Sonntag, 29. Dezember 2013

Mr.Desaster und das Schneckenhaus

Man lernt Männer entweder bei der Arbeit oder über Freunde kennen. Wie schön, dass manche Freundinnen viele nette Männer kennen und Gelegenheiten wie Brunch oder Geburtstagspartys schaffen, bei denen die dann dabei sind. Letztens war dann eben dieser Knaller dabei. Groß, schlank, dunkle Haare, Münchner, tätowiert und ein Bizeps, in den ich mich beim zufälligen Anpacken sofort verliebt habe.

Nachfrage bei der Freundin ergab, dass der Mann längst ihre Beute geworden wäre, wenn er nicht vergeben wäre. An eine Frau, die ihn seit ewigen Zeiten liebt, der er aber bisher immer entkommen war. Und das dann auch noch am anderen Ende der Welt. Wo er sich auch gerade ein Haus gekauft hat. Ein Punk mit Kohle.... Ich habe mir ihr GO geholt, sie schätzt ihn als Freund inzwischen mehr als dass sie ihn noch zwingend in ihr Bettchen zerren möchte.

Er chattet mich täglich an, hat die ersten 2 Dates verpeilt und schreibt gern von Sex, küsst  mich aber bis jetzt nur schüchtern auf die Wangen. Und das, obwohl ich gestern Abend bei ihm war. Fernsehabend und ich hänge ab mit einem der schönsten Männer Münchens, sexy und alles, und es passiert nix. Außer Reden und Schauen. Der zweite Mann nach Mr.Porsche, der mich nicht anpackt. Gut, er hat einen Grund, brav zu bleiben. In den Chats tauchen zunehmend Herzen auf.

Aber dank ihm ich habe endlich herausgefunden, warum ich mir mit den Deutschen so schwer tue. Egal ob Männlein oder Weiblein. Warum auch immer, vielleicht kamen meine Vorfahren ja aus Italien oder mindestens Tirol, was nahe liegt an meiner Heimat, ich bin einfach vom Temperament ein bisschen südländischer. Mich interessiert nicht, was einer macht, oder hat, sondern wie er ist und was er denkt. Oder sie. Ich komme mit meinen persischen, serbischen und russischen Kolleginnen viel schneller auf eine Ebene, auf der ich mich wohl fühle, als mit allen anderen. Da kann ich knuddeln und werde geküsst und gedrückt und ein kurzer Blick genügt, damit die andere weiß, wie's geht. Nicht viel reden, mehr fühlen und anfassen.

Dieses Ding mit Mr.Bickle, dass wir nach 2 Minuten schon so eine schöne Nähe hatten und ich sofort die Verbindung gespürt habe, was bis heute nicht aufgehört hat und was über die ganze Scheiße raus immer noch da ist, die habe ich mit anderen Männern erst nach ewigen Zeiten. Meist erst nach dem Ende der Beziehung. Mit Tommi bin ich heute, nach über 20 Jahren, so weit wie mit dem Perser nach den ersten Sätzen. Ich empfinde die Wärme und Herzlichkeit, die mir von orientalischen und südländischen Menschen entgegenschlägt als so entspannend und vertraut, dass ich mit der deutschen Zurückhaltung zunehmend fremdle. Ich habe Schwierigkeiten, den Kontakt herzustellen, weil ich soviel nachfragen muss. Da kommt mir zu wenig Persönliches, und ich bin nicht der Mensch, der nach Job, Auto, Geld und dem ganzen Scheiß fragt. Ich will wissen, wie jemand tickt und bin schnell weg, wenn mir das zu lange dauert, bis jemand von selber damit rausrückt.

Und mich selbst empfinde ich dann gerne als zu laut, temperamentvoll und denke, dass ich wieder mal zu viel rede, erzähle und die Leute überfordere. Aber eigentlich wollen sie wohl genau das von mir. Ich kann ganz gut erzählen und gebe viel von mir preis, das finden wohl gerade Männer sehr spannend. Und offensichtlich denken sie nicht mehr, dass man mich wegen meiner Offenheit dann auch als leicht zu habendes Betthaserl rumkriegen kann.

Aber diese Nähe, die brauche ich, die suche ich und ich muss einen Weg finden, die auch mit zurückhaltenderen Menschen schneller herzustellen. Im Job als Maskenbildnerin ist das auch kein Problem. Künstler sind meist sensibler, offener und verletzlicher als der Rest der Welt. Die bekomme ich schnell, die sind auf meiner Wellenlänge. Aber der Mann jetzt ist so schüchtern wie hübsch. Wie also locke ich den aus seinem Schneckenhaus??? Und macht es überhaupt Sinn, wo er doch in ein paar Wochen wieder für Monate ans andere Ende der Welt...

Sonntag, 24. November 2013

Der beste Rachesex....

...ist der mit dem Ex selbst...

....wenn ihm mittendrin plötzlich einfällt, dass er gerade wieder dabei ist, ganz fürchterlich Scheiße zu bauen und er noch versucht, den Schaden zu begrenzen. Aber was soll's, eh schon angefangen, kann man's auch zu Ende bringen. Und dann hau ich ihm um die Ohren, dass ich zwar ihn ganz furchtbar vermisse, seinen ganzen Mist aber überhaupt nicht. Und wenn ihm dann langsam klar wird, dass es nicht einfach wieder so weitergehen wird, dass ich nicht wieder da bin. Dass er seine Freundin betrogen hat für nix, kein Outcome für ihn, Lizzie denkt gar nicht daran, ihn wieder zurückzunehmen.

Grins

Ja. Das Date neulich war strategisch günstig in der Nähe (50m) von Mr.Bickle's Wohnung. Der vorher schon wieder sehr bereitwillig per Mail kommuniziert hatte. An dem Abend wurde sogar 'unsere' Mailadresse wieder aktiviert. Als da Travis Bickle als Absender stand, wusste klein Lizzie genau, was die Stunde geschlagen hatte. Und diese Kinderschmatzer meines Dates waren eindeutig so schlimm, dass ich eine Kur dafür gebraucht habe. Nach zwei Bier und den Mails war echt mein Appetit wieder da auf richtig schön Sex. Mit ihm. Nachdem ich jetzt ein paar Tage gewartet habe, ob sich das rächt, bin ich grade sicher: Nein. Im Gegenteil. Sicherer denn je bin ich mir, dass ich ihn so, wie er nun mal ist, nicht zurücknehmen werde. Auch wenn er sich grade auf dem Silbertablett angeboten hat und ich nur mit dem Finger schnippen müsste (habe...).

Natürlich war's wieder wunderschön. Einfach mal wieder mit jemandem zusammen zu sein, bei dem ich mich so sehr daheim fühle. Bei ihm. Ich hab ihm alles gesagt, was in der kurzen Zeit, lass es 20 Minuten gewesen sein, ging. Zum Beispiel, wie ich es hasse, mir jemand Neues suchen zu müssen, obwohl ich nie wieder einen anderen hatte haben wollen. Dass aus Fehlern zu lernen (...) das Schwierigste überhaupt wäre und dass das nicht ohne professionelle Hilfe geht manchmal, das hab ich ihm dann noch geschrieben. Für das hat die Zeit nicht mehr gereicht. Aber nach seinem Gesichtsausdruck hätte er mehr auch nicht verkraftet in dem Moment. War ganz schön geknickt und es hat ihn sichtlich durcheinandergebracht, dass ich da auf einmal wieder in seiner Wohnung stand. Der Bub denkt wirklich jedesmal, dass ich ihn nicht mehr mag und er zu schlecht ist für mich oder so. Und wundert sich, warum ich ihn je für den Mann meines Lebens gehalten habe.

Er hat mir echt Leid getan, hinterher. Wie er das so sass und sich bewusst wurde, was passiert war. Und kurz hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn ja tatsächlich in einem schwachen Moment erwischt und den schamlos ausgenutzt hatte. Um meine Sehnsucht zu befriedigen, statt tapfer dagegen anzukämpfen wie sonst. Allerdings, dann kam so langsam der Gedanke hoch, dass das tatsächlich der ultimative Rachesex gewesen sein könnte. Die gerechte 'Strafe' für den ganzen Scheiß, den er gebaut hat mit mir. Soll er doch schmoren mit seinen Fotos, seinem schlechten Gewissen und dem Gedanken, dass ich mir nen anderen suchen werde. Soll er doch die neue Beziehung auch wieder vekacken und genauso alleine dahocken wie ich. Macht doch eh keinen Sinn, wenn er doch nur wieder die ganze Zeit an mich denkt. Aber was macht schon Sinn? Außer Therapie.

Ja, er hat wohl echt kurz gedacht, dass alles wieder von vorne anfängt. Nachdem ich aber nichts mehr von ihm gehört habe, habe ich wohl sehr deutlich gemacht, dass dem nicht so sein wird. Und ich hab jetzt wieder richtig Bock auf jemand Neues. Der Mann von der Wiesn, Mr.Bickle's Freund, egal. Beide süß, beide haben mich kurz zum Flattern gebracht, irgendeiner muss doch mal hergehen...



Freitag, 22. November 2013

Wie sag ich's meinem Joyclub Kumpel?

Wie sag ich meinem Date vom Dienstag, dass ich garantiert nicht mit ihm ins Bett gehen werde? Ja, ich weiß, schon das erste Date war nicht sexy. Wie meistens bei Joyclub Dates. Ja, man möchte meinen, dass sich da die Wilden rumtreiben, aber nein, es sind dann doch meistens die ganz Normalen, die die wilden Mädchen suchen, an die sie so nicht rankommen würden. Na toll. Die brauch ich schon in echt nicht, schon gar nicht auf nem erotischen Flirtportal.

Warum nur hab ich es zu einem zweiten Date kommen lassen???? Die Hoffnung. Er ist lustig. Und er ist ein bisschen schräg. Aber halt auch der Typ 'spießiger Bürohengst'. Ich dachte einfach, so als Tangotänzer hätte er irgendwo noch Sex in seinem Blut, den ich nicht sofort gefunden hätte. Aber da ist nix. Gott war ich froh, dass Länderspiel war und der Fernseher in der Bar lief!!! Selten so über die Engländer gefreut...

Aber mal im Ernst: Der Mann hat die 40 auch schon überschritten, da erwarte ich mehr als diese sich vor Begeisterung fast überschlagenden Nachrichten und Andeutungen in die, HUCH, eindeutig zweideutige Richtung. Und diese Kinderschmatzer, die er mir als Knutschen verkaufen wollte- HILFE!!!!! Wer küsst denn jenseits der 15 noch so? Maaaaaaannnnnn. Kein Wunder, dass ich Sehnsucht nach zu hause habe, mir schleunigst einen beziehungsfähigen Mr.Bickle wünsche. Der eine, der schnelle Mann, traut sich erst gar nicht, der andere tut's- und hätte es besser gelassen.

Wie also sage ich dem jetzt, dass er quasi die Antithese dessen ist, was ich im Joyclub suche??? Dass er mal nachsehen soll, wo er seine ganze Tangoerotik versteckt hält und dass er der schlechteste Küsser seit Bugs Bunny ist?

Sonntag, 17. November 2013

Loslassen

Himmel, ich schaffe es immer noch nicht, komplett loszulassen! Genau so wenig, wie ich es geschafft hätte, die Scheiße zu beenden, wenn ich auch nur einen Funken Hoffnung übrig gehabt hätte. Momentan räume ich meine Wohnung um. Ich habe von allem zu viel. Möbel, Schuhe, Klamotten... Aber nichts macht wirklich Sinn und nur sehr wenig davon wird tatsächlich auch benutzt. Meistens, weil ich nicht drankomme. Weil wieder irgendwas im Weg steht. Und es steht einfach auch verdammt viel im Weg, das mich an ihn erinnert. Klar, so über 5 Jahre, da hatte er viel in der Hand, hier bei mir. Mich auch.

Wochenlang habe ich jetzt gemacht, getan, gearbeitet, um nicht denken zu können. Aber beim Staub aufwirbeln wirbeln auch die Gedanken und kommen auf alles zurück, was ich schon verdrängt hatte. Blöderweise ist es ja so, dass man dazu neigt, mit zunehmender Entfernung wieder die guten Seiten zu sehen. Und blöderweise ist es auch so, dass ich trotz erheblicher Bemühungen keinen Mann gefunden habe, der mich auch nur annähernd interessieren würde. Mein schneller Mann aus Stuttgart noch am ehesten. Wen wundert's, sind sich die beiden doch vom Horoskop her nicht ganz unähnlich. Überhaupt sind es die Schützen, die schnell schießen. Der von der Wiesn, der mir die Bänder wieder ruiniert hatte, ist auch einer. Offen, kommunikativ und mit Feuer. Die Minimalanforderung.

Ja, die Luft ist verdammt dünn, wenn man Leidenschaft, Feuer und Cochones haben möchte. Es gibt haufenweise nette Kerle, aber das Funkeln im Auge, das Aufblitzen von Begehren und Spaß und die Freude am Leben, die findet man selten. Und wenn, dann sind es die, mit denen deswegen eine Beziehung einfach auch verdammt schwierig ist. Bad Boys, wilde Kerle, die sich nicht einfach ergeben und die auch schwer Nähe zulassen können. Aber gerade die Nähe ist es, was Mr.Bickle gesucht hat. Dieses wilde Verschmelzen allerdings, dieses Absolute, das Zwingende. Um es dann wieder nicht auszuhalten. Und zugegeben, es ist auch schwer auszuhalten. Der Artikel im stern, über das 'Liebenlernen', der hat mir nochmal ein paar Dinge klarer gemacht.

Auch, warum ich so reagiert habe, wie ich reagiert habe. Nämlich auch mit Flucht. Denn der einzige Schluss, den ich aus seinem Verhalten gezogen hatte, war ja der, dass er mich nicht lieben würde. Wahrscheinlich völliger Quatsch, aber macht im Endeffekt ja keinen Unterschied, ob er nicht will oder nicht kann. Nur für mein Ego, aber Beziehung ist in beiden Fällen nicht möglich. Und weil ich gerne hätte, dass er versteht, warum ich immer so böse (verletzt) war, habe ich ihm eine Email geschickt, er solle sich den stern holen und den Artikel lesen. Tatsächlich hat er geantwortet und war neugierig. Er wolle ihn mal lesen, ja. Aber das war eine blöde Idee. Denn jetzt muss ich wieder mit seinen Vibes leben, denn so wie es sich anfühlt, hat der Bub Sehnsucht.

