Donnerstag, 28. Februar 2013

...aber er nicht

Ich habe schlicht nicht mitbekommen, wie dreckig es ihm geht. Kunststück, er hat es maximal zart angedeutet. Wohl, damit ich nicht wieder ausflippe...Oh Gott, ist das verworren. Er konnte kaum spechen am Telefon. Toll. Nein, wirklich Mitleid hab ich keins. Will er auch nicht. Nur Verständnis, dass er ein paar Tage Ruhe braucht.

Hab ewig mit dem Exverlobten telefoniert. Der natürlich gaaaaaaaaaaanz anders reagieren würde. Völlig uneigennützig natürlich. Mann, der will immer noch was von mir. Aber ich nicht von ihm. Ich will eine funktionierende Beziehung mit dem Mann, den ich liebe. Oder gar nix. Also, Ganz oder gar Nicht von Mr.Bickle. Er hat tatsächlich ziemlich ignoriert, dass ich Schluß gemacht ahbe. Ich merke allerdings, wie es in ihm arbeitet. Er weiß verdammt genau, dass ich recht habe. Und dass er was tun muss. Ich hätte einfach schlicht mit ihm streiten sollen statt gleich mit der Keule...Obwohl ich so tatsächlich was in Gang gesetzt habe. Was immer aber auch jetzt kommt, ich werde auf der Erfüllung meiner Bedürfnisse bestehen. Eins hat er mir schon gegeben: Trotz der Ansage, er können nicht kommunizieren (Dramaqueen) schreibt er mir Nachrichten. Man wird so dankbar...

Nein im Ernst. Er kommt grad aus einer Beziehung, unverarbeitet einfach zu mir gestürzt und ich hab auch nix gesagt. Nie. Kein einziges meiner Bedenken kam über meine Lippen. Und da waren derer viele. Und sind. Ich muss da einfach lernen, ihn damit zu konfrontieren. Ohne Angst, dass er wieder weg ist wenn's zu anstrengend wird. Ich geb ne ganz gute Co-Abhängige ab, ich darf mich nicht auf seine Launen einlassen. Das führt genau zu dem, was wir jetzt haben. Wie bei meinen Eltern. Ja, Männer kreisen gern um sich selbst. Man muss die Umlaufbahn ändern. Sonst geht man drauf.

Mittwoch, 27. Februar 2013

Ich gebe auf

Alles Lieben reicht nicht. Es fällt bei ihm ins Bodenlose. Wie ein kleiner Junge bettelt er um Liebe, beschwert sich, wenn meine Nachrichten zu trocken sind und fordert mehr Zuneigung. Bekommt er sie dann, bekommt er einen Platz für seine Sachen in meiner Wohnung, dann wird es ihm zu eng. Ja, er wollte wieder die Küche in seiner Wohnung einbauen. Wie damals, beim ersten Mal. Die Bude für mich auf Vordermann bringen, weil er sich schämt für sein Chaos. Er hätte damals meinen Blick gesehen beim Anblick seiner 40qm. Und wenn er so drauf besteht, ja, ich würde mich wohler fühlen in einer Wohnung, in der man sich bewegen kann. Aber ich kann auch mit ein bisschen Chaos leben. Das Chaos, das er allerdings jetzt wieder angerichtet hat, ist ein Chaos der Gefühle. Ja, ich habe bemerkt, dass es ihm zu eng wurde. Aber es war mir relativ egal. Ich brauche meinen Freund öfter als einmal die Woche bei mir, und wenn er sich ewig verzettelt oder sich mit Kollegen so anlegt, dass er so schlecht draufkommt, dass er MICH nicht mehr unterbringt in seinem Leben, dafür auch noch Verständnis einfordert, muss ich klar die Grenze ziehen.

Und ich habe ja schon drauf gelauert. Vertrauen, nach allem was passiert ist, war eh extrem schwierig. Und gestern hat er mir dann wieder mal vorgeworfen, zuviel Druck zu machen und als endgültigen roten Knopf gemeint, aus sowas käme er grade. Boing. Aha, hat also seine Ex auch die Schnauze voll gehabt von seinen Launen. Gut zu wissen, denn die hat's mit der Peitschemethode versucht und ist auch nicht weiter gekommen als ich mit Zuckerbrot. Spart mir die Überlegung, ob ich zu nett war. Es geht mit ihm nicht. Da steht sein Punk-sein, seine Neigung zu Borderline-Verhalten und der kleine persische Prinz in ihm im Weg. Dass es schwierig würde war klar. Und aus seinen Nachrichten noch vor 2 Tagen klingt echte Sehnsucht, Liebe, da bin ich Spatz, Honey, Süße...

Gestern war ich lästig. HALLO? Oh nein, so funktioniert das nicht. Mir ging es gestern beschissen, Periode war extrem, und er hat eine Competition draus gemacht, wer grad mehr Stress hat. Natürlich er. ergo dürfe ich nichts von ihm erwarten. Sein Stress ist zum Großteil hausgemacht, und ich hab ihm schon mal gesagt, dass es nicht sein kann, dass ich dann drunter leide.Ich habe ihm gesagt, dass ich von meinen Fernbeziehungen mehr hatte, als von ihm in derselben Stadt, dass ich das so nicht kann. Und dann, als mir die Verletzung wirklich bewußt geworden ist, hab ich brutal die Notbremse gezogen und ihm unsere Beziehung um die Ohren geknallt. Schluß. Aus. Ganz oder gar nicht. Und so gar nicht. My way or Highway. Und er fand die Ansage stark. Und klar. Und hat klipp und klar gesagt, dass es dann auch für ihn zu Ende ist. War vielleicht nicht die klügste Art, aber ich kam mir so verarscht vor und hatte keine Lust drauf zu warten, dass er Schluß macht. Was er wohl nicht wirklich wollte. Nur halt auch nicht sooooo eng. Egal. ICH will es so eng. Und sonst gar nicht. Punkt. Ich kann ihm nicht vertrauen. Zuviel ist passiert. Nur verliebt Nachrichten schicken ändert daran auch nichts.

