder über Falten zu lästern. Das alles zeigt, dass es immer noch nicht in den Köpfen angekommen ist, was Gleichberechtigung wirklich meint. Vielleicht müssen ja erst die Herren anfangen, sich endlich mal anständige Anzüge zuzulegen und regelmäßig zur Kosmetik zu gehen, bevor eine Frau in Führungsposition auch mal eine bunte Bluse tragen kann, ohne dass ihr dadurch die Kompetenzen abgesprochen werden. Und sie für die Sekretärin gehalten wird.

Solange aber bei Besprechungen unwidersprochen der einzig weiblichen Teilnehmerin ein Platz auf dem Schoß des Chefs angeboten werden darf, sie selbst völlig schockiert dasteht und auch noch belächelt wird, solange keiner der anwesenden Männder ihr zur Seite springt und das Verhalten offen kritisiert, solange müssen wir weiterschreien. Solange Frauen, die Kritik üben, als zickig und Männer für dieselbe Sache als durchsetzungsfähig gelten, SIND WIR NOCH NICHT LAUT GENUG!

Freitag, 25. Januar 2013

#aufschrei

Heute brach auf Twitter ein Sturm los, dem so mancher Mann nicht gewachsen war. Frauen twitterten über ihre Erfahrungen mit sexueller Belästigung. Eine Reaktion auf den stern-Artikel über Rainer Brüderle, der im Rahmen einer Parteiveranstaltung abends an der Bar in typischer Altherrenart eine 28jährige Journalistin anbaggerte. Wie mich diese jovialen Sprüche und diese herablassende Art ankotzt! Denn bei meinem Job bin ich immer backstage ganz nah dran an den Eliten unserer Gesellschaft. Ob bei der Aufsichtsratsstitzung von Konzernen, bei denen alle im Aufsichtsrat sind, die Rang und Namen in der Wirtschaft haben über alternde Schlagerfuzzis, die den Schuß nicht gehört haben bis hin zu selbsternannten Wetterpäpsten- alle gleichermassen eklig mit ihren anzüglichen Witzen, Zoten und Sprüchen auf Fußbodenniveau. Bei so ner kleinen Blondine verlieren da so einige jegliche Contenance und werden sehr vertraut.

Und ob es jetzt die direkte Anmache oder eine nebenbei abfällige Bemerkung ist, ist dann auch schon egal. Es herrscht ein tiefsitzender Alltagssexismus, an den wir uns so gewöhnt haben, dass selbst Frauen da mitmachen. Mir wird das alle 2 Monate klar, wenn ich meine 'Emma' bekomme. Denn da schreiben tatsächlich Frauen. Und das nicht in dem Stil, auch Männern zu gefallen. Wenn frau sich die normalen Publikationen so durchliest, grade die taz ist ganz vorn dabei, wenn Frauen eifrig auf andere Frauen eindreschen, um in der Redaktion besonders progressiv zu erscheinen.

Die Tweets zu #aufschrei handeln viel von den Wixern, die sich in öffentlichen Verkehrsmitteln einfach mal gaaaaaaaaaaanz fest an eine Frau pressen müssen, über Lehrer, die eine Note verschlechtern, weil die Schülerin nicht auf ihre Anmache reagiert bis zum Turnlehrer, der beim Duschen zuschaut, damit auch alle Mädchen sauber werden. Und natürlich auch Schlimmeres. Dazwischen pseudowitzige Jungs und Mädels, die sich lustig über die emanzipierten, untervögelten Zicken machen, die das alles so bitterernst nehmen.

Mal ehrlich: Wer Ähnliches mit Dicken, Homosexuellen oder anderen Minderheiten machen würde, würde politisch korrekt sofort fertiggemacht. Nur mit Frauen kann man es machen? Die sollen sich nicht so anstellen? Ist halt so, muss man sich nicht aufregen drüber? Dies ist sogar die Meinung einiger Frauen. Worüber sich dann widerum der Mann von einer sehr gewundert hat. Vielen Männern, den netten, ist offenbar zum ersten Mal bewußt geworden, welcher Art von täglicher Anmache Frauen, auch ihre Frauen, ausgesetzt sind. Und die kläglichen Versuche, mit den wenigen Sexismen zurückzuschlagen, denen Männer manchmal gegenüberstehen, ist einfach nur lächerlich. Männer werden nun mal nur in Kriegsgebieten vergewaltigt und müssen im normalen Alltag nicht um ihr Leben oder ihre Gesundheit fürchten. Vorausgesetzt, sie sind weiß und heterosexuell.

Seit einigen Jahren gibt es die Bewegung 'Hollaback', also Zurückbrüllen. Hier geht es drum, auf blöde Anmache SOFORT und laut zu reagieren. Den Kerl zu konfrontieren und bloßzustellen. Und genau das sollten wir uns angewöhnen. Statt mitzulachen bei saudummen Herrenwitzen, den einfach mal nicht lustig finden. Bei Schlimmerem, wehren. Auch wenn es einer anderen passiert, die grade zu baff ist, um zu reagieren. Ich hab mich erst kürzlich am Bahnsteig demonstrativ aber wortlos zwischen eine junge Frau und einen besoffenen Alten gestellt, der sie permanent verbal angegriffen hat. Der Arsch saß dann auch mit mir im Waggon und hat weiter vor sich hingepöbelt. Ich hab ihn dann immer böse angeschaut, das hat ihm nicht gefallen und er war ruhig. So einfach kann es sein. Ich musste nichts sagen, habe nur sehr deutlich gemacht, dass ich sein Verhalten scheiße finde. Alle anderen haben nur weggeschaut.