Sorry, Mr.Bickle, aber ich kann nicht. Es geht nicht. Wie bei Tommi. Liebe ja, aber ich mag nicht mehr. Es wäre ein Traum. Gewesen. Wir beide am Ende doch vereint. Und träumen davon tu ich noch ein bisschen. Aber dank dir darf ich mich wieder in diesem Dschungel des Singledaseins durchschlagen, worauf ich so gar keine Lust habe. Und würde es momentan am liebsten einfach sein lassen. Aber in der Blüte meiner Jahre ohne Mann zu leben, darauf hab ich noch viel weniger Lust. Also tue ich es und date mich durch. Oder auch nicht. Vielleicht stolpert ja auf der nächsten Wiesn mal was Gscheites über mich????

Freitag, 8. November 2013

Schnelle Männer

Tja. Jetzt war er da, der schnelle Mann aus Stuttgart, der privat gar keinen Porsche fährt. Ganz ehrlich, zwischen den ganzen Sportwägen fand ich ihn cooler. Der Eindruck hat getäuscht. Die Ruhe, die er ausstrahlt, hat leider nichts Lässiges. Es ist Vorsicht, Rücksicht, gute Erziehung. Und er hat sich ganz selbstverständlich ein Hotel genommen, mich nicht angebaggert, nur ganz vorsichtige Andeutungen gemacht. Mir kleine Präsente mitgebracht, alles bezahlt, Tür aufgehalten, in die Jacke geholfen. Ey, und ich war brav! So brav, wie ich mir meine Fingernägel noch French-Rosa lackiert habe, habe ich ihn machen lassen. Um ihn zumindest so nicht zu sehr herauszufordern. Mein Tempo überfordert die Leute doch ganz gerne mal. Und im Pub hatte er dann das Pech, dass da zwei Amis saßen, die mal so richtig cool drauf waren. Ein Geschäftsmann, der schon überall war und ein Showman vom Feinsten. Allerdings nicht aufgesetzt, sondern eine natürliche Bühnenpräsenz. Der hatte eine gute Stimme und ein fast fertiges Broadway Musical in der Schublade. Ein Künstler. Wir waren sofort auf einer Ebene. Und Englisch ist eh meine Sprache, es war ein Fest! Mr.Porsche war eher still. Zwei Rampensäue in Aktion...

Der Tag danach fing mit einem Spaziergang Richtung City an. Und mit Weißwürsten am Markt. Und ich hab ihn zu Fuß durch die halbe Stadt geschleift. Er hat gut mitgehalten. Reden ging auch, aber eben nicht so, dass man sich fast die Worte aus dem Mund nimmt und total im Fluss ist. Und Schweigen ging gar nicht. Er ist einfach genau das, was ich nicht möchte. Jemand, der von mir total beeindruckt ist und versucht, alles richtig zu machen. Perfektion ist langweilig und ja, das ist jetzt ungerecht. Aber was soll ich machen? Er kam dann noch im Laden vorbei, um sich zu verabschieden. Meine persische Kollegin meinte, nein, nicht. Passt nicht. Er hätte sie nicht inspiriert. Ich bräuchte einen wie Mr.Bickle. Aber eben NICHT Mr.Bickle.

Ja, ich brauche einen, der mich inspiriert. Der Power hat und Eier. Dicke Eier. Dicker als meine. Ich will auch umgehauen werden und total beeindruckt sein.

So leicht kommt man von der Liebe seines Lebens wohl nicht los. Vor allem, wenn man einmal in der Woche über irgendwelche Leute aus seinem Leben stolpert. Ich fürchte, ich habe es nicht ernst genug genommen. Nicht verstanden, wie groß das ganze war und wie wichtig es gewesen wäre, statt ihn durch Tür vor der Nase zuschlagen mal festzunageln und ihn zum Reden zu zwingen. Ich dachte, wir hätten den Rest unseres Lebens Zeit zum Reden. ich konnte mir nicht vorstellen, ihn wirklich zu verlieren. Er kam ja sonst auch immer wieder an. Wieso also diesmal nicht? Aber als er mir keine Wahl mehr gelassen hat, mich gezwungen hat, dem Elend ein Ende zu setzen, da hat was 'Klick' gemacht. Ein Schalter hat sich umgelegt und mein Bedürfnis, ihn zum Beispiel bei einem Event, bei dem er als DJ auflegt, einfach so zu besuchen wie früher, das ist weg. Ich hab zu viel Angst, ihm nahe zu kommen. Ein Teil von mir verkriecht sich bei dem Gedanken wie ein verängstigtes Wesen in der hintersten Ecke und fängt an zu zittern.

Ich habe zu viele Gefühle in dieses Ding gesteckt, um so ein Risiko einzugehen. Früher bin ich mit meiner Seele nicht so vorsichtig umgegangen. Etwas, was er glaube ich auch nicht so ganz versteht. Aber es war dann doch kein Spiel mehr. Und um da rauszukommen, werde ich noch Zeit brauchen.

Ey, ich liebe diesen Mann wirklich mit jeder Faser meines Herzens. Aber das haben wir gründlich vergeigt. Ich hätte gerne jemand, den ich so sehr lieben kann, der aber nicht zu kaputt ist, um eine echte Beziehung zu führen.

Sonntag, 27. Oktober 2013

Die freie Seele

"The free soul is rare, but you know it when you see it. Basically because you feel good, very good, when you near or with them . " Charles Bukowski

Über diesen Satz denke ich schon die ganze Zeit nach. Oder besser darüber, wieviel Bukowski getrunken hatte, als er ihn schrieb. Und wie frei eine Seele sein kann. Meinte er die, die mit ihm an der Bar hingen, Alkoholiker, Außenseiter, Abgestürzte, Nutten, Künstler und das ganze Milieu derer, die sich nicht an die Gesellschaft anpassen wollen oder können? Hat er sich selbst als frei empfunden, weil er sein Leben als Briefzusteller hinter sich lassen und schreiben konnte?

Was auch immer der Satz für ihn bedeutet hat, er entspricht dem Gefühl, das ich habe, wenn ich Mr.Bickle sehe. Der ja nun definitiv alles andere als eine heile Seele hat, aber der sich seine ganz eigene Freiheit schafft. Neben ihm, oder seinen beiden Vorgängern in meiner Seele, einem Alki und einem Stricher, verblasst alles andere. Wirkt unecht, langweilig und zu normal. Ein guter Bekannter, langjähriger Kollege und bekennender Sadist mit eigenem Andreaskreuz im Keller meinte mal zu mir, dass wir eine Grenze überschritten hätten und dass es da kein Zurück gäbe.

Wenn man einmal mit jemandem so hoch geflogen ist und gespürt hat, wie tief und intensiv das Leben sein kann, wie soll man sich da mit weniger zufrieden geben? Vielleicht sind Bukowskis freie Seelen die, die die Grenzen überschritten haben, die uns die Gesellschaft vorgibt. Die anders leben müssen, weil sie nicht funktionieren. Die eigentlich eine Therapie bräuchten, um etwas Frieden zu finden. Die aber andere Wege beschreiten, um mit dem Leben umzugehen. Ungesunde. Alkohol, Drogen, Prostitution sind Möglichkeiten, sich allem zu entziehen und Probleme zu schaffen, die vom eigentlichen Schmerz ablenken. Und man kann die Grenzerfahrungen so beliebig reproduzieren.

Als leicht bipolar veranlagte habe ich die Tiefen geliebt und gesucht, mich fallen lassen in das Leid und die Trauer und den Schmerz, weil man sich darin SPÜRT! Und nichts zu spüren ist an der Depression das allerschlimmste. Tot zu sein, während du doch um dich alle Möglichkeiten hättest und das Leben nach dir ruft. Schreit. LEB MICH! VERDAMMT!!! Und du heulst nur zurück ICH KANN NICHT! LASS MICH IN RUHE!!!!! Um dann darüber zu verzweifeln, dass es so schwer ist.

Neben einer anderen kaputten Seele fällt dieser Druck weg. Und ich muss nichts mehr darstellen, nichts sein. Nur ich. Zwang und Versagen fallen weg neben anderen, die auch versagen. Nichts ist perfekt und so muss ich es auch nicht sein. Ich darf einfach nur das tun, was ich gerade möchte. Ohne Umwege. Wie ein Kind, ein Baby, das nach unmittelbarer Bedürfnisbefriedigung verlangt und dessen Hunger keinen Aufschub duldet. Darf Dinge tun, die unvernünftig sind und muss mir keine Gedanken machen, dass mich jemand deswegen verurteilt. Ich werde gelassen, wie ich bin. In dem Moment ist es auch egal, woher jemand kommt oder wohin er geht, diese Kriterien sind unwichtig und Erfolg wird an ganz anderen Dingen gemessen als an Geld oder Job.

Freie Seelen brauchen freien Raum. Wo es aber immer enger und normierter wird, können sie sich nicht ausdehnen. Sicher waren in den 50er und 60er Jahren die Gesellschaften noch strenger, Schichten noch klarer. Und die Generationen davor hatten keine Zeit,  sich über so etwas überhaupt Gedanken zu machen. Aber wenigstens waren die Freiräume der Außenseiter dann auch ganz ihre und wurden nicht zu Mode verwurstet wie die Punks oder Grunge. Da wollte die sogenannten besseren Leute nichts damit zu tun haben und man war unter sich. Manchmal wünschte ich mir, dass es sich wieder klarer abgrenzen ließe. Die Proteste gegen die zunehmende Gentrifizierung der Städte geben mir Hoffnung, dass die freien Seelen nicht aussterben und sich wieder öfter am Tresen treffen.

Ich will nicht müssen. Nicht mal gesund sein. Auch wenn es besser für mich ist, echter fühlte sich das andere an. Und gut ist, dass meine Seele von ganz allein den Weg gefunden hat. Bisschen anstupsen und langsam schwingt sie in eine Balance, die sich gut anfühlt. Und auch echt.


Montag, 21. Oktober 2013

Bedtime Stories oder warum ich nicht wusste, dass ich ein Vamp bin....

Aus der Reihe: Maaaaaaaaaaa-han, was bin ich immer blöd gewesen heute der Teil mit der Macht. Und sowas am Sonntag. Da geht das Mädel erst mit einem ausm Joyclub auf den kleinen Jahrmarkt und trifft dann einen der besten Freunde ihres Ex, um festzustellen, dass der deutlich erotischer auf sie wirkt als der Kerl ausm Club.

Seit Wochen, immer wieder verzögert durch Urlaube und diverse Bänderanrisse, versucht ein Typ aus dem JC mich zu treffen. Das Profilfoto erschreckend normal und durchschnittlich, allerdings tanzt der Mann. Und auch noch Tango. Und er ist höflich, nett und nicht hässlich. Also habe ich mir dann mal einen Ruck gegeben und ein Date vorgeschlagen. Am Telefon dann der erste Schmunzler. Den Slang kenn ich. Ost-Westfale. Es kam noch besser. Aber zuerst punktet er mit Offenheit, Humor und unverhohlener Begeisterung über meine Person. Der Gute kann sein Glück kaum fassen wie's aussieht. Und noch weniger versteht er, wieso ich so unbeeindruckt von Komplimenten und so unbefangen bin, was meinen Körper angeht. Aber als immer viel zu dünnes Mädchen habe ich nie verstanden, warum mich irgendjemand außer latent pädophil veranlagten oder latent schwulen Kerlen sexy finden sollte. Die Tomboy Attitüde ist geblieben. Mir doch wurscht, dass ich jetzt ein bisschen Hintern habe und sogar gelegentlich nen BH brauche, ich hab eigentlich immer noch keinen Körper. Außer, um ihn zu benutzen und damit Spaß zu haben. Mein Kopf weiß es inzwischen, aber es amüsiert mich immer wieder, wenn mich jemand dann so rattenscharf findet, wie ich wohl tatsächlich aussehe. Ja, ich gehe sehr schlampig mit meinen Vorzügen um. Mir wäre es immer lieber, Mann erliegt meiner Intelligenz.

Aber gut, er konstatiert vergnügt, dass ich wohl kein Problem mit meinem Körper hätte (und wenn ich das hätte, müsste man mich hauen, bei 50 gut verteilten Kilo auf 1 Meter 64). Und bekennt, dass ihn die Luftwaffe nach Bayern verschlagen hätte. Hmhm. Ja, auch Tom ist Offizier der Luftwaffe gewesen, 2 Jahrgänge später als mein Date. KREISCH! Just a little bit of history repeating... Ja, doch, Gespräche laufen gut, er wird sichtlich nervös und seine Begeisterung fängt an mich zu nerven. Denn, und jetzt kommt der Haken, denn er begeistert mich jetzt so gar nicht. Es ist lustig und wir quatschen munter drauflos, aber den entscheidenden Impuls, dass ich den jetzt näher kennenlernen muss, bekomme ich nicht. Ein Mensch, mit dem man einen entspannten Nachmittag verbringen kann. Tanzen gehen wollen wir dann mal, das wäre mal wieder schön. Aber das Problem ist eben genau das, ich sehe ihn als netten MENSCHEN, mit dem ich Zeit verbringen kann, ohne mich groß zu langweilen. Aber nicht als MANN. Er ist weder zu nett noch zu normal oder sonstwas, aber es fehlen so ein paar Eier, die mich anmachen.

