Sonntag, 17. Februar 2013

Paarweise

Okay. Jetzt sind es 5 Wochen. 5 Wochen Glückseligkeit. Verknallt wie Teenager. Frisch und doch mit der ganzen Last von 4 1/2 Jahren Hin und Her, Enttäuschungen und vielen offenen Fragen. Eine hat sich geklärt. Warum er damals, als wir uns kennengelernt haben trotz aller Anzeichen intensiven Interesses nicht nach meiner Telefonnummer grfragt hat. Da war er noch so lala mit einer anderen zusammen. Und die ging ihm wohl dann auch lange nicht ganz aus dem Hirn, denn er hat zwar dann doch was mit mir angefangen, genauso verliebt wie jetzt, dann aber wieder Schluß gemacht. Die Signale, so widersprüchlich, lassen auch für die anderen Versuche den Verdacht aufkommen, dass da immer noch irgendwo eine andere war. Das macht es jetzt für mich irgendwie komisch, auch wenn er sich gegen seine Ex und für mich entschieden hat, es riecht nach 2ter Wahl. Hätte sie mit ihm geschlafen, wär er dann bei ihr geblieben? Oder, und so ist das Bauchgefühl, hat er sich schlicht wieder so dermassen in mich verliebt, dass alle anderen keine Chance mehr haben bei ihm?

Denn auf einmal geht es. Anrufen, Nachrichten, Treffen. Ich muss nicht drum kämpfen, nicht quengeln, er kommt von selbst und hat mindestens soviel Sehnsucht nach mir wie ich nach ihm. Mein Dad hat mir ja schon gesagt, dass da noch eine andere sein muss, dem Verhalten nach zu schließen. Man soll halt echt auf die Eltern hören. Wenn er es jetzt wüßte, wie der Mann hier ankommt, würde er wieder das sagen, was er ganz am Anfang meinte: Den hat's aber ganz schön erwischt *gg

So. Also sind wir jetzt schon irgendwie zusammen. Nicht deklariert, aber faktisch. Jetzt kommt das, wovor ich schon immer Angst hatte. Seine Freunde, meine Freunde. Premiere gestern auf einem Flohmarkt. Eine Freundin mit ihrem Mann kam vorbei. Zum Glück auch beide schräg und cool, er Fußballer, ehemals beim Lieblingsverein von Mr.Bickle. Besser geht's nicht. Und als eine Bekannte von IHM ganz selbstverständlich den Stand als 'euren' bezeichnet, hat zum ersten Mal jemand in der Öffentlichkeit ein WIR hergestellt. Es war ein gutes Gefühl.

Ja, der Mann bringt mich dazu, meine Pärchenphobie zu überwinden. Teil von etwas statt eigenständige Person zu sein hat mich früher gerne in die Verweigerung getrieben. Dann lieber allein. Bei ihm bin ich allerdings so ich selbst, dass es mir quasi nicht auffällt. Nur eben dann, wenn ich mit seinen Leuten konfrontiert bin. Altpunks, linke Revoluzzer, politisch bewußte gesellschaftskritische Nachtmenschen. Wo pass ich denn da rein? Ehemals stockkonservativ und erst im Lauf des Lebens kritischer geworden. Brav, nie abgestürzt, definitiv kein Nachtmensch. Seine Ex war in diesen Kreisen auch schon ohne ihn unterwegs. Seine Leute kennen sie und dann komm ich daher. Schick, der Konsumgesellschaft dienend. Aber die Bekannte am Stand hat mich ganz selbstverständlich akzeptiert. Und ich denke, meine Leute fanden ihn auch gut. trotzdem sind das immer die kniffligen Punkte. Aufregend. Bin ja mal gespannt.

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