Warum ist es uns peinlich, jemand für Fehlverhalten ins Abseits zu stellen? 20 Leute fühlten sich belästigt, aber er macht weiter. Was ist dabei, ihn in seine Schranken zu verweisen? Wieso darf er weiter etwas falsch machen, wenn wir aber das Richtige tun, dann ist es irgendwie merkwürdig. Tut man doch nicht, mit dem Finger auf jemand zu zeigen??? Doch, ich schon. Und ich werde das auch weiter tun. Fragen , ob man die Polizei rufen soll, dazwischenstellen, Aufmerksamkeit schaffen, laut werden. Ja, LAUT. auch wenn man das nicht macht. Man belästigt aber auch keine Frauen! Damit muss endlich Schluß sein!

Mittwoch, 23. Januar 2013

Ich mein das jetzt wirklich so!

The moment you'r ready to quit is usually the moment right before the miracle happens.

Ist doch so! In dem Moment wo du dir selbst sagst, ich hab keinen Bock mehr, ich lass das jetzt- in dem Moment bekommst du das, was du wolltest. Siehe auch 'After you get what you want you don't want it'. Danke Marilyn.Manchmal ist es dann zu spät.

In meinem konkreten Fall habe ich einmal versucht, konsequent zu sein. Versucht. Und hab Mr.Bickle auf Entzug gesetzt (mich selbst natürlich auch). Das hat nur so halb funktioniert. Und er kam zurück, ohne dass sich etwas geändert hätte. Weil ich es gemacht habe, um eine bestimmte Reaktion (verlass endlich deine Freundin!!!!!!!!!!!!!) zu provozieren. Beim zweiten Mal hab ich es ernst gemeint. Mein Leidensdruck war so hoch, dass ich lieber ganz ohne ihn als nur so ein bisschen weitermachen wollte. Ich liebe ihn einfach zu sehr, um ihn zu teilen. Mir das einzugestehen und die logische, aber schmerzhafte Trennung durchzuziehen, war dann erstaunlich einfach. Es ging schlicht nicht mehr anders. Inklusive blockieren auf facebook und zulassen des Schmerzes, vor dem ich ja sonst gerne mithilfe anderer Männer geflüchtet bin. Diesmal habe ich die Trauer zugelassen und versucht, mir ein Leben ohne ihn vorzustellen. Und nicht taktiert. Nicht gerechnet. Mit nichts mehr.

Nie wieder seine Posts auf fb. Nie wieder süße Mails. Nie wieder seine Arme um mich. Nie wieder die Magie zwischen uns spüren. Ich war bereit, das hinter mir zu lassen und mir einen zu suchen, mit dem ich eine lebbare Beziehung haben könnte. Aber erst, nachdem ich über Mr.Bickle weg wäre.

Da hätte dann wahrscheinlich der zweite Klassiker gegriffen: In dem Moment, wo frau WIRKLICH keinen Kerl in ihrem Leben brauchen kann, weil sie grade anderes zu tun hat oder echt zu verletzt ist, um sich auf irgendwas einzulassen, in dem Moment steht der Traummann vor ihr. Und WILL! Eine Beziehung! Gerne auch, wenn man grade nach ewigen Zeiten des Alleinseins jemand gefunden hat, dann stehen plötzlich alle Kerle Schlange...

Das hat wohl was mit Loslassen zu tun. Oder einer gewissen Freiheit, Freiheit von festen Vorstellungen. Frei zu sein macht offenbar nicht nur sexy sondern sehr anziehend. Wie mein Coach schon gesagt hat, das mit der Bedürftigkeit. Wenn Menschen spüren, dass man zu bedürftig ist, halten sie eher Abstand. Es schreckt ab, ist vielleicht zu verpflichtend, man müsste sich um diese Person dann kümmern. aber will man das auch? Viel angenehmer ist es doch, wenn jemand sich um sich selbst kümmern kann und ich mir aussuchen kann, ob ich mich engagiere oder nicht.

Wie auch immer die psychologischen Hintergründe dieses Systems sind, man kann es nicht faken! Man muss wirklich die Schnauze voll haben. Wirklich nicht mehr wollen. Man kann sich das nicht einreden. Nicht so tun als ob. Man muss es so meinen.

Manchmal hat es vielleicht auch einfach was mit Zeit zu tun. Man hat dem Ganzen genug Raum gegeben, um sich zu entwickeln, die Zeit war schlicht reif. Manche Dinge kann man nicht übers Knie brechen. Das hiesse, es steckt weniger Psychologie dahinter, als schlicht Mathematik. Man kann es sich nicht ausrechnen, aber die Formel funktioniert.

Montag, 21. Januar 2013

Huch, Lizzie! Wie jetzt?

Ich glaube, mit DIESEM Mann halte ich 'Beziehung' aus. Etwas für mich sehr Erstaunliches ist passiert: Nachdem er gestern Abend nach ein paar Stunden wieder gehen musste, um das Chaos von der letzten Reise abzuarbeiten und die nächste vorzubereiten, hab ich mich nicht gefreut, dass ich mein Bett für mich alleine hatte.

Als er neulich dageblieben ist, war das schon seeeeeehr ungewohnt. O-Ton Lizzie: Da müssen wir jetzt mal durch, wir zwei. Und wir haben beide sehr unruhig, wenn überhaupt, geschlafen. Seit 15 Jahren schlafe ich mehr oder weniger alleine. Und ich habe leider kein Doppelbett, nur 140cm. Und Mr.Bickle ist immer an mich rangerutscht, es war eng.

Also wäre ich normalerweise ganz froh gewesen, vor einem Tag, an dem ich arbeiten muss, mein Bett für mich zu haben und schlafen zu können. Aber nix. Lizzie hat besonders morgens beim Aufwachen Mr.Bickle ganz furchtbar vermisst. Schließlich hab ich das doch schon mal hinbekommen. 3 Jahre lang bin ich auch von der Wohnung meines Wieners zum Arbeiten gefahren. Das sollte dann doch auch wieder funktionieren.