Er begleitet mich per Rad zu einer Kunstaktion, bei der sich genau die Leute finden, die verrückt, Künstler, Musiker, Kabarettisten, Nachtmenschen und Gutmenschen sind, die meine Welt seit meinen Anfängen bei Film und Fernsehen bevölkern und in deren Gesellschaft ich jedes Mal erleichtert ausatme und leichten Herzens die 'normale' Welt hinter mir lasse. Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein. Formalien, Floskeln und die üblichen Höflichkeiten, der Versuch, niemanden vor den Kopf zu stoßen und die Arroganz, manche Menschen vor der geballten Ladung Liz schützen zu müssen fallen von mir ab und selbst wenn ich hier aufdrehen würde, würde ich NICHT AUFFALLEN! Und wie ich das hasse, dieses irgendwie negativ-positiv auffallen. Dieses aus dem Rahmen fallen, das mir dank meines Charmes selten übel genommen wird, mich aber doch immer zur Außenseiterin gemacht hat. Nirgends dazuzugehören war immer mein Schmerz, bis ich ein Filmset betrat. Da waren sie dann, die ganzen anderen Wahnsinnigen, während ich 21 Jahre lang dachte, ich wäre die einzig Verrückte. Der Schmerz in den letzten Jahren rührte daher, dass ich dachte, ich müsse mich doch mal in der anderen Welt wohler fühlen, wo doch die Mehrheit sich dort aufhält. Und bin verzweifelt ob meiner Ver- Rückheit. Doch mit der inzwischen auch dank Mr.Bickle verschwundenen Depression und der dank ein bisschen mehr Balance im Alltag fast verschwundenen Angst merke ich, dass ich auf die Seite der versammelten Außenseiter gehöre, die zusammen dann nicht mehr allein sind. Anders sein endlich nicht mehr negativ sehen, sondern als Geschenk annehmen und auch pflegen.

Und da fiel mir dann der Freund meines Ex in die Hände. Hilfesuchend, verzweifelt mit seinem nicht beherrschbaren Smartphone versuchend, Pizza für seine Mannschaft zu bestellen. Ich hab ihn einfach von der Seite bissl schräg angemacht und nachdem ich ja offenbar nicht nur attraktiv, sondern auch sexy (ich muss da echt immer lachen) bin, konnte der arme Tor sein Glück nicht fassen und suchte prompt sein heil bei der starken Frau. Die ihm dann unbrauchbare Tipps geliefert hat und auch Mr.Bickle Ins Spiel brachte. Soll ja ruhig wissen, dass da was war. Oh, wie schön verwirrt war er. Und ich bin abgehauen, weil es mir fast schon zu brenzlig wurde. Und ich mal wieder meiner eigenen Ausstrahlung nicht zu 100% getraut habe. aber wie mein Date vorher sehr deutlich gesagt hat, wäre ich eine Frau, die es sich aussuchen könnte. Seiner Meinung nach könnte ich jeden haben. Hat aber offenbar keiner den anderen Männern gesagt. Oder ich war schlicht echt zu blöd, die Macht auszuspielen. Letztes Jahr bei MrBickle hab ich's und es hat funktioniert.

Und darauf fußt mein Plan. Rachesex mit einem der besten Freunde vom Ex. Der dazu auch noch sehr süß ist und heute Nacht im Traum auch sehr gut geküsst hat. Und Lizzie ist dahingeschmolzen. DAS könnte der Haken bei dem Plan sein. Aber es war wunderbar, sich zu verlieben und zumindest im Traum einfach in den Armen eines Mannes zu liegen und neben Lust auch noch Gefühle aufkommen zu fühlen. Dieser erste Kuss, diese ersten Umarmungen, wie vermisse ich das! Zu spüren, wie man einem anderen Menschen immer näher kommt und sich in die Augen sieht und darin taucht eine ganz neue Welt und eine neue Liebe auf.

Ja, er ist sehr süß. Plan steht. Auf Facebook sind wir schon befreundet und gechattet haben wir am selben Abend auch noch. Und das Beste: Ex kriegt nix mit, weil ich blockiert bin!

Samstag, 19. Oktober 2013

Wenn die Ex vom Ex vor dir steht

Na das war ein Ding. Neulich im Laden fragt mich eine Kundin nach einem speziellen Produkt und ich erkenne sofort die Frau, die Mr.Bickle mit mir betrogen hat. Die, mit der er mir weggelaufen war und die, die ich quasi dann wieder beerbt habe. Sie hat mich nicht erkannt. Kein Wunder, er hat keine Fotos von uns gepostet und mein Profil auf fb hat sie wohl nicht ausspioniert. Als sie mir ihre Karte zum Zahlen gegeben hat und ich den Namen geprüft hatte, habe ich mir ein Herz gefasst und sie angesprochen. Sie war ein bisschen erstaunt, aber cool genug, tatsächlich mit mir zu reden. Von dem Teil mit dem bescheissen weiß sie ja nichts.

Erkenntnis: Ich dachte immer, sie wäre mehr Punk und hätte deswegen einfach besser mit dem persischen Scheiß umgehen können. Scheint eher so zu sein, dass sie viel entspannter ist als ich und deutlich komprmißbereiter war, sonst hätte sie es nicht fast eineinhalb Jahre mit ihm ausgehalten. Denn es brauchte nicht viel Reden, um zu erkennen, dass die beiden die gleichen Probleme hatten wie ich mit ihm. Keine Zeit, immer irgendwelche Ausreden. Ein grund für die Ausreden war ich... Nur hat sie nicht jedes Mal mit ihm Schluß gemacht, wenn er sie genervt hat. Sie war sicher auch sehr klar in ihren Forderungen, das hat er durchblicken lassen, nur hat sie einen anderen Weg genommen, als ihm jedes Mal den Stuhl vor die Tür zu stellen. So hätte ich es auch auf eine längere, etwas weniger turbulente Zeit mit ihm gebracht. Das Endergebnis wäre aber dasselbe gewesen. Mein Herz ist beruhigt. Sein Quatsch hatte nichts damit zu tun, dass er eine andere mehr geliebt hätte als mich und deswegen offiziell und länger mit ihr zusammen war oder eben jetzt auch wieder ist. Sondern schlicht damit, dass er zwar WILL, aber nicht KANN. Es geht nicht, mit ihm eine richtige Beziehung zu führen.

Und noch etwas war Balsam für die Seele. Als ich zu seiner Ex sagte, dass er mit fliegenden Fahnen zu mir zurück gekommen sei, meinte sie nur 'das war klar'. Puh. Ja, ich sitze im System des kleinen Persers wie er in meinem. Diese Begegnung hat nochmal alles bisschen zurechtgerüttelt und ein paar neue Körnchen Wahrheit ans Licht gebracht. Seine Aussage nach einem der letzten Schlußmachversuche vor dem großen Knall, dass er auch nicht gedacht hätte, dass das noch mal passieren würde, dass wir uns trennen, diese Aussage war ernst gemeint. Dass er nichts dazu getan hat, seine Vorstellung von einer nicht mehr endenden Beziehung zu mir auch tatsächlich möglich zu machen, steht auf einem anderen Blatt.

Ich sehe einfach keinen Weg, den wir hätten gehen können. Keinen auch nur ansatzweise realistischen. Klar, Therapie. Er. Aber das ist so theoretisch, nicht in diesem Leben. Das wäre das einzige gewesen, was hätte funktionieren können.

Ich habe ihn angerufen. Neulich abends. Von einem Spaziergang. Einfach aus dem Bauch heraus und weil ich einen Tisch weggebe, den er sehr mochte. Ob er den denn haben wollen würde. Er ging tatsächlich ans Telefon. Das war schön. Und es hat mir gefehlt, mit ihm zu reden. Immer noch ist er der einzige Mensch, von dem ich mich total verstanden fühle. Vielleicht neben meinem Dad inzwischen. Dem bin ich über Mr.Bickle auch näher gekommen, eben weil die beiden sich ähnlich sind. Und ja, es ist gefährlich, ihm nahe zu kommen. Allerdings würde mein Herz sofort in den Streik treten, wenn er zu nahe käme. Zu genau weiß ich, dass es nichts gibt, was es möglich machen würde. Aber ihn als Mensch irgendwie behalten zu können, das wäre schön. Er ist immer noch ein gewisser Halt für mich. Ausgerechnet...

Und fürs Leben wird dann schon einer auftauchen. Mit dem's dann funktioniert.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Lizzie lernt dazu

Besser: Lizzie HAT dazugelernt. Noch besser, Lizzie hat einfach den Schalter umgelegt. Und ist viel zu beschäftigt, um sich Gedanken zu machen.

Mein Wiesnflirt, der daran Schuld ist, dass ich wieder humple, der mich so nett zu meinem Fahrrad gebracht und dort die Schmerzen weggeküßt hat, ist offensichtlich ein Depp. Was zeigt, dass ich doch noch etwas lernen muss. Nämlich, dass Deppen eine gewaltige Anziehungskraft auf mich haben. Denn auch wenn ich einen Fetzen Rausch hatte und nicht mehr so genau weiß, was ab ca. 21:30 da im Biergarten passiert ist, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich IHN angequatscht habe. Und dass es was mit dem Schnapsfläschchen zu tun hatte, das er um den Hals hängen hatte. Das leer war. Zum Glück...

Wenn ich ihn nicht angemacht hätte, würde ich fast schon wieder normal laufen, so hänge ich mit den Bändern wieder 3 Wochen. Und wenn, ja WENN, er sich gemeldet hätte, hätte er den flachen Eindruck seines Facebook-Profils eventuell korrigieren können. So gehe ich davon aus, dass er ein echter Partyboy ist, mit wenig Tiefgang. Was mich zu dem Schluss gebracht hat, und das schon am Tag darauf, dass es kein großer Verlust ist, dass er sich nicht meldet.

Eine Kollegin brachte Dienstag noch die 3-Tage-Regel aufs Tapet. Gibt es die echt noch? Ich kümmere mich nicht um so was, dafür laufen bei mir die Sachen immer viel zu schräg. Meistens lerne ich jemand kennen und knutsche dann 10 Minuten später, als gäb's kein Morgen mehr. Ich nehm die nie mit nach Hause, aber ich bin mit Sicherheit auf diversen Überwachungsvideos zu sehen, mit fremden Männerhänden in meinen Klamotten und einer fremden Zunge im Hals. Ich steh einfach auf Rummachen in der Öffentlichkeit. Ich hab die Stimme noch im Ohr, die uns am Sonntag empfohlen hat ein Zimmer zu nehmen. Nein, DAS interessiert mich dann erst wieder, wenn ich den Kerl bei Tageslicht auf vorhandene Intelligenz geprüft habe. Und vor allem, wenn wir beide wieder nüchtern sind. Besoffener Sex ist nie gut und mir schlägt Alkohol immer auf die Verdauung. Nicht sexy!

Aber zurück zu der jungen, optimistischen Kollegin und der 3 Tage Regel. Ich denke, das funktioniert so nicht. Wenn der Mann nach einem richtigen Date sich nicht kurz nach dem Abschied nochmal meldet, zumindest eine sms schickt, in der er sagt, wie schön es war, dann wird das nix. Worin liegt der Sinn, mich 3 Tage zu quälen? Wenn ich jemand gut finde, dann kann ich auch am nächsten Tag anrufen. Wollen Männer wirklich damit sicherstellen, dass die Frau dann schon selig ist, weil er sich überhaupt gemeldet hat??? Zeugt nicht von Selbstbewußtsein. Ich habe Mr.Wiesn schon Montagabend, also nach nicht mal 24 Stunden abgehakt. Wer sich bis dahin nicht gemeldet hat, will nix. Oder bin ich da zu schnell? Nach 3 Tagen heißt, naja, was Besseres habe ich grade nicht, also nehm ich die? Kann sein, dass manch junger Kerl zu schüchtern ist, aber selbst das hat meine Verehrer nie abgehalten. Wenn's gefunkt hat, sind sie doch mutig.

Falls er jetzt noch anrufen würde, wäre das ein echter Booty Call. Aber nach den Küssen und so sicher nicht schlecht.

Und wer von euch Mädels an meiner Stelle jetzt darüber nachdenken würde, WARUM er nicht anruft, der sei gesagt: Er kennt mich nicht, weiß nix von mir (in dem Fall noch nicht mal mein Alter...) und deswegen liegt es mit Sicherheit nicht an mir. Sondern daran, dass er ein Depp ist ;)

Donnerstag, 26. September 2013

Es geht voran

Ich bin doch die, die immer alles anfängt und nie fertig macht. Die sich mit halben Sachen zufrieden gibt, weil sie sich den Erfolg nicht zutraut. Die sich mit 'irgendwie geht's schon' arrangiert, weil alles andere das komplette Weltbild und mein gesamtes Lebensgefüge umschmeissen würde. Ich bin die, die von allem ein bisserl macht und dabei im Ansatz stecken bleibt. Ich bin die, die geahnt hat, dass sie vielleicht doch genügend Power hat. Dass sie viel mehr aushält, als sie sich selbst zutraut. Und die mit diesem unterschwelligen Gedanken schon aus der Beziehung raus war, bevor es ihr selbst bewußt war. Die in seinem Bett lag und wusste, dass sie auf einem sinkenden Schiff ist. Mit untergehen oder so schnell als möglich weg.

Ich bin der Punk, der es schaffen wird, weil ich auch mal gewinnen darf. Und weiter Punk sein, das geht! Man muss nur gut genug sein, dann fressen die Kunden alles. Seit ich meine Energie nicht mehr brauche, um immer wieder auf seine Spur zu schwenken, muss ich ja irgendwohin damit. Und ich kann sie nicht damit verschwenden, ihm auf Facebook nachzulaufen. Ich bin immer noch blockiert auf allen Kanälen. Und so sehr ich es auch hasse und so gern ich mich wieder auf seinem Profil verlieren würde, man hat mir diese Ausrede genommen. Und ich habe den Mann, den ich liebe, aus meinem Leben geschmissen, ohne es wirklich geplant zu haben. Es war eine logische Entwicklung, der finale Satz einfach nur die knappe Zusammenfassung all seiner Verletzungen und seiner Erwartungshaltung, dass ich wie immer nachgeben würde.

Und was ich in meiner Verzweiflung auch immer angefasst und gesäät habe, ich ernte gerade. Denn ich weiß, es ist kein Zufall. Zu lange lagen hier Schminkpinsel ungewaschen herum, täglich angeschaut und beschlossen, dass ich noch nicht so weit bin. Ich wusste, sobald ich die in die Hand nehme, ist das ein Signal an die Welt, dass ich wieder da bin. Blog sortiert, Artikel geschrieben, Fotografen und meinen Redakteur verblüfft. Alte Kontakte reaktiviert. Pinsel gewaschen. Und natürlich kommt alles auf einmal. Ich musste bereits Drehs absagen...

Es tut weh. Denn ich spüre, dass ich mit jedem Schritt in Richtung erwachsene, erfolgreiche Lizzie weiter weg laufe von meiner Liebe. Unendlich weh, unendlich weit. Ich weiß immer noch nicht, wie ich ohne seine Hand...Ich hätte ihn gern dabei, ich weiß, er würde sich mit mir freuen. Aber es geht nicht.