Und wenn ich mir nicht schon sicher gewesen wäre, dann hätte mich mein Traum wachgerüttelt. Was er auch hat. Im wahrsten Sinne. Ein Mann hat mich aus einer gefährlichen Situation gerettet und mich in eine Gondel am Ende eines Kranauslegers gebracht. Da saß er dann und hat sich gefreut, während ich bei jeder kleinen Bewegung der Gondel Todesängste ausgestanden habe. Hat er nicht verstanden und am Ende bin ich allein (...) auf die sichere Erde zurück. Allein hat der mich da runterklettern lassen. Ich bin aufgewacht und selten war ein Traum so richtig! Deutlicher kann man es nicht sagen! Alleingelassen mit meinen Ängsten. Immer in der Luft hängend, auf jede kleinste Veränderung lauernd. Nein, dieses Drama, das ich mal geliebt habe, das brauche ich nicht mehr. Ich dachte, er hätte sein leben im Griff, aber anscheinend löse ich bei ihm auch immer Probleme aus, wir tun einander nicht gut. Allein der Gedanke an den Traum löst bei mir schon wieder Panik aus...

Ich brauche mehr Sicherheit, als er mir je wird bieten können. Ich liebe ihn, aber das nützt nichts mehr.

Sonntag, 17. Februar 2013

Paarweise

Okay. Jetzt sind es 5 Wochen. 5 Wochen Glückseligkeit. Verknallt wie Teenager. Frisch und doch mit der ganzen Last von 4 1/2 Jahren Hin und Her, Enttäuschungen und vielen offenen Fragen. Eine hat sich geklärt. Warum er damals, als wir uns kennengelernt haben trotz aller Anzeichen intensiven Interesses nicht nach meiner Telefonnummer grfragt hat. Da war er noch so lala mit einer anderen zusammen. Und die ging ihm wohl dann auch lange nicht ganz aus dem Hirn, denn er hat zwar dann doch was mit mir angefangen, genauso verliebt wie jetzt, dann aber wieder Schluß gemacht. Die Signale, so widersprüchlich, lassen auch für die anderen Versuche den Verdacht aufkommen, dass da immer noch irgendwo eine andere war. Das macht es jetzt für mich irgendwie komisch, auch wenn er sich gegen seine Ex und für mich entschieden hat, es riecht nach 2ter Wahl. Hätte sie mit ihm geschlafen, wär er dann bei ihr geblieben? Oder, und so ist das Bauchgefühl, hat er sich schlicht wieder so dermassen in mich verliebt, dass alle anderen keine Chance mehr haben bei ihm?

Denn auf einmal geht es. Anrufen, Nachrichten, Treffen. Ich muss nicht drum kämpfen, nicht quengeln, er kommt von selbst und hat mindestens soviel Sehnsucht nach mir wie ich nach ihm. Mein Dad hat mir ja schon gesagt, dass da noch eine andere sein muss, dem Verhalten nach zu schließen. Man soll halt echt auf die Eltern hören. Wenn er es jetzt wüßte, wie der Mann hier ankommt, würde er wieder das sagen, was er ganz am Anfang meinte: Den hat's aber ganz schön erwischt *gg

So. Also sind wir jetzt schon irgendwie zusammen. Nicht deklariert, aber faktisch. Jetzt kommt das, wovor ich schon immer Angst hatte. Seine Freunde, meine Freunde. Premiere gestern auf einem Flohmarkt. Eine Freundin mit ihrem Mann kam vorbei. Zum Glück auch beide schräg und cool, er Fußballer, ehemals beim Lieblingsverein von Mr.Bickle. Besser geht's nicht. Und als eine Bekannte von IHM ganz selbstverständlich den Stand als 'euren' bezeichnet, hat zum ersten Mal jemand in der Öffentlichkeit ein WIR hergestellt. Es war ein gutes Gefühl.

Ja, der Mann bringt mich dazu, meine Pärchenphobie zu überwinden. Teil von etwas statt eigenständige Person zu sein hat mich früher gerne in die Verweigerung getrieben. Dann lieber allein. Bei ihm bin ich allerdings so ich selbst, dass es mir quasi nicht auffällt. Nur eben dann, wenn ich mit seinen Leuten konfrontiert bin. Altpunks, linke Revoluzzer, politisch bewußte gesellschaftskritische Nachtmenschen. Wo pass ich denn da rein? Ehemals stockkonservativ und erst im Lauf des Lebens kritischer geworden. Brav, nie abgestürzt, definitiv kein Nachtmensch. Seine Ex war in diesen Kreisen auch schon ohne ihn unterwegs. Seine Leute kennen sie und dann komm ich daher. Schick, der Konsumgesellschaft dienend. Aber die Bekannte am Stand hat mich ganz selbstverständlich akzeptiert. Und ich denke, meine Leute fanden ihn auch gut. trotzdem sind das immer die kniffligen Punkte. Aufregend. Bin ja mal gespannt.