Und mein Wiener hat sich nicht so gut angefühlt wie Mr.Bickle. Der ist hier kein Fremdkörper, der passt in meine Wohnung, in meinen Rythmus, mit ihm fügt sich alles so viel selbstverständlicher. Der Wiener hat um alles immer so ein Ding gemacht, es musste immer irgendwie besonders sein. Beim Japaner zweimal das gleiche Gericht bestellen? Ih bah, nein, immer musste etwas Neues probiert werden. Dass ich da hingehe, weil ich Bock auf genau DEN Spinatsalat habe und genau DIE Makirollen- hach wie gewöhnlich. Und so war das mit allem. Kein Sofa, weil Sofas banal sind. Später hat er sich selber eins gebaut. Was war ich dankbar für den alten Futon, den ihm eine Nachbarin geschenkt hatte. Endlich nicht mehr nur Stühle, ich sitze so ungern auf Stühlen. Vor allem: Nur Holzstühle.

Doch, Mr.Bickle passt hier gut rein. Und Lizzie steht etwas ratlos vor ihren neuen Bedürfnissen. JA, ich wär gern die Freundin von IHM. Ich hab das Wort auch schon benutzt. Er hat nicht protestiert. Hm. Doch. Fühlt sich schön, gut und richtig an. Ich wäre wirklich gern vom Markt. Aber nur mit ihm ;)

Donnerstag, 17. Januar 2013

Glaube, Liebe, Hoffnung

(c)MizzLizz

Haltet mich für verrückt, aber als ich das erste Mal mit Mr.Bickle zusammenkam, da hab ich mir diese Kosmetiktasche gekauft. Dunkel und wild. Damit sie in das Bad eines Punks passt. Die war gedacht für die Sachen, die ich bei ihm lassen wollte. Ey, der hat mir damals 10 sms am Tag geschickt und wollte extra eine Küche für mich in seine Wohnung einbauen....

Und über all die Jahre und den nicht mehr gezählten gescheiterten Versuchen miteinander habe ich die Tasche immer mal wieder angeschaut und war mir sicher, eines Tages wird die da landen, wo sie landen sollte. Hm. Sieht fast so aus als ob...

Momentan möchte ich noch nicht wieder in seine Wohnung. Das wäre mir zu nah dran an seiner Ex. Da schlägt auch das schlechte Gewissen ein wenig durch. Da ist ja noch Energie von IHR, von den beiden, da hätte ich gern noch ein wenig Abstand. Ich stelle nach jedem Mann ein bisschen was in meinem Schlafzimmer um, damit ich nicht genau das anschauen muss, was derjenige gesehen hatte. Ist mir immer ein Bedürfnis. War es aber diesmal nicht. Mein Unterbewußtsein beharrte wohl drauf, an dem festzuhalten, was ich nicht mehr zu glauben gewagt hatte. Nicht mehr glauben durfte. Was aber genau das war, was mich immer so irritiert hatte. ICH wußte doch immer, dass er mich wirklich mag und ich habe nie verstanden, was ihn davon abhält, dieses Naturgesetz zu befolgen und mit mir zusammen zu sein. Mein Coach hat mir gesagt, ich wäre zu bedürftig. das würde jeden Mann in die Flucht schlagen. Ja klar bin ich bedürftig, nach so langer Zeit allein. Mir das abzugewöhnen, bzw. diese Bedürfnisse mit Freunden und Familie abzudecken, das war die Aufgabe und das scheint funktioniert zu haben.

Ich habe mich im letzten Jahr viel enger an meine Familie, Freunde und Kollegen gebunden, auch wenn die mich vielleicht immer noch als distanziert empfinden.Ich lasse mehr zu, was für so eine Einzelgängerin und latent depressiv veranlagte Person wie mich eine echte Herausforderung darstellt. Und ich ziehe das Ganze nur aus einem Grund so knallhart durch: Damit ich mit dem Mann zusammen sein kann, den ich liebe. Für mich allein wär's mir egal. Ich bin erschreckend zufrieden und glücklich, wenn man mich mit meinem Fernseher, Büchern und meiner virtuellen Welt alleine läßt. Natürlich versinke ich dann in ganz merkwürdigen Welten, komme in eine Spirale aus Müdigkeit und Unlust, versuche mich dann mit Malen und Schreiben wieder aus den jeweiligen Löchern zu ziehen und weiß aber, dass nur das hilft, was mir teilweise immer noch Angst macht: RAUSGEHEN. Ja, ich muss mich immer noch manchmal überwinden, durch meine Tür nach draussen zu gehen. Ich weiß, dass es mir da besser geht, aber wenn wie vor Weihnachten viel Arbeit und viel private Einladungen dazukommen, werde ich zum Roboter, der das Programm abspult, während innen drin ein Schrei nach Ruhe erklingt. Momentan habe ich diese Ruhe wieder, aber es darf nicht zu viel werden, sonst rutsche ich wieder ab in die Dunkelheit.

Auch davor schützt er mich. Mit ihm war es immer hell. Ja, er ist mein Retter, mein strahlender Ritter in weisser Rüstung. Irgendwie. Und nein, ganz allein schaffe ich es nicht, aber ich hab ja zum Glück meine Freunde auch noch!

Donnerstag, 10. Januar 2013

°PING°

So. Nun hat das ganze seine Richtigkeit. Auch wenn das hier nichts mit SATC zu tun hat, komm ich mir doch grade vor wie Carrie. Nicht, dass Mr.Bickle Mr.Big wäre...