Und jetzt, nach 3 Tagen mit schnellen Autos, vielen Männern am Set und ein paar testosterongeladenen Rennfahrern habe ich definitiv wieder Appetit auf das ganze Spiel und das ganze Testosteron. Ich möchte einen Kerl wieder so richtig aus den Schuhen hauen und mich verlieben. Das passt grad noch rein in das ganze Neue. Auch wenn ich mir selbst grade sehr fremd bin, wie ich 3 Jobs unter einen Hut kriege, noch nicht den Überblick verliere und dabei sogar noch schlafen kann. Nur ein Gedanke steht mir noch im Weg. Die Angst, dass meine Angststörung nur Anlauf nimmt, um hinterrücks wieder zuzuschlagen. Dass mich eine neue Depression wieder einmauern könnte. deswegen bin ich noch vorsichtig und probiere die neue Lizzie stufenweise aus. Bloß nicht zu viel auf einmal.

Wie ein neues Auto. Mal sehen, wie es funktioniert, was es für Features eingebaut hat. Alles mal testen. Ich bin übrigens tatsächlich verliebt. In einen türkisgrünen Porsche Targa. Geile Karre. Ich muss also reich und berühmt werden, den hätte ich tatsächlich extrem gerne. Stell mir grade die saudummen gesichter bei uns am Dorf vor, wenn ich mit so einem Auto nach Hause käme. Aber dank der Jobs jetzt ist zumindest mal ein neues Tattoo drin! Schmetterling fliiiiiiiieg

Sonntag, 8. September 2013

Ex Ex Ex Ex Ex verdammt!

Ja, ich gebe zu, ich finde es grade richtig gut, dass nicht ich alleine diese bakterielle Infektion mit mir rumschleppe. Wenn ich schon keinen Sex haben kann, soll er auch leiden! Reicht ja, dass er schon wieder eine offizielle Beziehung hat, während ich 2 Monate gebraucht habe, wieder auf die Füße zu kommen. Und dann noch die Unverschämtheit zu besitzen, mich zu fragen, ob ich noch Antibiotika übrig hätte. Nur weil der Herr zu blöd ist, sich zu versichern und erwartet, dass sich andere um seinen Scheiß kümmern. Nein, sorry, ich bin nicht mehr für dich zuständig Mr.Bickle. Es reicht schon, dass du mir jetzt wieder tagelang im Kopf rumschwirren wirst. Aber ich nehm das als Beitrag zur Aufarbeitung des Ganzen und stelle zufrieden fest, dass ich meine Reflexe ganz gut im Griff habe.

Natürlich funktioniert es, mich da mit reinzuziehen. Klar mache ich mir wieder Gedanken, wie um jeden Menschen, der mir nahe steht oder stand. Frage mich, ob er es endlich schaffen wird, sein Chaos in den Griff zu bekommen. Nein, ich finde es nicht gut, dass wir immer noch etwas miteinander teilen, und wenn es nur diese Krankheit ist. Es ist nicht gut für mich. Und doch sehe ich mit dem Abstand von 2 Monaten meine Fehler viel klarer und wenn ich so durchspiele, was ich hätte anders machen können, auch viel deutlicher, was für ein Riesentrottel er ist. Selbst jetzt kann er immer noch nicht einfach anrufen, so wie ich, als ich das mit dem Infekt wusste. Nein, da kommt wieder nur eine Mail. Und ein guter Freund meinte nur schlicht 'ein Schelm, wer Arges dabei denkt'. Kommt er wieder angeschlichen? Versucht er, so abzuchecken, ob ich wieder lieb bin und er noch ne Chance hat?

Dann wird er aber festgestellt haben, dass da nix mehr kommt von mir. Nicht, dass nicht die Versuchung lauern würde. Oooooh nein, die ist immer da. Ich weiß genau, welche Knöpfe ich drücken müsste. Hat ja letztes Jahr auch ganz hervorragend funktioniert. Nur ist mir inzwischen bewusst, dass er immer gespürt hat, wie sehr ich ihn unterschwellig kritisiert habe. Dass ich es zwar teeniemässig ganz niedlich fand, dass er nicht erwachsen ist, dass ich aber immer nur die paar Stunden mit ihm zusammen dieser Teenager war und im 'echten' Leben halt dann doch etwas anderes brauche. Einen Mann, den ich respektieren kann. Und ich fürchte, er respektiert sich selber nicht. Als ich ihm vor Monaten geschrieben habe, dass es eine Amnestie für noch nicht Krankenversicherte gäbe und er bis Ende des Jahres Zeit hat, meinte er, das würde zu seiner Resozalisierung beitragen.

Nun falle ich als seine Kritikerin weg und er hat alle Freiheit dieser Welt, sich ohne Druck für eine Lebensform zu entscheiden. Denn unter Druck habe ich ihn gesetzt. Mache ich gern, auch mit mir selbst. Nie zufrieden, nie entspannt. Außer mit ihm zusammen. Einfach mal unperfekt sein und trotzdem toll gefunden werden. Langsam lerne ich das auch so. Ich hasse es, nicht perfekt zu sein. Aber es kostet zu viel Kraft. Nicht sollen. Wollen. Heute gelesen: Loslassen heißt nicht, etwas los zu werden. Sondern zu akzeptieren, wie es ist und dass man es nicht ändern kann.

Ich finde es immer noch scheiße, dass er sich nicht so ändern konnte, dass wir es miteinander aushalten hätten können, aber das kann ich inzwischen loslassen. Und wenn ich ihn wieder aus dem Kopf habe, sehe ich auch wieder die anderen Männer und wieviel mehr die im Vergleich zu bieten haben. Mein Mojo hat mich schon so weit gebracht, dass ich meine Kollegen alle mit ganz neuen Augen sehe. Da sind jetzt außer den Security Jungs auch sonst noch ganz niedliche dabei... Oh Hilfe! Geht's denn nicht auch ohne???
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Mittwoch, 28. August 2013

Klappe auf!

Die männliche Sprachlosigkeit macht mich echt wütend! Mr.Bickle ist ja nicht der einzige, der in schwierigen Situationen das Maul nicht aufkriegt. Dass er die letzte Mail, in der ich klar dargestellt habe, dass ich nicht nur ein Problem mit meiner Pussy habe, das er vielleicht mit sich rumschleppt, sondern danke meines kaputten Fußes auch noch sehr wenig von dem schönen Sommer hatte, dass er diese Mail unkommentiert lässt ist typisch!

Klar, Arschloch. Aber was heißt das jetzt eigentlich, wenn Männer sich so komplett rausziehen aus so einer Geschichte? Und es heißt nicht, dass er die Person nicht mag. Dazu gibt es zu viele Kerle, die nach Wochen oder Monaten wieder ankommen und denen es auch schrecklich Leid tut. Die haben sich damit genauso weh getan wie der Frau. Und stehen dann heulend oder mit Hundeblick vor der Tür und wollen alles wieder gutmachen.

Sorry, ist nicht. Verkackt. Schlicht und ergreifend. Und nachdem die Männer, bei denen ich das mitbekommen habe, keine totalen Soziopathen sind, gibt es nur eine Erklärung: Sie können und wollen in dem Moment nicht mit dem Problem 'Frau' nicht umgehen. Bei einer Freundin war es, dass sie einfach so klare Ansagen gemacht hat, dass er komplett schockiert war und überhaupt nicht mehr wusste, was er noch tun darf. Er war einfach ungeschickt, hatte bisschen Schiss vor ihrer Power und hat versucht, den starken Mann zu markieren. Das ist ihm dann gründlich um die Ohren geflogen, worauf er einfach dichtgemacht hat. Keine Reaktion mehr auf Nachrichten, kein Wort, wenn sie sich über den Weg gelaufen sind. Der war in einer Schockstarre und erst als sie endlich nicht mehr auf ein Gespräch gedrängt hat und etliche Wochen ins Land gezogen waren, hat er sich ein Herz gefasst und ihr einen fetten Blumenstrauß gekauft. Es war nicht das letzte Mal, dass er Mist gebaut hat. Und Reden ist immer noch schwierig. Aber er bleibt tapfer dabei.

Bei Mr.Bickle ist es nicht Angst vor meiner Stärke, dazu hat er mich zu oft schwach gesehen. Und genau das ist das Problem. Er hat einen neue Beziehung, ihm geht es wohl gut. Und dasselbe wünscht er mir. Er dachte, wenn er weg wäre, wenn er keinen Ärger mehr machen würde, würde für mich alles leichter. Das Thema hatten wir vor 4 Jahren schon mal. Da hat er genau das gesagt. Er hat ja gesehen, dass es mir mit seinem Schmarrn nicht gut geht, dass ich mehr brauche. Jemand Zuverlässigen (auch O-Ton). Und im Prinzip hat er ja auch Recht. Da er sich offensichtlich weder ändern will noch kann, ist es für uns beide besser, wenn wir uns Partner suchen, die mit uns glücklicher sind. Denn ich fürchte, ich konnte ihm, außer im Bett, auch nicht wirklich das geben, was er braucht. Und bei seiner Ex, da habe ich ihm anfangs ja auch wirklich alles Gute gewünscht und habe gehofft, dass wenigstens er es schaffen könnte. Hat er leider nicht. Nicht ohne mich.

Und geblockt hat er mich, um bloß nichts mitzubekommen, wenn es mir schlecht geht, ich glaube, das hätte ihm auch ein bisschen das Herz gebrochen mich leiden zu sehen. Ich hatte ja immer mal wieder auch traurige Sachen gepostet auf fb, wenn wir grade wieder Schluss gemacht hatten. Er ist ganz klar vor meinen Gefühlen geflüchtet. Denn auch er hängt an mir und die Gefahr, sich wieder auf was einzulassen, was nie geklappt hat und nie klappen wird, die ist einfach zu groß, wenn wir Kontakt haben.

Dass es mich jetzt gleich so prügelhart erwischt hat, das hat ihm sicher etwas weh getan. Aber ich hab ihn lange genug geschont und ihm die Verantwortung abgenommen. Was ganz klar total bescheuert ist, wenn man behauptet, jemande zu lieben, muss man ihn auch ernst nehmen. Er hat mich allerdings auch oft genug weggestoßen und mir gezeigt, dass er mit meinen Emotionen nicht umgehen kann. Mit seinen eigenen erst Recht nicht. Mich wundert es nicht wirklich, dass er keine Worte findet für mein Pech. Dabei hab ich ihm nicht wieder heulend und dem Nervenzusammenbruch nahe10mal auf die Mailbox gesprochen wie einmal nach der Wiesn. Keine Nachtret-Mails. Er ist nicht der Ansprechpartner für meinen Schmerz. Er will ihn nicht und er ist auch nicht mehr dafür zuständig. Ich dachte auch nicht, dass es so krass wäre, ihm einfach die blanken Tatsachen zu schreiben. Ich war sehr knapp und nüchtern. Ich vergesse immer wieder, wie sensibel Männer da sind.

Eben weil sie oft überhaupt keinen Plan haben, wie sie damit umgehen sollen. Mein ExverlobterTom. Hat Panik, es wird ihm zu viel. Er bricht alle Brücken hinter sich ab und rennt. Um aber sofort festzustellen, dass er da gar nicht hin will, wo er hinrennt. Dass er überhaupt nicht weg wollte. Er war aber unfähig, es in Worte zu fassen, weil er Angst hatte, mich mit seinen Zweifeln zu belasten und zu verletzen. Lieber bricht er mir gleich das Herz, dann muss er wenigstens nicht dabei sein, wenn ich weine. Oder so. Die Logik erschließt sich mir nicht ganz. Aber so habe ich es verstanden, als wir letztes Jahr nach 20 Jahren endlich wirklich darüber geredet haben. Tommi hat dazugelernt, macht aber den Mund immer noch zu spät auf.

Mr. Bickle kann es gar nicht. Gespräche mit Gefühlen waren immer nach ein paar Minuten beendet, alles wäre ja geklärt. Ja, er will wirklich, dass es mir gut geht. Wie er sich das vorstellt, so ohne ihn, ganz total ohne ihn, weiß ich nicht.

Vor langen Jahren hatte ich eine Kollegin, eine Kostümbildnerin. Sie war schon etwas älter, hatte aber eine entzückende 11jährige Tochter, die sie sehr geliebt hat. Für sie war es in der Branche sehr schwer, älter und vom Theater kommend, fürchtete sie um Jobs und Geld und hatte Angst um ihr Kind. Susan hat sich mit dem Telefonkabel an einem Türgriff erhängt, als ihre Tochter in den Ferien mit Freunden war. In ihrer Depression und Verzweiflung war ihr Motiv wohl, dass die Kleine ohne ihre versagende Mutter besser dran wäre. Ein Motiv, das viele Selbstmörder in ihren Abschiedsbriefen nennen. Du bist besser dran ohne mich, ich wäre nur eine Belastung für dich.

Frauen wollen oft keine Belastung sein, pflegen schwerkranke Partner, lassen sich aber ungern pflegen. Auch ich wollte Mr.Bickle und Tom nicht mit meinen schrägen Gedanken belasten und hab mein Ding alleine durchgezogen. Entscheidungen für sie mit getroffen. Jedes Mal, wenn ich Schluss gemacht habe, war das in dem Moment ohne drüber nachzudenken, was das mit ihm machen würde. Ich wollte auch nur weg. Damit es MIR wieder besser geht. Ich habe nicht überlegt, meine Wut und meinen Schmerz einen Tag auszuhalten und dann ein echtes Gespräch zu suchen. Nein, auch ich wollte immer nur abhauen und es beenden, endlich Ruhe haben und wieder allein sein, wenn er mal wieder irgendeine Verabredung nicht einhalten konnte oder sonst etwas war. Ich habe ihm nicht zugehört und er mir nicht.