Und nun zu den Haken der Kommunikation. Da wäre zuerst einmal die Definition des Begriffes 'Beziehung'. Oi. Als ich gestern so erzählt hab, von meinen 3 Beziehungen, die grade so zählen und all den Affärchen und Lovern dazwischen und dass ich de facto seit 1998 Single wäre, da meinte er nur staubtrocken, so gesehen hätte er quasi keine Beziehung gehabt und die auch erst SEIT 1998. Davor nix. Ausser, naja. Und wenn das so ist, dann hatten wir definitiv schon mehrfach eine Beziehung miteinander. Und wenn die anderen Frauen, auf die ich immer so eifersüchtig war, weil sie, so dachte ich, mehr Mr.Bickle hatten als ich je, ja wenn die auch nur das hatten, was ich hatte-oi. Dann habe ich a) NULL Grund neidisch zu sein und b) bin ich dann die einzige Frau, mit der er jemals ansatzweise was Richtiges hatte seit seiner grossen Liebe damals, der ersten. Denn das, was wir seit 4 Jahren haben, kommt einer Beziehung schon sehr nahe. Wir hatten ja immer via Soziales Netzwerk Kontakt und Einblick in des anderen Leben, ich hab ihm oft noch Dinge gesagt, die er für sich umgesetzt hat. Und dass er für mich eine permanente Quelle der Inspiration war, eh klar. Ich bin ihm wichtig und er mir. Wir hegen grosse Zuneigung füreinander und fühlen uns wohl miteinander. Eigentlich alles, was es braucht. Wir wissen viel, ohne drüber reden zu müssen und manchmal reicht eine kleine Andeutung und alles wird klarer.

Und ja, es ist definitiv Schluß mit seiner Freundin. Er gibt sogar zu, männertypisch feige noch etwas ausgehalten zu haben, bis sie dann endlich mal...Immerhin. Er gibt es zu. Seine Ehrlichkeit macht ihn ja so besonders. Und auch, dass er Sachen sagen kann wie, wie wohl er sich bei mir fühlt. Und gleich dazusetzt, jetzt, im hier und jetzt ohne vorher oder nachher. Einfach nur gerade. Ja, er baut vor. Damit ich nicht gleich wieder volles Programm fahre. Stichelt, ob ich ihn an die Wand nageln wollen würde. Bissl Panik hat er schon. Und ob er bleiben will, dessen ist er sich wohl auch nicht sicher. Aber gehen will er auch nicht. Wir werden sehen und ich zieh einfach mein Ding durch, melde meine Ansprüche an, aber lasse ihm den Raum, das auch in seinem Tempo mitzugehen. Und da sind die Orientalen nun mal langsamer. Das muss ich jetzt endlich akzeptieren. Und auch, dass es für mich erwiesenermaßen auch besser ist, nicht immer gleich alles so festzuzurren, nur weil ich meine es gehört so. Meine Bedürfnisse decken sich nun mal auch nicht mit den üblichen Regeln. Und nur, weil ich keinen Plan mehr habe, nie hatte, von Beziehung, muss ich das, was ist, nicht wieder kaputthauen, nur weil irgendwas nicht zu passen scheint. So wie wir das machen wollen, machen wir das. Denn wenn er die Trennung erstmal abgearbeitet hat, dann könnte das was werden.

Gestern früh war ich mir noch sicher, dass ich ihn nie wiedersehen will, damit ich nicht wieder in diese Affäre schlittere. Und dann hat der sich getrennt. Wahnsinn. Ich hab ja nicht mal mehr hoffen wollen, die beiden schon mit Kindern gesehen. Und echt versucht, mir ein Leben komplett ohne ihn vorzustellen. Gut, vorgestern wollte ich noch mit einer Bekannten von ihm bei seinem nächsten Gig auftauchen...Er hat getan, was ich wollte. ist Single. Wobei, er hat gesagt, das Wort würde er nicht mögen.

Dann sage ich: Frei. Klingt doch besser. Frei und doch bei mir und ich frei und doch mit ihm.

DAS klingt gut

Mittwoch, 9. Januar 2013

Was hilft?

Hilft es mir wirklich, mit ihm zu reden? Ja, ich bin traurig und hätte gern, dass er mich in den Arm nimmt und tröstet. Aber wäre es nicht besser, es bei dem zu lassen, was als Tatsache feststeht: Er liebt mich, aber nicht genug um mit mir zusammensein zu wollen. Wenn er an mich denkt, denkt er an den Sex. Und er liebt seine Freundin genug, um sie nicht für den besten Sex seines Lebens zu verlassen. Autsch.

Aber allein ihn zu fragen, ob er mich trösten kommen würde, wäre schon ein Schritt, mal das einzufordern, was ich WIRKLICH will. Versuch macht kluch.

Der Verursacher als Heiler. Hat beim Wiener auch nicht funktioniert. Der hat mit mir geredet. Wieder und wieder. Und ich hing trotzdem noch lange an der Idee, dass er zurückkommen würde. Naja. Meine Nachfolgerin hat er dann vor ein paar Jahren geheiratet. Klingt bei Mr.Bickle nicht wirklich so, aber wenn, dann bin ich wieder die absolute Loserin. Toll. Keiner will mich fest. Alle wollen nur ihre Frauen mit mir bescheissen. Zu wild für euch, was Jungs? Sogar für nen Punk. Sauber.

DARAN ist mein Dad schuld! Der Aufreisser vom Chiemgau. Aber der hat sich die Hörner abgestossen, hat die brave Mama (nicht die, die ihn vorher rangelassen hatten) geheiratet und ist brav geworden. Mich hat noch keiner eingefangen, einfangen können, steh nur auf die,  bei denen die Gefahr nicht besteht. Tja. Wäre ich nur bei meinen Pferden und meinen Büchern geblieben. Sich für Jungs zu interessieren war irgendwie keine gute Idee...

Ich bin wie meine Mutter

Oder mein Vater.
Also, hypersensibel wie mein Dad, der das auf sehr anstrengende Weise auslebt. Stark sein aber doch permanent verletzt. Und bedürfnislos wie meine Ma, die aus einer fast ihre schwerst chronisch kranke Mutter tötenden Schwangerschaft in eine Welt geboren wurde, in der ihre Schwester und sie nicht so viel Chance auf Erfüllung von Träumen und Wünschen hatte. Und doch ist sie zufriedener und macht aus ihrem Leben das Beste.

Was bedeutet diese Mischung nun für mich? Ich bin, das hat mit Sicherheit epigenetische Gründe, man hat die Krankheiten und Dramen der Vorfahren in den Genen geerbt, anfällig für alle möglichen Krankheiten. Von der Depression vor 15 Jahren über langwieriges Pfeiffersches Drüsenfieber vor 10, bis zu unendlichen Magen-Darmgeschichten aufgrund von 40 Jahren unerkannter Fructoseunverträglichkeit. Erkältungen sind weniger geworden, seit ich konsequent viel an der frischen Luft bin, aber bei anderen Viren schreie ich gern noch 'hier'. Und fühle mich schuldig. Dass ich schon wieder krank bin. Schon wieder (als Kind) meinen eh schon stark eingespannten Eltern zur Last falle. Dass sich schon wieder jemand um mich kümmern muss, und sei es nur meine Ärzte. Andererseits war es auch für mich früher eine der wenigen Möglichkeiten, mal stopp zu schreien und mich bei Überforderung zurückziehen zu dürfen. Meine Eltern haben ja nicht mal meine riesige Schulangst bemerkt. Nicht, dass ich frühmorgens schon mit Durchfall auf dem Klo saß oder halbe Blackouts vor lauter Prüfungsangst hatte. Bei Andeutungen wurde sofort radikal ein Schulwechsel ins Auge gefasst, aber dann hätte ich ja alle meine Freundinnen, wenig genug waren es, verloren. Hätte vielleicht Sinn gemacht, aber die Art und Weise, nicht genauer nachzufragen und sofort Lösungen von mir einzufordern, hat mich verstummen und meinen Kummer wieder in mich reinfressen lassen. Oder krank werden. Aber selbst da durfte ich nicht einfach Bauchweh haben, sondern wurde gleich auf Blinddarmentzündungssymptome getestet. Alle wurde immer groß aufgeblasen, dabei hätte ich kleine Anerkennungen und ein bisschen mehr genaueres Hinsehen gebraucht. Aber das haben meine Eltern nie gelernt. Woher auch?

Also habe ich mich weiter gnadenlos überfordert mit dem Anspruch an mich, alles allein durchzuziehen. Kapiert ja eh keiner, was mit mir los ist. Also was solls? Sollen sie mich alle in Ruhe lassen, enttäuschen mich ja eh nur.

Und wenn nicht mal meine Eltern sehen, was los ist...

Beim Wiener hab ich's zum letzten Mal versucht. Versucht, mich zu erklären. Kommentiert mit 'ich solle mich nicht selbst so stilisieren' statt nachzuhaken. Seitdem hab ich es aufgegeben. Und dann kam da Mr.Bickle. Und der hat mir mit wenigen Sätzen und Fragen am ersten Tag gezeigt, dass es Menschen gibt, die es sehen könnten. Die es verstehen könnten. Statt da weiterzumachen und ihm zu zeigen, wer ich bin, hab ich auch bei ihm die Starke gespielt. Und er hat's gefressen. Um die muss man sich nicht kümmern. Trotzdem hat er mich in den letzten Monaten wie eine Königin behandelt, wenn er hier war. Hat das angebetet, was er durfte. Ja, ich hab schlussendlich das eingefordert, was ich immer schon wollte. Aber zu spät. Ich hatte mich vorher einfach nicht getraut. All die Jahre nie gewagt zu sagen, du wenn du nur eine Stunde Zeit hast, vergiss es, ich möchte den Tag mit dir verbringen. Nein, ich habe die Krümel genommen, die er zu geben hatte, dankbar für das bisschen. Weil ich mir mehr nicht wert war. Und wieso sollte es ihm dann mehr wert sein?

Ich möchte mich niemand zumuten. So kränklich, schwierig, kompliziert. Wenn einem sogar der eigene Vater sagt, irgendwas würde wohl mit mir nicht stimmen, weil keiner mich wollen würde, dann muss ich ja so einen dermassenen Haken haben, dass es eben nicht geht mit mir.

Und ja, ich bin zu gewissen Kompromissen einfach nicht bereit und erwarte viel von einem Mann. Nur nicht das, was ich bräuchte. Schlicht ungeteilte Zuneigung und dass er mich genau so liebt, wie ich bin. Das kann ich nicht zulassen. Ich bin nicht gut genug.

Mist, ich dachte, das hätte ich hinter mir. Dieses 'ich muss perfekt sein bevor mich jemand lieben kann'. Mist Mist Mist. Sitzt doch noch drin. An alle meine Freunde, ganz so schlimm ist es nicht mehr. Ich habe gelernt, mit Zuneigung umzugehen. Obwohl ich immer noch mit Ablehnung rechne. Gemobbtes Kind halt. Aber ich bin bei Enttäuschungen immer noch ziemlich schnell bereit, aufzugeben und abzuhauen. Ist einfacher.