Aber wie soll ich auch merken, was eigentlich los ist, wenn er jedes Mal Streit anfängt, wenn er überfordert war? Statt zu sagen, was los ist? Nicht Rückzug und bocken wäre die Lösung liebe Männer. Dableiben und reden. Auch wenn es anstrengend ist und wenn wir heulen. Aber dann müsst ihr nicht hinterher bereuen, uns nicht in den Arm genommen und getröstet zu haben, die Chance auf Versöhnungssex vergeben, die Chance, sich zusammen zu raufen, verschenkt zu haben. Pärchenprobleme kann man nun mal nicht hemdsärmelig in 10 Minuten lösen und dann ist alles wieder gut. Lernt reden, verdammt. Und ich lerne Zuhören. Ich versprechs...

Donnerstag, 22. August 2013

Ausgespatzelt

  
Alles fließt
2 Monate
die Isar runter

Ich mit körperlichen
Malässen
Er mit neuer 
Beziehung

Super Sommer
Der geht
Frust bleibt

Trost?
Keiner


 

Freitag, 16. August 2013

Lachflash auf Kosten von Mr.Bickle

Okay, momentan bin ich echt ein bisschen seltsam bestrahlt. Ging schon los, bevor ich Mr.Bickle endgültig den Laufpass gegeben habe. Keine Buchungen mehr als Freelancer, zuviel nachgedacht übers Leben statt einfach zu machen, Job, Mann und Zukunftsaussichten fürn Arsch. Bakterielle Infektion in meiner Mumu erfolgreich wochenlang verdrängt, mit dem Resultat, dass die lokalen Antibiotika mit so schönen Nebenwirkungen wie erhöhtes Tumorrisiko wahrscheinlich nicht alles wegkriegen werden. Ein langsam heilender Bänderschaden im Bein, der mich lahmgelegt hat- ich könnte mir einen schöneren Sommer vorstellen, aber mein Körper hat gern mal was dagegen, wenn ich mein Leben geniessen will.

Nun hatte ich Mr.Bickle wegen des Infekts angerufen und ihm das alles auf die Mailbox gequasselt, auch, dass ich von seiner neuen Beziehung weiß (die Schlange...). Nicht dass ich auch nur ansatzweise damit gerechnet hätte, er würde drangehen. Kam eine kurze Mail zurück, er hätte mir ja eh schreiben wollen, aber jetzt wär ja alles gesagt. Ich schwanke da zwischen kurzem Zucken der Mundwinkel und mamamässig resigniertem Augenverdrehen. Er hätte da was gehabt, aber mit ner Salbe behandelt. Grins. Aber nun wär ja alles wieder gut. Das freue ihn für mich. Meine Antwort, nein, nix wär gut, zumindest nicht bei mir. Und hab ihm gleich auch noch das mit meinem Bein untergejubelt. Und darauf kam natürlich nichts zurück, damit kann er nicht umgehen. Warum ich es trotzdem immer wieder tue? Es ist wie bei einem Unfall, ich kann nicht wegschauen, es fasziniert mich immer wieder.

Und in all meinem Selbstmitleid musste ich gestern dann doch herzlich lachen, als ich mir versucht habe vorzustellen, wie es gewesen wäre, wäre all das passiert, während wir noch quasi was miteinander hatten. Wie ich dann doch erwartet hätte, dass er mir die ersten Tage, in denen ich kaum zum Klo humpeln konnte vor Schmerzen ein bisschen im Haushalt hilft, mir mal was kocht (ewig versprochen...) oder zumindest abwäscht. Mir mal was einkauft, mich tröstet und was halt Freunde und Bekannte mir angeboten haben. Sich bisschen um mich zu kümmern. Wie er trotz allem versucht hätte, an seinen Sex zu kommen und wie er komplett überfordert von ganz normalen Erwartungen wahrscheinlich wieder grantig geworden wäre und mich wieder mal enttäuscht hätte. Der Gedanke an seine hilflosen Reaktionen auf solche Sachen bringt mich auch jetzt grade wieder zum Schmunzeln.

Liebe Männer, ich fange gerade an, euch als hoffnungslose Fälle abzustempeln und zu denken, dass ihr im Prinzip alle einfach gestrickt seid, euren Sex wollt und den Rest der Frau dafür in Kauf nehmt.  Dass ihr euch mit Bier, euren Kumpels und Fußball alleine am Wohlsten fühlt, und dass ihr null Interesse daran habt, euch auf uns einzulassen. Ich weiß, dass es so krass nicht ist, ich habe Freunde, die genauso auf der Suche nach etwas Tieferem sind und ihre Seelenverwandte suchen. Und ich kenne eine Menge Männer, die romantischer sind als ich. Vielleicht ist es ja das, was mich immer scheitern lässt. Ich hab's ja auch gern einfach und lasse mich dann auf Sex und Spaß reduzieren. Wenn ich dann aber merke, dass mir doch etwas fehlt, habe ich dann schlicht den falschen Kerl an der Backe. Gibt nur zwei Möglichkeiten. Das Bad Girl konsequenter zu leben und den Rock'n Roll lieben zu lernen. Oder auch mal wirklich Gefühle zuzulassen und mir keinen neuen Bad Boy mehr anzulachen.


Dienstag, 13. August 2013

Casting Dates

So, die zwei interessanten Jungs aus dem JC sind getroffen, der kleine Franzose sieht auch wirklich sehr süß aus, aber so wirklich gerissen hat's mich bei keinem. Der Südtiroler hat wesentlich weniger Charme, als seine Mails vermuten liessen und Monsieur war sehr zurückhaltend, mehr mit seiner Hundedame beschäftigt als mit mir. Wollte zwar, dass ich mich wieder melde, aber von sich aus kommt da nix. Was das heißt, wissen wir ja. Naja, vielleicht kommt er ja noch ausm Quark, aber nachlaufen tu ich keinem von beiden.

Das mit den Joyclub Dates ist so eine Sache. Ich bin ja nicht so drauf, dass ich einfach nur einen Mann brauche, respektive einen Penis. Ich möchte ja schon ein gewissenes Prickeln spüren, eine sexuelle Chemie. Wahlweise könnte ich auch genug trinken, damit mir heiß wird. Aber dafür brauche ich dann auch nicht online zu gehen. Das kann ich in jeder Kneipe und ab einem gewissen Pegel trauen sich die Jungs ja auch ran an mich. Ich hatte schon so viele Männerbesichtigungen über den Club, dass ich am liebsten ein richtiges Casting veranstalten würde. Alle in einen Raum und dann mal sehen, wer es drauf hat. Es ist nämlich größtenteils weder spannend noch lustig, mit den Typen irgendwo zu sitzen und die gesamte Unterhaltung zu bestreiten, weil die den Mund nicht aufkriegen. ICH möchte unterhalten werden. Wenn ihr mich ficken wollt, müsst ihr mir schon einen Grund dafür geben, euch mit nach Hause zu nehmen. Im Besitz eines Werkzeugs zu sein entbindet euch ja nicht davon, die Inbetriebnahme anzukurbeln! Mir das Bier zu bezahlen ist nicht genug. Ich bin eine witzige, charmante und intelligente Gesprächspartnerin, abgesehen davon, dass ich sexy und gut im Bett bin. Also bietet mir was an! Ein schlechtsitzender Anzug und ein niedlicher Hund, netter Versuch, aber das geht doch noch besser?

Ja, auch an Sexualpartner stelle ich Ansprüche. Tut mir Leid. Ich weiß, auf einem Erotikportal angemeldet zu sein, das habt ihr euch einfacher vorgestellt. Ein paar nette Worte schreiben und peng!, Frau ist euer. Nope. Ich höre von meinen Dates auch immer die Geschichten, dass sie enttäuscht sind von den Frauen da, die sich plötzlich nicht mehr melden oder gleich ganz unverschämt überhaupt nicht auf Mails reagieren. Tja, das ist halt so, wenn wir es uns aussuchen können. Wenn ihr euch im Club genauso vollpfostenmässig verhaltet wie draußen, kriegt ihr auch virtuell keine ab. Das Leben ist hart, und mich kann man noch nicht mal mit einem schicken Job oder einem fetten Auto beeindrucken. Ich erwarte in jeder Lebenslage Charme, Witz, Intelligenz und gutes Aussehen. Nicht mehr und nicht weniger. Lieber einen hoffnungslosen Bad Boy, dem die Leidenschaft aus den Augen leuchtet, als einen drögen Langweiler, dessen größtes Abenteuer eine Sexplattform im Netz ist. Wahlweise dann lieber Handbetrieb oder Spielzeug. Ein Freund hat mit kürzlich den Magic Wand empfohlen. Klingt gut, das Teil. Mal sehen.

Sonntag, 4. August 2013

Bonjour cherie, Hola, Ja Servus!

Lizzie hat tapfer widerstanden, in irgendeiner Form auf Mr.Bickle's neuen Beziehungstatus zu reagieren. Obwohl, so tapfer musste ich jetzt auch wieder nicht sein, denn im Grunde ist es mir egal. Klar zwickt es kurz. Bin ja auch nur ein Mädchen. Allerdings weiß ich, dass es a) nichts mit mir zu tun hat und b) dass sie auch nur kurz Freude dran haben werden. Mag sein, dass es eine gibt, die ihn so von den Socken haut, dass er tatsächlich mal was zu ändern versucht (gerechterweise muss ich sagen, er hat das ja immer schon mal wieder zu versuchen versucht), allein, er wird es nicht schaffen. Nicht für mich und sonst auch keine. Außer sie ist Therapeutin...

Nein, kein Anflug von 'ich muss ASAP einen neuen Kerl haben', und IHM außerdem irgendwo zuuuuuuuufällig begegnen, um ihm zu zeigen, wie toll ich aussehe, wie gut es mir ohne ihn geht usw. Die ganze Kindergartenkacke halt, die gerade auch Mädchen wie Jenny Elvers, die sich ihren beschissenen Doppelnamen so langsam mal abgewöhnen sollte, oder Frau 'ich ficke einen Fußballer' van der Vaart abziehen. Grotesk-verzweifelte Aktionen, peinlich aggressive Flirtattacken vor den Augen von bestellten Paparazzi, nein danke. Da stehe ich tatsächlich und ganz ernsthaft drüber. Ich kenne solche Reflexe und in meinem Mädchenhinterkopf sind die alle abrufbereit. Auch der Wunsch, ihn anzurufen, zu sehen, zu fragen was die Scheiße soll. Aber da ist dann gleich wieder die jahrzehntelange Erfahrung, die mit der Hand wedelt und generös abwinkt. Führt ja zu nix, außer, dass ich mich zu viel mit negativen Gefühlen beschäftige.

Und es ist auch nicht so, wie MissBiss schreibt, dass er mich nicht verdient hätte. Oder ich jemand besseren. Ich empfinde das nicht so. Wir haben es einfach beide nicht geschafft, mit diesem Wahnsinn im Bett einerseits und unserem Autonomiebedürfnis andererseits umzugehen. Denn wäre er mir ernsthaft auf die Pelle gerückt, weiß ich nicht, wie ich reagiert hätte. Ich hab ihn mir ja ausgesucht, weil ich mich genauso ungern festlege wie er. Wobei er deutlich beziehungsuchender ist als ich. Ich kann am besten allein sein, er braucht immer Leute um sich rum. Er wollte ja auch Kinder, wohingegen Lizzie ihn deswegen schon mal quasi weggeschubst hatte...Nein, das sind Kategorien, die ich nicht schön finde, wenn es um zwei Menschen geht, die sich doch in 5 Jahren relativ nahe gekommen sind. Er mir so nah, wie man mir glaube ich nur kommen kann.

Aber um ihn geht es ja nicht. Sondern darum, wie ich mit der Situation umgehe. Und da stelle ich eben fest, dass er mir nicht mehr wichtig genug ist, um Spielchen zu spielen. Es war was es war, nicht mehr und nicht weniger. Und ich bin in der Zeit offensichtlich erwachsen geworden. Es hat absolut nichts mit mir zu tun, wenn er jetzt doch eine Beziehung hat, falls er das braucht, um von mir wegzukommen, ist auch das sein Problem. Ich existiere unabhängig von ihm. Und muss deswegen auch nicht irgendwelche Sachen anzetteln, um über ihn wegzukommen. Alles schon probiert, früher, hat alles nicht geholfen. Ich muss einfach da durch und zu mir selbst finden, ein Prozess, der schon während der ganzen Geschichte angefangen hatte. Die Frau, die ich da jetzt finde, ist genauso cool, wie ich immer sein wollte. Seit meine Angststörung sich verpisst hat, warum so plötzlich und wohin auch immer, und ich die ganzen Knoten in meinem Hirn nicht mehr habe, kann ich so reagieren, wie ICH das will und nicht, wie mir meine Dämonen das vorgeben. Irritiert mich manchmal noch sehr und ich warte, dass die kleinen Biester mir sagen, was ich tun soll. Aber die wissen es auch nicht mehr so genau, also mache ich, was ich will.

Und auch wenn ich nicht davonlaufen muss, war ich trotzdem mal wieder bisschen aktiver im Joyclub. Kann ja nicht schaden, hab ich mir so gedacht. Und siehe da, erst schreibt mich ein gleichaltriger Südtiroler sehr charmant an, und gleich darauf ein französisch-spanischer Rugbyspieler auf Englisch, der auch noch eine kleine süße Hundedame besitzt. Miaaaaaaaaaaaaaauuuuuu. 11 Jahre jünger... Der wohnt auch noch ums Eck und ich treffe ihn morgen. Seit 2 Tagen chaten wir, immer kurz, aber immer süß und bis jetzt komplett frei von den derben Sexanspielungen, die üblicherweise bei JC Kontakten sofort kommen. Auch der Südtiroler hat schon zwei Aktivitäten vorgeschlagen, ohne mehr zu wollen. Sehr angenehm. Leider bin ich ja gerade etwas derangée, aber beide sind da entgegenkommend, um mich nicht zu sehr zu strapazieren. Gute Möglichkeit, mich daraufhin zu überprüfen, ob ich tatsächlich bei meinem Entschluss bleibe, mich momentan auf nichts außer Spaß und unverbindliche Geschichten einzulassen.