Sorry Baby, auch wenn es so aussieht, als würde ich mehr an dir hängen als du an mir, als hätte ich mehr dazugetan, dass das all die Jahre nicht aufgehört hat, du hast mich irgendwie nie aufgegeben. Jetzt grade hab ich dir allerdings nichts mehr zu geben. Pulver verschossen. Ob ich das kann, wirklich reden und dir zuhören und mich auf dich einlassen? Ich muss mich immer noch viel zu sehr selbstverteidigen. Abwehren, losschlagen und es kontrollieren. Dabei sollte ich dich machen lassen, loslassen, dann hat's immer funktioniert. Und ich muss dich endlich anrufen. Das ist das einzig Ehrliche.

Sonntag, 6. Januar 2013

Das erste Mal. Danach

Don't fuck with a broken heart. Denkst eh nur an ihn. Macht mir bisschen Angst. Irgendwann wird es passieren. Wenn nicht vorher das passiert, wovon alle meine Mädels ausgehen: Der kommt eh wieder.

Nachdem heute den ganzen Tag die Sehnsucht an mir gezerrt hat, mein Herz einen Moment stehenblieb, weil 'unsere E-Mail' klingelte, es aber doch was anderes war, nachdem es sich anfühlt, als würde er sich jeden Moment melden, musste ich Stress abbauen, das Risiko eingehen. Und es tun. Allein.

Don't masturbate with a broken heart. Auch danach musste heulen. Es fühlt sich verzweifelt und einsamer an als je zuvor. Scheiße, vor allem, weil der Sex ja nur eine Mail entfernt sein könnte.

Scheiße, ich muss da durch! Irgendwann wirds doch mal leichter. Nur dass bei uns nie was leichter wurde, dieselbe Sehnsucht. Seit 4 Jahren. Nicht wegzuvögeln. Und nur sehr schwer auszuhalten.

Kann ich so raus ;)

(c)MizzLizz

Liebe Männer-ein offener Brief

Ein kleiner Apell auf meinem Facebook-Profil. Wer Lust hat mitzudiskutieren, drüben bitte direkt unter der Notiz kommentieren ;)

Also liebe Männer,

nachdem ab und zu ein paar von euch hier reinstolpern, sagt doch mal, wie findet ihr euch denn so dargestellt in unserer Gesellschaft? Wo seht ihr euch zwischen Emma-Mit-Leser und Beef? Zwischen Huga-Huga und Weichei? Findet ihr dämliche Machosprüche nicht auch dämlich? Und warum wehrt ihr euch nur, indem ihr brav den Spiegel lest und versucht, anständig zu bleiben? Wäre es nicht an der Zeit, wirklich zu diskutieren und einen Platz zu finden in all den Möglichkeiten? Wieso schaut ihr Porno und eure Freundin liest 50 Shades of Grey? Da driften doch die Lebenswelten schon wieder auseinander, die mit ein bisschen Nachdenken vielleicht doch zusammengehören. Seht ihr Schwäche immer noch nicht als Stärke? Wie sollen wir euch denn sehen, mit euch reden, mit euch umgehen? Seit Jahrzehnten hauen die Frauen euch um die Ohren, wie ihr uns gefälligst zu behandeln habt, wehrt euch doch mal! Oder ist es einfach bequemer so und unter der Woche haltet ihr die Klappe, um dann beim Fußball den Frust rauszulassen? Nur genervt sein und sich nicht wirklich mit den Meckereien eurer Frauen auseinanderzusetzen ist feige. Aber hättet ihr denn wirklich Antworten? Oder habt ihr keinen Bock, da mitzuspielen? Wie stellt ihr euch denn eine Beziehung vor? Was soll die Frau tun? Wie soll sie sein? Jenseits von Klischee und alten Zöpfen? Mal raus mit der Sprache bitte. Nehmt uns ernst. Auch wenn wir erstaunt und mit Abwehr reagieren. REDET. Über das, was geht und über das, was nicht geht. Ertragt es nicht nur, lasst nicht uns die ganze Drecksarbeit machen. Lasst nicht uns die Missstände ansprechen. Ja, Frauen können doof reagieren. Setzte euch drüber weg. Aber fangt die Diskussion bitte nicht während der PMS an. Da sind wir Opfer der Hormone. ungefähr so wie Titten euch lahmlegen.
 

Samstag, 5. Januar 2013

Das Spiel mit den Männern-geht südlich anders

Seit 1995 habe ich mich mehr ernsthaft für einen deutschen Mann interessiert. Daran ist der Wiener Schuld. Soviel Charme und Selbstironie, und das behaupte ich hier einfach mal so, findet sich maximal noch in Bayern. Danach wird es zappenduster. Norddeutsche Flachländer haben ihren ganz eigenen Reiz, da mag ich, dass die nicht so um sich kreisen und nicht lang labern, kurz, knackig, trocken. Aber eben auch zu unverblümt, um mehr als einen sehr guten Freund abzugeben. Als Kumpel genial. Zum Biertrinken unschlagbar. Nur kribbeln tut da nix. Höchstens, wenn die Jungs im Suff mal locker werden und aus dem Bauch raus agieren. Da brauchts aber ziemlich viel bei denen. Also, Alkohol. 

Bei Deutschen, Männern wie auch Frauen, fehlt mir oft das Emotionale, Weiche, Warme, Herzliche. Alles muss Sinn machen. Alles so vernünftig. Auch hier hat der barock-katholische Süden noch leichte Vorteile gegenüber dem strengen evangelischen Norden. Und auch wenn ich mich gerne ausdrücke, mich mitteile und rede, mag ich das Gefühl, dass man mich ohne Worte viel besser versteht. Und das ist genau das, was mir bei meinen deutschen Männern gefehlt hat. Diese schlichte Akzeptanz von mir als Frau. Anders sein zu dürfen, mich nicht erklären zu müssen. Da haben jetzt vielleicht die Jungs keine Schuld dran, aber sobald ich das Gefühl habe, einer denkt zuviel über mich nach anstatt einfach an mich, dann fange ich an, über mich und meine Aktionen nachzudenken. Und es fängt an zu haken. Selbst mein Wiener kam da nicht dagegen an.