Denn das ist noch was, was ich spüre. Jenseits aller Torschlusspanik, die einen um die 40 gern mal erfasst, möchte und brauche ich grade wirklich niemand, um mein Leben durcheinanderzubringen. Bereichern gerne, aber so tief wie Mr.Bickle möchte ich nicht schon wieder jemand in meiner Seele sitzen haben. Wobei es auch kaum einer an diesen Ort schaffen kann, der ist doch ziemlich gut versteckt. Oder vergraben oder einfach zu kostbar, als dass ihn jeder betreten dürfte. Diese Art Verbindung beruht wohl auf der Ähnlichkeit von Erfahrungen und Verletzungen im Kindesalter, dass man das im anderen erkennen kann und weiß, DORT, wo alle anderen einem weh tun würden, genau DA kann dieser eine Mensch mich verstehen und genau deswegen diesen Teil von mir sehen. Dass es genau der Teil ist, der auch die Lebensfalle bedeutet oder die Störung hervorruft, die mit der Angst und der Depression zusammenhängt, macht das ganze auch so kaputt. So schön es auch ist, sich da zu treffen und sich fallenzulassen in diese Tiefe und dann da aufgefangen zu werden, führt blöderweise dazu, es irgendwie zu verstärken. Dann fühlt man sich zwar endlich einmal 'richtig' und merkt, wie sehr man diese Seite sonst unterdrückt, aber ohne Therapie oder das Erkennen des Problems hängt man dann eben in so einer Endlosschleife aus extremer Nähe und Zurückweisung fest.

Diese Nähe, ohne sich immer wieder zu verletzen, das wenn man hinbekommen könnte, das wäre ein Traum. Denn sich so verstanden zu fühlen ist schon ein großes Geschenk. Wenn man bei allen anderen immer das Gefühl hatte, dass es eh sinnlos ist, weil sie nicht kapieren, was in mir wirklich los ist. Unfaitr, denn es nimmt auch dem ernsthaftesten Interessenten die Chance, dass es funktionieren könnte. Also muss ich das schaffen, diesen Ort zu verändern und für mich ein Stück der Verletzungen aufzuarbeiten, zu verstehen, um dann Nähe auch mit dem gesunden Teil meiner Seele empfinden zu können. Ich möchte mir allerdings auch nicht die Leidenschaft und die Tiefe nehmen lassen, die zwar ein wenig unmodern geworden sind, die aber auch die Würze darstellen, die im ach so braven, durchgestylten Lebensentwurf schlicht nicht vorkommt.

Aber sonst probiert Lizzie mal aus, wie es ist, das Leben auch mal leicht zu nehmen.

Freitag, 26. Juli 2013

Hello? Is it me you're lookin' for?

Kennt ihr das? Dieses Gefühl, dass da draußen, irgendwo, einer, DER Eine, auf euch wartet? Genau diese Gefühl hatte ich früher immer. Das hatte es mir leicht gemacht, mich von Männern zu verabschieden. Ich wusste, dass der Mann meines Lebens schon noch kommen würde. Ich hatte keine Eile und irgendeinen Verehrer gab's immer. Nach dem Wiener war dieses Gefühl allerdings weg. Dafür hatte ich eine satte Depression. Und als ich mich dann nach 5 Jahren mal wieder verknallt habe, habe ich mir prompt nicht den Kerl sondern Eppstein-Barr eingefangen. Kusskrankeit. Na Mahlzeit. Gerechte Strafe für das Verlieben in den Falschen? Kleiner Scherz. Mein Zigeunerbaron hat mich dann aus den Resten der depressiven Phase danach geholt und Mr.Bickle hat mir Wind unter meine Flügel geblasen. Ich fing wieder an zu leben. Und dachte, mein Kontingent an Verlieben sei verbraucht. Und dass ich es auch nie wieder brauchen würde. Tja. Aber das Gefühl war eben weg, dass da jemand wartet. Also musste ich ihn ja gefunden haben.

Und gerade in der letzten Phase meines Entzugs von IHM traf mich genau dieses Gefühl wieder. Hoppla. Eine Leichtigkeit. Sorglosigkeit ob der Suche nach einer neuen Liebe. Beziehungsweise genau eben nicht 'Suche'. Ich werde gefunden werden. Der Druck von meiner Seele, ohne Seelenverwandten weiterleben zu müssen ist weg. Es fühlt sich fast an, als wäre ich schon verliebt. Obwohl ich grade an vielen Problemen, körperlichen Gebrechen wie auch monetären, zu knabbern habe und ich es zum Kotzen finde, dass er es wagt, schon wieder mit einer Neuen glücklich zu sein, macht sich im Herzen eine Leichtigkeit breit, die mich ein bisschen überfordert. Ich bin noch nicht durch mit Leiden, ich kann mich da noch nicht drauf einlassen, aber irgendwo lauert da eine glückliche kleine Lizzie, die nur drauf wartet, dass sie wieder das tun kann, worauf sie Lust hat, ohne hinhumpeln zu müssen. Ich verstehe es nicht so ganz. Vielleicht liegt es an der Sonne, dem Feriengefühl. Aber könnte zur Sicherheit jemand den Beziehungsstatus von Mr.Bickle checken? Ich möchte nicht, dass ich hier wieder seine Vibes ausbaden muss ;)
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Mittwoch, 24. Juli 2013

Ich will nicht wieder aufs Pferd!

Ich hab definitiv nen Durchhänger. Wer bei strahlendem Sommerwetter den Blues schiebt, ist reif für Prozac! Hab's mit nem Date versucht. Einer aus dem Joyclub, den ich letztes Jahr halbwegs erträglich fand, weil er zumindest ein echter Bergfex und ein bisschen anders drauf ist. Nützt nichts. Hat tzrotzdem den Effekt, den fast alle Männer auf mich haben. Ich fange an, eine ganz schlechte Version von mir selbst zu sein. Witzige Bemerkungen wirken dann plötzlich wie Dauergemecker. Und er war sich nicht zu blöd, mir das auch noch unter die Nase zu reiben. Ja, sowas ruft in mir echt den Sonnenschein hervor und erinnert mich an den Wiener. Ich kann es nicht ausstehen, dieses gönnerhaft Papaartige! Patronizing, hier trifft der englische Begriff exakt zu. Aber drauf rumreiten und Fehler aufzeigen ist totaaaaaaaal produktiv, um ne Frau ins Bett zu kriegen. Hab ich mich über seine Raucherei beschwert? Hat er gefragt, ob's mich stört? Nein und wieder: Nein.

Sorry. Charme und altmodisches Um-den-Finger-gewickelt-werden ist der Weg zum Ziel. Auch wenn man sich auf einem Sexportal trifft, möchte ich mal ein Kompliment hören, bevor ich die Beine breit mache. Charme, Witz und Intelligenz sind der Schlüssel, da beißt die Maus keinen Faden ab. Wie kann Mann nur so plump-doof sein? Noch dazu, wo ich komplimentetechnisch jetzt orientalischen Schlitzohrschmus gewohnt war. Jungs, ich bin da jetzt extrem verwöhnt! Ich will was hören, sonst bleib ich trocken wie die Wüste Gobi. Auch mit dem, was ich dann erzähle. Ich kann da auch komplett meinen Schmelz verlieren. Und auf die Mitleidsnummer steh ich noch weniger. Liebevoll übers Haar streichen und mir tadelnd die verregnete Wimperntusche wegrubbeln- GEHT'S NOCH?????????????????????

Ich sollte es noch lassen. Auch wenn Mr.Bickle an der fester Freund Front auf ganzer Linie versagt hat, im Süßholz raspeln und im Bett war er einfach der Beste. Und noch will ich mich mit der nüchternen Realität nicht abfinden, sonst kann ich mir gleich die Kugel geben. Er war der, der es immer geschafft hat, mich aus allen Tälern und aus meinen Depressionen rauszureißen. Ob wir jetzt was miteinander hatten oder nicht. Alle anderen, und das meine ich ernst, haben mich nur tiefer reingeritten. Also her mit den verdammten Happy Pills, kann doch nicht so schwer sein, ein Arschloch zu ersetzen?

Donnerstag, 18. Juli 2013

Will ICH oder will ich nicht?

Eigentlich ist es doch einfach. Lerne ich einen Mann kennen, sollte ich doch schlicht in der Lage sein zu sehen, ob der mir gefällt, zu mir passen könnte oder ob da größere Hindernisse und Differenzen im Weg stehen. Und dann entscheiden, ob ich mich darauf einlasse, ihn näher kennenzulernen oder ob ich lieber meine Zeit mit etwas Sinnvollerem verbringe. Leider kommt mir dabei immer was dazwischen. Denn natürlich will ich gerne, dass ich dem Kerl gefalle. Und während ich noch versuche, herauszufinden ob er mich toll findet, sitze ich schon in der Denkfalle. Ich denke dann, wenn ich nur ein bisschen toller, toleranter, cooler oder erwachsener wäre, dann würde ich den Mann schon richtig gut finden können. Immerhin redet er mit mir.

Keine Ahnung, ob es an mir, der Stadt oder den Männern liegt, aber ich werde nicht angesprochen. Zumindest nicht in Bars und Kneipen. Auch nicht auf der Straße oder beim Einkaufen. Maximal in Clubs und Absturzkneipen, wenn die Jungs so blau sind, dass sie sich alles trauen. Deswegen bin ich schon mal grundsätzlich dankbar, wenn es dann doch mal eine Gelegenheit gibt, bei der mir so ein Mann nicht entkommen kann und man miteinander reden muss. Zum Beispiel wenn man sich mit Freunden trifft, die neue Leute mitbringen. Und ich habe kein generelles Kommunikationsproblem. Ich rede täglich mit sehr vielen Menschen und auch wenn in mir drin noch ein schüchternes kleines Mädchen steckt, haben mich der Job am Set und im Verkauf trainiert, immer und zu jeder Zeit kommunizieren zu können.

Aber wenn dann einer nach meiner Telefonnummer fragt, hoppla, tun sie eh nicht, ich geb sie ihnen, dann werde ich irrational. Schalte meine Sicht der Dinge ab und fange an, die Sache aus seiner Sicht sehen zu wollen. Finde Erklärungen, Entschuldigungen, fange an, an mir rumzubasteln und verliere mein Bauchgefühl. Und die Fähigkeit, klar auszudrücken, wenn mir etwas nicht gefällt. Damit meine ich nicht, dass ich mich nicht über vergessene Anrufe nicht beschweren würde. Aber ich wage es nicht mehr, Sachen zu bemerken, die mich an ihm stören. Eine unaufgeräumte Wohnung etwa, die auf ein sehr unaufgeräumtes Leben hinweist. Übermäßigen Alkoholkonsum. Denn er trinkt ja nicht jeden Tag, er hat ja kein Problem damit. Also wieso sollte ich damit eines haben? All das habe ich Mr.Bickle immer per Mail HINTERHER um die Ohren gehauen, anstatt den Konflikt zu riskieren und ihn dann zu konfrontieren, wenn es Sinn gemacht hätte. Nachtreten ist albern. Auch jetzt könnte ich ihm wieder ganz viel sagen, was ich nicht fähig war, ihm während unserer gemeinsamen Monate zu sagen. Aber wozu? Ich war ihm gegenüber unehrlich. Das muss ich einfach so stehenlassen.

Und nicht nur bei ihm. Mein Wiener war zwar der perfekte Gentleman, aber emotional kam ich zu kurz. Abgesehen davon, dass ich es gar nicht hätte benennen können, auch ihn fand ich so viel toller als mich selbst- da kann ich doch nicht mit so was ankommen. Oder etwa doch? Wann ich angefangen habe zu glauben, dass ich außer Sex nicht viel zu bieten hätte, kann ich nicht sagen. Aber spätestens seit ich mich einmal verknallt hatte und erlaubt habe, dass das Ganze doch nur eine Affäre wurde, und ich das Spielzeug eines Mannes, war das Muster drin. Der Sex war toll, der Mann besonders. Und ich fand es aufregend, war ich doch vorher immer der Meinung gewesen, dass Sex und Liebe untrennbar zusammengehören. Schäfchen das ich war. Spät angefangen und keinen Plan von Männern. Dazu ewig gemobbt und immer irgendwie anders. Das nicht als Vorteil gesehen, sondern mich geschämt, wenn andere mich als anstrengend empfunden haben. Und das war und ist teilweise bis heute so. Bisschen Klugscheißerin, bisschen zu intelligent vielleicht, zu schnell, zu direkt, zu ungeduldig. Kann mich schlecht entspannen, das Hirn nur beim Sex ausschalten, mag sein, dass manche Leute ein Problem damit haben.

Also interpretiere ich das so, dass ich nicht so einfach bin, dass es nicht selbstverständlich ist, gemocht zu werden und dass die anderen alle was besser machen als ich, ergo besser sind, ergo muss ich DIE mögen lernen, weil ich ja falsch bin. Und der Sex. Das kann ich. Das kann ich offensichtlich sogar besser (…) als die meisten anderen Frauen. Sagen zumindest die Kerle und kommen auch nach Jahren immer wieder an, um nochmal... Dabei bin ich noch nicht mal die, die man sofort in den Hintern und so. Ich gebe aber offensichtlich den Männern das Gefühl, gute Liebhaber zu sein, weil ich ziemlich leicht erregbar bin und auch beim größten Stümper komme. Dafür kann der allerdings nix, muss er aber nicht unbedingt wissen. Und ich hatte meist großartige Liebhaber! Soviel Gerechtigkeit muss sein! Ich genieße einfach generell, angefasst zu werden und gebe mich schamlos hin. Und ich blase ganz gut. Sagen die Jungs. Das reicht, um sie im Bett an mich zu binden. Und darauf habe ich mich immer verlassen. Der Rest blieb hinten. Also, eine richtige Auseinandersetzung mit dem Thema Beziehung, was brauche ich außer meinen regelmäßigen Ficks und wie kommuniziere ich es, wenn ich mehr will? Denn da war immer die Angst, dass ich zu viel fordere und der Mann dann weg ist. Dass der Wiener genau daran verzweifelt ist, dass da nichts von mir kam, und sich dann eine Partnerin gesucht hat, die ihm auch mal die Meinung sagt, war klar. Denn in der Situation damals war ich Mr.Bickle. Depressiv, im Chaos meines Lebens gefangen und nicht fähig, mehr zu geben als den Sex. Dass das zu wenig ist auf Dauer, weiß ich jetzt.