Liegt das an der Emanzipation, die uns nicht wirklich freier gemacht hat im Umgang miteinander, sondern aus Mangel an echter Auseinandersetzung über Wünsche und Ziele nur ganz viele Komplikationen zwischen die Geschlechter gebracht hat? Ich möchte kein besserer Mann sein müssen, um als Feministin zu gelten. Ich möchte, dass alle genau so leben können, wie sie wollen. Und niemand eines anderen Leben einschränkt, man miteinander jede Form von Beziehung leben kann und trotzdem ganz klar Männer und Frauen existieren. Dass dann ein Mann mehr Kerl ist und der andere etwas weicher und sensibler, und eine Frau auch Raum einnehmen und laut sein darf statt Prinzessin sein zu müssen. EMMA ist lebensrettend für eine Frau wie mich, die als halber Junge erzogen wurde oder es einfach auch immer war, und die die Irritationen, die ich seit meiner Kindheit bei Leuten hervorrufe, für mich in Worte gefasst hat. Simone de Beauvoir war die Erste, bei der ich das Gefühl hatte, den Grund dafür gefunden zu haben, dass ich mich manchmal als so unpassend empfunden habe. Klein, blond, zierlich, fast mager, rechnete wohl nie jemand mit der grossen Klappe und der Selbstverständlichkeit, mit der ich mir immer das Recht genommen habe, meine Meinung zu sagen. Ich war immer die Deppin, die das ausgesprochen hat, was alle dachten, sich aber keiner zu sagen getraut hat, weil 'man' das nicht tut. Hat mir nie jemand gesagt, 'das tut man nicht' war bei mir zuhause kein Thema. Am Dorf gibt es zwar auch unausgesprochene Gesetze, aber mein Dad hat sich um sowas noch nie geschert, er sieht diese Dinge einfach auch nicht. Und meiner Mama hat auch keiner je den Mund verboten. Am Bauernhof hat man keine Zeit dafür gehabt. Aus der sozielen Kontrolle des Dorfes in die doch anonymere Großstadt zu ziehen, hat die letzten Regeln über den Haufen geschmissen. und es wurden keine neuen aufgestellt.

Ich bin eigentlich also ganz schlecht erzogen. zumindest für, und das ist das Problem, EIN MÄDCHEN. Seit Simone weiß ich, dass ich aber schon mal Glück hatte damit, dass nur die Gesellschaft noch lange nicht so weit ist, das einfach so  zu akzeptieren. Und auch wenn Indien weit weg scheint, diese Strukturen, dieses 'das tut ein Mädchen nicht', das sitzt hier ganz tief. Und die deutschen Männer, so meine Theorie, wissen, dass sie so nicht mehr denken dürfen. Aus Mangel an faktischer Auseinandersetzung und jahrzehntelang gepflegter Klischees aber gibt es diesen Reflex, Feministinnen als verklemmte, untervögelte Weiber darzustellen. Und der Backlash kommt grade mit der Darstellung permanenter Fickbarkeit von Frauen und wehe, die Mädels spielen da nicht mit. Ja gerade um zu beweisen, WIE emanzipiert sie sind, haben die Girlies von heute mit 20 jede Sexpraktik durch und sind im wahrsten Sinne abgefuckt. Weil sie wie die Jungs sein wollen.

Wo bleibt den da der Reiz? Die Verführung? Der Zauber? Wenn man mit 14 schon den dritten Freund und den 5ten Liebeskummer hatte, was kommt da noch? Das läuft komplett in die falsche Richtung. Wir sind doch nicht frei, um neue Zwänge zu erfinden. Und uns den Spaß am Spiel nehmen zu lassen. Und da sind eindeutig die Südländer im Vorteil. Die sind noch ziemlich ungeniert MANN. Und daher bin ich dann auch FRAU. Bisschen anders, aber doch eindeutig Frau. Ich fühle mich da mit meiner Emotionalität wohler. Freier. Ich möchte meine Empfindlichkeiten leben und nicht erklären. Bei Deutschen hab ich immer das Gefühl, ich müsste an meinen Hormonen was ändern, nicht so weiblich sein, weil denen das unangenehm ist. Die wissen nicht, was sie damit tun sollen. Der Machospruch 'hast wieder deine Tage' ist so doof! Mr.Bickle meinte zum selben Thema nur, warum das um meine Periode rum immer so kompliziert wäre. Süß, lieb. Nicht hart, genervt. Mein Frau-sein ist nicht runtergemacht worden. Oder ignoriert.

Ich glaube, das trifft es am besten. Bei meinen deutschen Freunden, nachdem ich ja nur nette hatte, wurde alles, was emotional und frau war, bestenfalls ignoriert. Manchmal verständnislos kommentiert. Irritiert. Für die Südländer bin ich halt einfach Frau und da gehören solche Sachen dazu, werden aber nicht abgetan. Man kann damit spielen.

Ich bleibe dabei, deutsche Männer sind mir zu uncharmant. Ich habe grade Mühe, nicht auch wieder uncharmant zu werden, weil mir das südländiche Element fehlt.

Donnerstag, 3. Januar 2013

Liebeskummer? Männer? Preis?

Es tut tatsächlich viel weniger weh, wenn man die Entscheidung selbst getroffen hat. Wenn es alternativlos war, wie man sich entschieden hat. Jegliches Hin-und herdenken führt immer nur zu diesem einen Ergebnis: auch wenn ich es hätte weiterlaufen lassen können, auch er hat sich nicht mehr wohlgefühlt damit, mir so nahe zu kommen und seiner Freundin damit mehr verheimlichen zu müssen. Nicht mehr nur den Sex, der sie wohl nicht wirklich interessiert, sondern auch Gefühle für mich. Ich möchte auch bitte nicht Liebeskummer haben, während ich meinem Partner meinen wahren Seelenzustand verheimlichen muss. Ist so schon schwierig genug. Den Sex wird er sich holen, irgendwo, im Nachtleben, nach einem Gig.