Ein richtiger Mann schätzt es, wenn er eine Frau an seiner Seite hat, die ihr Ding durchzieht und auch ihm gegenüber ehrlich und konkret ist. Dabei dachte ich schon, dass mein ureigenes Autonomiebedürfnis mich davor retten würde, mich für einen Mann total aufzugeben. Hat aber nur dazu geführt, dass ich weggelaufen bin und nachgetreten habe. In den Monaten mit IHM jetzt allerdings, habe ich schon versucht, Konflikte auszutragen. War zäh, aber allein die Tatsache, dass er dann doch zumindest telefonisch auf meine Beschwerden eingegangen ist, auch wenn er nur seinen Standpunkt wieder und wieder runtergebetet hat, zeigt mir, dass ich schon auf einem ganz guten Weg war. Er hat sich schon bemüßigt gefühlt, sich zu verteidigen. Hab wohl den Punkt getroffen. Das waren allerdings auch nur die Punkte, wo es um sein Verhalten mir gegenüber ging. Sein Leben, sein Chaos, das alles habe ich ja versucht zu akzeptieren. Versucht, ihn mit all seinen Fehlern zu lieben. Habe gesehen, dass er wahnsinnig empfindlich ist und dann sofort in die Verteidigung geht, mich angreift, den Spieß umdreht. Und anstatt zu sagen, dass das eine Eigenschaft ist, die mich tierisch nervt und mit der ich nicht umgehen müssen möchte, habe ich wieder versucht, sein Problem zu lösen, in dem ich es zu meinem mache. Dabei hieße die Konsequenz, ihn zu konfrontieren und letztendlich auch zu dem Schluss zu kommen, dass es eine Grenze gibt, dass man den anderen zwar akzeptieren muss, bis zu einem gewissen Punkt. Dass aber zu viele dieser Punkte einfach auch bedeuten, dass es halt nicht geht. Nicht für mich. Mag sein, dass eine andere damit klar kommt. Ich nicht, das ist zu sehr mein Vater, als dass ich das haben möchte.

Auch wenn ich jemand noch so sehr liebe, auch wenn der Sex fast unersetzlich geil war und es mir brutal fehlt, mit ihm einfach mein Hirn auszuklinken und mal ein paar Stunden nicht zu denken, auch wenn das bis jetzt keiner geschafft hat, mich so runterzubringen und zu entspannen, er kann mir außerhalb des Bettes nicht das geben, was ich brauche. Und da sind wir wieder beim Anfang. ICH muss den Kerl toll finden. Und offensichtlich habe ich ja doch etwas mehr zu bieten als den Sex. Könnte sogar sein, dass ich inzwischen echt beziehungsfähig bin, auch wenn ich noch an meiner Konfliktfähigkeit arbeiten muss. Dabei helfen mir Diskussionen in sozialen Netzwerken enorm. Ich vertrete meine Meinung, auch wenn ich jedes Mal fast eine Panikattacke bekomme, wenn jemand mich angreift oder so deutlich widerspricht, dass ich schon fast wieder meine Ansicht umzuwerfen bereit bin - ich halte es aus und ernte Anerkennung dafür. Eine ganz neue Erfahrung. Zuhause die Meinung sagen heißt meistens, dass ich zwar Recht habe, dass das aber nicht positiv als Zeichen meiner Intelligenz gewertet, sondern als Angriff auf das Familienoberhaupt gesehen wird. Und Papa dann beleidigt ist und schlechte Stimmung herrscht.

Hausaufgabe heißt also, bevor ich mich klein mache, weil ER so toll ist, schaue ich erst, ob der Mann tatsächlich meine Aufmerksamkeit verdient. Und für den Sex bin ich wieder in den Joyclub. Mal sehen, ob da ein aufregendes Exemplar Mann versteckt ist.......

Sonntag, 7. Juli 2013

Ein Tag nach dem anderen



                One day at the time. Einen Schritt nach dem anderen. Und nicht verlaufen dabei.

Und nicht zu viel drüber nachdenken, wie hoffnungslos das Ganze eigentlich immer war. Sein ganzes Gerede, dass er in seiner Wohnung aufräumen muss, wird, damit er mich da wieder reinlassen kann, die ganze heile Welt, die er mir vorgespielt hat, ist in sich zusammengefallen gegen Ende. Und als ich gesehen habe, dass sich in dieser Wohnung seit 5 Jahren nichts verändert hat, war das ein echter Schock. Ich kann nicht nachvollziehen, wenn Menschen immer jammern, dass ihnen etwas nicht gefällt, dass sie etwas verändern wollen, und dann passiert nie wirklich was. Aber ich versuche auch immer, Dinge zu ändern, es anzupacken, wenn es irgend geht. Meist versuche ich, MICH zu verändern, um mit einer Situation zurecht zu kommen. Aber nicht nur bei Mr.Bickle, auch bei meiner Chefin aus der Hölle wäre es sinnvoller gewesen, die SITUATION zu ändern. Zu gehen. Aber das wäre irgendwie ein Scheitern gewesen, war ein Scheitern. Und das waren zwei Menschen, die sich aus eigenem Antrieb nie ändern werden, auch wenn ein gewisser Leidensdruck da ist und sie so ja auch nicht glücklich sind. Manchmal steht es einfach nicht in meiner Macht, jemandem zu helfen. Das zu akzeptieren und ihn damit 'aufzugeben', ihn quasi als hoffnungslosen Fall abzugeben ist schwer. Hätte er mir klarer gezeigt, wieviel Chaos in seinem Leben herrscht und wie sehr auf Kante das alles hängt, ich hätte ganz andere Entscheidungen getroffen. Er wusste allerdings auch sehr genau, dass ich den früheren Zustand niemals akzeptiert hätte. Das habe ich deutlich klar gemacht bei früheren Runden. Also gab's für mich Mr.Bickle light. Gegen Ende war's ihm dann wohl egal oder auch zu anstrengend, den Schein aufrecht zu erhalten und er hat gezeigt, wie wenig mit ihm zu rechnen ist. Er hat sich nicht mehr bemüht und da durfte ich dann auch das gesamte Paket inklusive Wohnung sehen. Nicht dreckig oder schmuddelig, aber zugestellt bis obenhin. Und die Küche, die er mir vor 5 Jahren einbauen wollte gibt es bis heute nicht. Der Raum ist Rumpelkammer mit Kühlschank. Hätte ich das früher gesehen, hätte ich ihn nur noch gefragt, ob er Hilfe will, braucht, ob er den Worten Taten folgen lassen und mich dabei haben möchte. Und mich andernfalls sofort verabschiedet. Ich bin von falschen Voraussetzungen ausgegangen. Und stehe etwas fassungslos vor dem, was ich jetzt sehe. Und ich weiß, ich muss dringend loslassen. Aber auch wenn ich ziemlich effizient Menschen und Dinge aus meinem Leben entfernen kann, wenn es sein muss, ich muss auch akzeptieren, dass das ein bisschen dauern wird, bis ich die Nummer verdaut habe. So gern würde Lizzie einfach ein Ei drüberhauen und weitermachen, aber selbst ein Fake hinterlässt Spuren und Wunden. Ich will das nicht, ich will ihn nicht vermissen. Ich möchte nicht weinen um ihn.

Dann wein ich halt, weil es so unfair war von ihm,  mir so weh zu tun, und dabei zu behaupten, ich würde ihm soviel bedeuten. Weine, weil ich verletzt bin, nicht um ihn, um mich. Dass ich es zugelassen habe. Dass ich nicht genauer hingesehen habe. Das ärgert mich. Und dass es doch immer wider so schön war, wenn er bei mir war und dass ich auch das jetzt nicht mehr haben darf,,,,

Ich tu mir grade selber leid. aber auch, weil ich momentan eine körperliche Verletzung habe, die weh tut und mich an meine Wohnung fesselt, jetzt, wo mal sommer ist. Ich könnte grade kotzen. Und dazu noch die Scheiße, die ich versuche hinter mir zu lassen und keine Perspektive, dass ich da schnell rauskomme. Ich will hier raus!

Donnerstag, 27. Juni 2013

Bye bye happiness, hello lonelyness

Der große Kummer bleibt aus. Den hab ich wohl schon die Wochen vorher abgearbeitet, als es mit dem ganzen Auf und Ab nicht besser wurde. Was bleibt ist eine große Leere. Einfach nur- NICHTS. Und genau das ist es, wovor ich immer Angst hatte. Denn er war der Mensch, der es geschafft hat, dass ich mich nicht mehr allein fühle. Da haben sich zwei kleine verletzte Kinder an die Hand genommen und alles war gut. Nur dass es nicht gut war, denn wir sind keine Kinder mehr aber mit dem erwachsen sein haben wir es beide nicht so.

Jetzt renne ich also wieder allein pfeifend durch den Wald und erkläre dem kleinen Mädchen, dass wir das auch alleine schaffen, dass alles gut wird, dass wir nur noch ein bisschen an uns arbeiten oder gar eine Therapie machen müssen, damit diese Leere weggeht und wir uns einen neuen Freund zum Spielen suchen können. Allein, es funktioniert nicht. So ist es wohl mit jeder Art von Suchtverhalten, mit dem man versucht, die Leere auszufüllen. Es geht eine Zeit lang gut, es wirkt, irgendwie, aber man muss die Finger davon lassen, weil es nicht wirklich heilt. Es tut nur so, man spürt die Leere nicht mehr. Bis das Suchtmittel weg ist.

Ist halt nur bei Menschen schwieriger. Eine Flasche Alkohol bekommt man an jeder Ecke, und jede Flasche macht gleich betrunken. Menschen findet man auch überall, aber jeder macht etwas anderes mit einem. Deswegen ist diese Sucht besonders blöd, die Sucht, von diesem EINEN Menschen geliebt zu werden, denn diese Art Gefühle kann man nicht kaufen, nicht beliebig reproduzieren und die Seele lässt sich da auch nicht austricksen. Sie will IHN, den EINEN, den ich so lieb wie keinen.

Entzug. Was bin ich dankbar, dass er jede Verbindung gekappt hat! Auch nur das kleinste bisschen Kontakt wäre vermutlich fatal. Und so weine ich nicht aus Kummer, sondern aus schierer Angst. Denn auch wenn ich weiß, dass ich mich besser fühlen werde, wenn nur genug Zeit vergangen ist, wenn ich weiß, was ich für meine Seele tun kann, die Angst, mich ab jetzt wieder so allein zu fühlen und niemanden zu finden, der mich an der Hand nimmt und es fühlt sich so richtig und gut an wie bei ihm- die die ist da.

Und ich bin traurig, weil ich den kleinen Jungen vermisse. Nicht den Mr.Bickle, der mich immer geärgert hat, sondern den kleinen Jungen, der beim letzten Mal, bei sich in seinem Bett, meine Hand nicht loslassen wollte und gemeint hat, wir hätten es geschafft. Das tut weh. Dass ich es wieder nicht verstanden habe und jetzt wieder alles vorbei ist. Wenn ich darüber so nachdenke, macht es mich wütend und traurig. Ich weine um das kleine Mädchen, das um seine Hoffnung betrogen wurde. Das so glücklich und optimistisch war. Und ich werde wieder wütend. Wütend ist besser als leer. Hauptsache, ich fühle mich.

Samstag, 22. Juni 2013

Eine Selbstverteidigung

Normalerweise stehe ich mehr für andere ein als für mich, habe ich hier Mr.Bickle oft in Schutz genommen, aber grade habe ich das Gefühl, mich erklären zu wollen. Denn so wie es aussieht, sieht es für Aussenstehende schlimmer aus, als ich das selbst empfinde. Ob das jetzt gesund ist, normal, oder was auch immer.

Ich hol mal aus: Ich arbeite in den Medien, und das als Schminkerin sehr nah am Menschen. Und Künstler sind ja nicht grade für selische Stabilität bekannt. Genauso, wie generell die ganze Branche gern mit Drogen und Alkohol in Verbindung gebracht wird. Nicht zu Unrecht, wobei ich strikt die Finger von dem Zeug lasse. Es bringt mir schlicht nichts, zumindest die zwei mal Gras waren ein echter Schuß in den Ofen. Genau wie Alkohol zieht mich die Scheiße einfach nur runter. Bei Drehtagen von bis zu 24 Stunden ist es allerdings schwierig, sich ohne Hilfsmittel auf den Beinen und am Arbeiten zu halten. Und auch die technischen Gewerke sind meist mit Menschen besetzt, die mit einem normalen Leben nicht viel anfangen können. Alle, also zumindest die aus meiner Generation, sind nicht da, weil sie 'irgendwas mit Medien' machen wollten, sondern weil sie schlicht zu viel Leidenschaft und Kreativität in sich tragen bzw. in einem regulären Job nicht funktionieren, weil sie irgendwelche Probleme haben, die bei unständiger Beschäftigung und in extremen Situationen wie am Set einfach weniger auffallen. Als ich das erste Mal ein Filmset betrat, war mein Gedanke: Ach HIER seid ihr alle! Ich dachte, ich bin allein so verrückt. Nein, damals waren alle am Set verrückt, nonkonform, anders, ein wahrhaft bunter Haufen. Ich könnte jetzt was über die angepasst brave Praktikantengeneration heutzutage schreiben, aber das führt zu weit weg vom Thema.

Also, wir waren ein Gemischtwarenladen an irgendwie aus der Normalität gefallenen Seelen, und ich passte da rein wie Arsch auf Eimer. Was natürlich auch dazu führte, oder daher kam????, dass ich etwas andere andere Bedürfnisse habe als andere Frauen und in der Maske, und auch am Set selbst, so derartig viel und extreme Grenzübertretungen und Situationen erlebt habe, dass ein normaler Mensch nur kopfschüttelnd fragen würde, wie man sich bitte so etwas gefallen lassen kann. Ja wie? Antwort: Ich nehme es nicht als verletzend wahr. Es ist ja auch immer ein bisschen Auslegungssache, ob man sich jetzt als Opfer sieht, wenn ein fetter, alternder Schlagersänger immer noch tiefer unter die Gürtellinie geht, um mich mit seinen Sprüchen zu provozieren. Oder als Herausforderung, das Niveau noch etwas tiefer zu legen, bis er einen dann nur noch Mausi und Herzchen nennt. Ich habe Letzteres mit Freuden getan und es war mir ein Fest, wenn ich wieder einen dieser ekligen Machos kleinbekommen hatte. Und sie haben mir alle aus der Hand gefressen. Anstrengend war es, aber anstrengender sind heut meine Kollegen im normalen Beruf.