Ich weiß, ich sollte jetzt optimistisch sein und neue Männer kennenlernen, aber gerade wieder trennt sich eine meiner Freundinnen nach 10 Jahren. Ihr Mann ist Amerikaner und nur am Erfolg seiner Firma interessiert, Frau und Kind haben sich ganz nach ihm zu richten, beziehungsweise danach, dass er nicht anwesend ist. Ob er jetzt da ist oder nicht, mit ihnen beschäftigt er sich nicht. Er verdient das Geld, Kind und der Rest sind ihre Sache und ihn darf sie noch mitorganisieren. Very oldfashioned das Prinzip. Kind setzt sich an den Computer neben seinem Dad, nur um bei ihm zu sein. Für ihn reicht das. Dass der Sohn eigentlich drauf wartet, dass Papa aufhört zu arbeiten und sich mal ihm zuwendet, auf die Idee ist er noch nicht mal ansatzweise gekommen.

Nein, ich bin nicht bereit zu derartigen Kompromissen. Auch wenn das ein extremes Beispiel ist, dann lieber Liebhaber. Aber bitte welche, die mir allein gehören. Oder zumindest keine Frau mit mir betrügen.

Die schönen Stunden wären sehr bald nicht mehr so schön gewesen. Er hätte mehr lügen, mehr um mich rum organisieren müssen, vielleicht wären wir nach einer gemeinsamen Nacht aufgeflogen, die Heimlichkeiten wären mehr geworden, langsam hätte sich eine Zweitbeziehung entwickelt. Alles mit diesem schalen Beigeschmack des Betrugs. Ich denke, wir haben aufgehört als es am schönsten war. Ohne Streit, ohne uns zu verletzen. Ich kann nicht anders als mich an wunderschöne Monate zu erinnern, wie es immer besser und näher und leidenschaftlicher wurde. Das wachsende Vertrauen, die Liebe, die dazukam, das war ganz wunderbar und hat mich durch das letzte Jahr getragen. Gerne wieder.

Aber erstmal: Gerne ein anderer. Lover. Nix Festes.

Dienstag, 1. Januar 2013

Ich mag 2013 noch nicht

Wie ich es auch mit meinem wunden Herzen drehe und wende, es gibt keine andere Möglichkeit als es auszuhalten. Kein Kontakt. Er hat endlich verstanden, dass er nicht nach einer Woche mit einenm schlichten 'vermiss dich' um die Ecke kommen kann, weil er es nicht aushält ohne mich. Und ich kann an den Tatsachen nichts ändern. Was würde es denn bringen? Klar, er könnte mich dann nicht einfach vergessen. Hm. Als hätte er das je. Und es würde ihm doch nur wehtun, mir keine andere Antwort geben zu können als all die anderen Male zuvor. Falls er nicht durch den Sexentzug, bzw. den kompletten Lizzie-Entzug, so unleidig wird wie ich und seine Beziehung dadurch kaputtgeht. Bisher konnte er ja immer auf Facebook sehen, wie es mir geht und was ich tue. Hatte meine Kommentare und Likes und dadurch noch eine Verbindung. Das habe ich ihm genommen. Und auch die Möglichkeit, mir durch seine Kommentare und Likes zu zeigen, dass er noch da ist und an mich denkt. Also kann er nun nur ganz konkrete und besser überlegte Möglichkeiten finden, um irgendwie an mich ranzukommen. Dabei hat er noch Pfand in der Hand. Eine CD und die Fotos aus der Session vom letzten März, bei der alles wieder anfing. Und die habe ich immer noch nicht. Die CD wollte er schicken. Die Fotos mal bearbeiten.

Jeder Tag, an dem ich nicht anrufe, ist ein Schritt. Mail ist keine Option mehr. Auch für mich gilt, wenn, dann richtig. Und je länger der Abstand, desto höher die Chance auf ein normales Gespräch. Und auf die Übergabe der CD. Gestern den Bus zu sehen, mit dem er grade beruflich unterwegs ist, abgestellt vorm Lokal seiner Eltern, Warnblinker an weil im Halteverbot-ich kann das Gefühl nicht beschreiben. Dankbarkeit, einen Zipfel von ihm erhascht zu haben. Gelähmtes Warten, ob er rauskommt und einsteigt. Versuch, einen Blick aus der Ferne ins Lokal zu werfen, ihn zu sehen. Der Schock, dass er tatsächlich noch da ist. Nicht verschwunden, aufgelöst, weil er nicht mehr bei mir ist. Die Realität, in der alles normal weitergeht und dass dieser Job alles ist, was ich von ihm jetzt grade weiß. Dass ich in naher Zukunft keine Ahnung mehr haben werde, was er macht. Ich stand da 5 Minuten. Und wenn nicht eine ganze Truppe Menschen an der Ecke vor dem Bus gestanden hätte, wäre ich näher ran. Hätte länger gewartet.

Hätte Licht gebrannt bei ihm, hätte ich angerufen und mir meine CD geholt, auch wenn er behauptet, er würde sie nicht mehr finden. Der Gedanke, ihm gegenüberzustehen-absurd. In meinem Kopf sind die Dinge anders. Das hat mit seiner Realität nichts zu tun. Allerdings muss er es gespürt haben und er hat an mich gedacht. Nein, dass mein Lieblingsbarkeeper jetzt bei ihm ums Eck arbeitet, das ist nicht gut. Was hat sich das Schicksal dabei nur gedacht?