Dagegen ist Mr.Bickle ein echter Lulli. Er hat nicht einmal abfällige Bemerkungen über Frauen gemacht, wenn er bei mir war, war er respektvoll, höflich und hat sich für alles zigfach bedankt. Ich fand das etwas übertrieben, aber aus seiner Sicht war es nicht selbstverständlich, denn verdient hatte er es nicht, bekocht und umsorgt zu werden. Wenn man mal von seinen zuckersüßen Komplimenten und der Energie absieht, die er mir gegeben hat. Und ja, er hat mich oft genug enttäuscht, mir was versprochen und nicht gehalten. Aber wenn er es geschafft hat, war es natürlich toller als bei jedem anderen, weil extremer und damit aufregender. So konnte ich auch wunderbar ausblenden, dass er im besoffenen Zustand komplett zum Kaspar mutiert, dass er beim Fußball mit den Ultras rumhängt und auch sonst gern mal so Punksachen macht, die ich eher befremdlich finde. Bei mir war er der süße kleine Junge. Man könnte sagen, er weiß, was er für ein Depp ist und dass er sich wie Arsch benimmt, aber er versucht es wieder gutzumachen. Wie der Kerl, der seine Frau schlägt und dem es dann hinterher Leid tut. (DAS ist defintiv meine Grenze. EINMAL hat es ein Mann gewagt, den hab ich danach so zur sau gemacht, dass er geheult hat und danach hab ich ihn rausgeschmissen. Erzählte mir noch vor 3 Jahren, dass doch ALLES so ganz anders gekommen wäre, wenn ich ihn damals geheiratet hätte. Brüller! Scheiß Alkis...)  Ich habe durch all die Jahre meine Grenzen sehr weit in die Tiefen des Raumes verschoben. Wo andere Frauen längst wütend oder verletzt sind, ist meine Geduld da sehr strapazierbar. Ich habe wirklich versucht, nachzufühlen, ob es für mich so schlimm ist, wie es eigentlich ist, Aber ist es nicht. Mag sein, dass es tatsächlich gesünder wäre, verletzter, wütender oder trauriger zu sein. Und so zwischendurch kommt das auch mal hoch. Und ja, ich bin schon echt am Boden gelegen wegen Männern, etliche Male auch wegen ihm. Die ersten beiden Male wollte ich nur sterben, aber das ist ja Quatsch. Man stirbt nicht deswegen. Muss man nicht. Der Schmerz darf nicht bestimmend werden, ich muss da nicht drin rumwühlen. Er hat es getan, ich habe es zugelassen. Und gerade seit wir doch so etwas wie eine Beziehung hinbekommen haben, habe ich es geschafft, die Grenzen, die ich habe, sehr deutlich zu machen. Es gab schon lange keine Diskussion mehr über zu wenig Nachrichten, ich musste nie mehr auf seine warten, die kamen prompt und auch Telefonieren hat er gelernt.

Und das ohne ihn 'Abzurichten', einfach nur, weil ich es ihm erklärt habe und nicht lockergelassen habe. Das war immer so meine Achillesferse. Ich dachte immer, ich schaffe es nicht, mich deutlich auszudrücken. Offensichtlich war ich sogar sehr deutlich. Er hat es kapiert. Dass er es nur bedingt umsetzen konnte, geschenkt. Hat Mutti auch nicht ersthaft erwartet. Lizzie schon, aber die Muddi in mir nicht... Wir sind immer wieder an seine Grenzen gestossen. Und auch da war er sehr klar. Und auch seine Grenzen habe ich ignoriert, wie ein paar von meinen. Aber wie gesagt, es hat mich nur weitergebracht, die Verletzungen halten sich in, jepp, Grenzen. Ich habe ihm jedes Mal wieder vertraut und ich habe auch keinen generellen Hass auf Männer entwickelt. Es gibt ein paar wirklich fiese, eklige Exemplare, aber ich bin ja Kummer gewöhnt. Und ich möchte weiterhin einfach immer das Beste annehmen. Echte Arschlöcher erkenne ich sofort, geschultes Radar, dafür stehe ich halt auf die etwas Kranken. Denn die bin ich GEWOHNT! Die hatte ich täglich um mich rum und ich kenne einfach viel zu viele von diesen schrägen Typen, männlich wie weiblich, bei denen jeder Normalsterbliche die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und sich fragt, wie man bitte sowas aushalten kann. Und ich frage mich, wie man bitte die ganzen Normalsterblichen erträgt.

Ich war immer schon bei den Freaks, immer gemobbt, immer irgendwie anders. Und ich habe sehr schnell nicht mehr versucht, zu den normalen Kindern zu gehören. Ich wusste einfach, ich bin was Besonderes, habe mich aber immer sehr allein gefühlt. die ganzen Wahnsinnigen beim Film haben mich gerettet. Mich in einen Alltag am Counter in einem Shop einzufügen hat mich wesentlich mehr Kraft gekostet, als alles andere. Und wenn ich mir die Sichtweise der Mädels da versuche zu eigen zu machen, dann verletzt mich Mr.Bickle's Art plötzlich sehr viel mehr. Es tut weh, ihn aus diesem anderen Blickwinkel zu sehen. Allerdings wieder mehr für ihn als für mich. Tut weh, zu sehen, wie wenig er umsetzen kann, von dem, was er sich wünscht. Ich hab das ja ganz gut hinbekommen. Ob ich da jetzt Gefühle unterdrücke oder sie mir einfach abgewöhnt habe, oder ob ich sie tatsächlich nicht habe, kann ich nicht sagen. Ich möchte da auch nicht extra drin rumwühlen. Es ist einfach Fakt, dass ich mich mit IHM wohler gefühlt habe als z.B. mit meinem Exverlobten, der der Inbegriff des romantischen Mannes ist und der immer Beziehungen hatte und auch braucht. Ganz gesund ist der allerdings auch nicht.

Muss ich den Schmerz fühlen? Muss ich mich im Nachhinein verletzter fühlen? Ich habe es in der jeweiligen Situation getan, und es war blöd, sich das immer wieder anzutun. Ich hatte aber auch was davon, ich hatte ihn als Stütze, hab mich an ihm festgehalten, wenn das normale Leben mich überfordert hat. Momentan scheine ich eine Balance zwischen der normalen Welt und meiner Welt zu finden. Deswegen brauche ich ihn nicht mehr. Was jetzt vielleicht wiederum ihn mehr verletzt als mich. Ich sollte wütend sein auf ihn, aber ich bin nur genervt von seiner unangemessenen Reaktion. Allerdings würde es nichts dran ändern, dass es nicht funktioniert. Also ist es völlig egal, wie und was er tut oder nicht. Hatte ich vor einem Monat noch Angst vor seinem 'Vermiss dich', kann es mich jetzt nicht mehr verletzen. Es ist etwas, das er tut. Ich muss damit gar nichts machen. Ich kann reagieren, wie immer ich mich dann grade fühle. Mutti allerdings ist weg. Mutti ist auf Urlaub und Lizzie versucht, ihr Leben zu leben und so zu gestalten, dass sie sie selbst sein kann, unabhängig dem, was um sie rum passiert. Auch das verdanke ich irgendwie ihm, der mich dazu gezwungen hat, mich da rauszuwinden. Irgendwo auf dem Weg hab ich mich gefunden.

Nein, im Moment bin ich klar traurig, weil ein Teil meines Lebens weg ist, aber was war, bleibt. Und wenn ich nicht mehr weiterweiss, kann ich dahin zurückgehen und mich von den Erinnerungen anspornen lassen. Und ja, er ist ein Arsch, der seine Ex mit mir betrogen hat, auch das gehört zu den Seiten an ihm, die ich nicht mag. Er wollte nur den Sex, oder so. Deswegen muss ich ihn auch nicht vermissen, die vernünftige Lizzie weiß, dass sie was Besseres verdient hat. Deswegen mag ich nicht Heulen, deswegen mag ich nicht Leiden. Er ist es im Prinzip nicht wert. (Ja-haaaaaa, schon gu-huuut, ich weiß es ja!!!)

So ist das, wenn man solche Dinge von Kind an erlebt. Vielleicht bin ich ein bisschen beschädigt in meinem Denken und Fühlen. Da kann aber Mr.Bickle jetzt echt nix dafür. Dafür bedanke ich mich bei meinen Eltern.

Freitag, 21. Juni 2013

Nein, das wird nix

Da kann er mir auch ein Gedicht schicken, es ändert nichts. Genauso wenig wie sich in 5 Jahren etwas in seiner Wohnung getan hat. Immer wieder die gleiche Leier, er muss dringend aufräumen. er hätte gern eine Küche. Er braucht eine neue Garderobe. Und was ist? Schlimmer denn je ist es. Ein paar neue Regale, ja, aber die nur schnell zugemüllt und das war's dann. Er hat ja keine Zeit, für das nicht, und für eine Beziehung erst Recht nicht. Und ich könne aus zig Nachrichten am Tag und Aussagen wie 'wir haben es geschafft' bitte doch nicht darauf schließen, dass er mehr wollen würde als eine gute Freundschaft mit und guten Sex. Oh, ich könnte jetzt böse und zynisch werden. Ja, ich hatte gesagt, ich möchte das ganze etwas lockerer nehmen. Und das hat auch funktioniert. Gib dem Mann Luft, dann kommt er. Reagiere drauf, und er ist wieder weg und beschwert sich, falsch verstanden worden zu sein. Wieso nur hab ich immer wieder geglaubt, was er sagt? Vielleicht, weil ich Dinge so meine, wie ich sie sage. Dass ich gemeint habe, es wäre doch mehr, lag unter anderem an, naja, auch so was wie dem Gedicht. Was denkt er sich dabei? Ich hab ihm vorhin am Telefon sehr nüchtern gesagt, dass er sowas halt dann lassen muss. Versteht er nicht. Das, und seine Wohnung, zeigen deutlich, wie wenig erwachsen er ist. Das hatte seinen Reiz, denn ich war immer schon viel zu erwachsen und vernünftig, auch als Kind schon. Ja, er war meine Spielwiese. ich war nie rebellischer Teenager, hab nie was total Unvernünftiges getan. Immer die Konsequenzen im Blick zu haben macht etwas unspontan.

Allerdings heißt das auch, dass ich meine Grenzen kenne. Beim Trinken genauso wie im restlichen Leben. Manchmal gehe ich über diese Grenzen, aber sie sind mir bewußt. Und auch, dass es auf Dauer nicht gut tut, zu weit rauszuschwimmen. Seit Tagen war da dieses Gefühl in mir, dass es so enden könnte, dass er dann will- und ich weg bin. Innerlich war ich es wohl schon mehr, als ich mir eingestehen wollte. Und der Gedanke, ihm dann wehtun zu müssen, war nicht schön. Aber in mir wollte etwas dringend weg. Ohne ihn ist es einfacher, klarer. Und auch wenn ich gern wild und gefährlich leben würde, er ist es nicht mehr, der mich reizt. Game over. Zu oft gespielt, zu wenig Erfolg. Ich komm bei ihm nicht weiter, damit ist es dann auch nicht mehr spannend. Die Sehnsucht, die ich gespürt habe, war nicht mehr meine, sondern seine. Ich hatte ja immer Schwierigkeiten, mich davon abzugrenzen, weil ich es ja auch fühlen wollte. Aber was ist der Sinn davon, es zu fühlen, wenn es dann wieder weg ist, sobald man darauf eingeht? Was ich im letzten Post geschrieben hatte, dass nichts mehr zwischen uns steht, das ist auch das, was es jetzt beendet. Denn wenn alle äußeren Hindernisse wegfallen und immer noch nix dabei rumkommt, ausser dumme Spielchen, dann gibt es nichts mehr zu deuteln.

Ja, er hat immer wieder gesagt, dass er keine Zeit hat für Beziehung, dass auch seine letzte Beziehung genau daran gescheitert ist. So wenig Zeit allerdings ist doch ein Abtörner. Dass er sein Leben so weiterleben kann, als gäbe es mich nicht, ausserhalb des Bettes, er dann doch wieder emotional wird, wenn er es grade braucht, um mich dann wieder wegzuhalten von sich, aber eben nur auf Armlänge, das ist zu verwirrend, damit komme ich nicht klar. Jedes Mal frage ich mich dann, was das soll, und ich bin emotional zu verstrickt, um cool zu bleiben, was ich bei anderen Lovern durchaus kann. Er macht das sehr geschickt, diese Nummer hat er echt drauf, auch wenn er dann immer genervt ist, weil ich wieder was falsch verstanden habe. Ich weiß, dass er echt an mir hängt, aber das muss mir ab jetzt egal sein. Sein Problem, wenn er mich dann vermisst. Kann er mir auch gern schreiben, was er vielleicht sogar tun wird. Aber es wird nie zu dem führen, was ich brauche. Wobei brauchen und wollen hier auch wieder zwei verschiedene Dinge sind.

Was mich so sicher macht, sind meine Träume. In denen hält mich ein wirklich starker Mann fest im Arm. Ich habe dabei auch jemand vor Augen. Niemand, mit dem ich was habe, oder haben werde, aber ein sehr entspannter, Verantwortung tragender Kollege. Der ist schon letztes Jahr in einem Traum aufgetaucht und hat mir da aus der Patsche geholfen und sich um mich gekümmert. Und jetzt wieder dieser Traum vom einfach festgehalten werden. Diese Kiste, dass ich mit einer eher instabilen Beziehung besser umgehen kann, weil sie mir letztendlich auch meine Autonomie läßt, die ist irgendwie durch. Der Gedanke, dass jemand mich brauchen könnte, immer noch etwas unheimlich. Aber das andere macht mich nicht glücklich auf Dauer. Ich will mehr. und ich kann das auch.

Und dann ist da noch der sehr spießige Gedanke, dass es schon schön wäre, einen Mann zu haben, der mir in seiner Wohnung was kochen kann, der mir mal was schenkt, der mich nicht nur mit Worten spüren läßt, dass ich etwas Besonderes bin. Und jemand, mit dem ich schlicht mal mit Freunden in den Biergarten gehen kann.

Aber ehrlich war er. Meine Interpretationen sind nicht sein Problem. Oder etwa doch? Nein, dann müsste man ja Verantwortung übernehmen. Nein, ich werd nicht zynisch, ooooooooooommmmmmmmmmm