Sonntag, 1. Juli 2012

Liebe und Vertrauen

Liebe und Vertrauen
Liebe und Vertrauen
Liebe und Vertrauen
Liebe und..................................
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Vertrauen ist der Anfang von allem. Das war mal der Werbespruch einer Versicherung, oder Bank? Bevor wir das große Wagnis Liebe eingehen, müssen wir darauf vertrauen, dass der andere es gut mit uns meint. Uns nicht wehtun wird. Zumindest nicht absichtlich. Aber jemand, der uns nahe kommt, wird auch irgendwann mal irgendeine unserer Grenzen überschreiten. Hoffentlich nicht absichtlich. Und wenn absichtlich, dann in der guten Absicht, eine Stelle zu erreichen, an der wir uns selbst im Weg stehen und uns wachzurütteln. Aber letztendlich sind wir selbst verantwortlich dafür, was das, was unser Gegenüber mit uns macht, mit uns macht.

Wir haben die Wahl glücklich zu sein. Niemand ausser uns ist dafür zuständig. Nicht das Schicksal, nicht unsere Eltern, nicht die Freunde und auch nicht der Partner. Soll ich mir von äußeren Umständen das Leben und die Laune versauen lassen? Gut, es macht ein bisschen weniger Spaß, wenn eine Chefin ihre Psychonummer im Job austobt und einem empfindlich auf die Nerven geht. Aber ich hatte die Wahl, weiter völlig unentspannt alles nur wieder und wieder zu erzählen und durchzukauen und dabei immer genervter zu werden. Oder mit Menschen drüber zu diskutieren, die mich in dem Thema weiter-und auf die richtige Lösung gebracht haben. Und mit der Lösung in Aussicht konnte ich schon mal wesentlich entspannter weitermachen. SIE hatte sich nicht verändert. Aber meine Sichtweise. Ich hab siepositiv  als Herausforderung betrachtet, als Chance, zu wachsen und zu lernen. Und genau wie dieses Rätsel zu lösen, warum ich in Beziehungen nie weiterkomme, macht es Spaß, das Gefühl der Ohnmacht durch konstruktives Handeln zu ersetzen.

Ich muss darauf vertrauen, dass ich mit allem auch klarkomme, wenn ich keinen Partner habe. Sonst begebe ich mich in eine Abhängigkeit, die für beide anstrengend ist. Ich muss mir unbedingt selbst vertrauen, denn auch wenn wir einem Menschen sehr nahe sind, letztendlich sind wir alle irgendwo allein. Mein letztes Date zeigt mir grade, dass ich auch nicht verantwortlich sein will für das Glück eines anderen. Der will zuviel. Zu schnell. Also, nicht Beziehung, aber er wäre der Typ, der mir irgendwann Streß machen würde, weil ich nicht schnell genug auf Nachrichten antworte. Und davon dann seine Laune abhängig macht. Diese Macht möchte ich nicht. Ich möchte niemanden quälen und niemand, der sich mit mir quält. Er soll sich ein Loch in den Bauch freuen, wenn er eine Mail von mir bekommt, aber nicht davon abhängig sein!

Wem also vertrauen? Das Gefühl, das man beim ersten Zusammentreffen mit einem Menschen hat, dieses instinktive Einschätzen, die sekundenbruchteile schnellen Reaktionen des Bauches, die sind richtig. Und manchmal sagen wir in den ersten Minuten auch schon die Wahrheit. Ein Satz über den/die Ex, irgendein lapidarer Spruch zum Thema Beziehungen und alles ist verraten. Danach kommt das dazu, was uns der andere gerne sehen lassen möchte. Eine etwas verbesserte Aussendarstellung. Und wenn man sich näher kommt, mehr auf die Worte hört, dann übertönen die den Instinkt. Um zu wissen, ob man jemand vertrauen kann, müßte man zurück an den Anfang. Die ersten Sekunden. Und zu diesem Bauchgefühl.

Vor genau 4 Jahren stand also da dieser Kameraassistent mit vor mir. Und hat mich umfangen mit einem warmen, zärtlichen Gefühl. Hat von da ab immer die richtigen Fragen gestellt und sich um mich gekümmert. In jeder Sekunde schien er mich im Auge zu haben, zu wissen, wo ich bin. Da war sofort ein Band zwischen uns. Vielleicht, weil wir beide manchmal psychische Grenzegänger sind, vielleicht ein früheres Leben, Chemie, wer weiß. Aber egal was war, egal wie sauer ich war auf ihn, obwohl er eigentlich nix Böses wollte und nur mal wieder nicht auf sein Handy geschaut hatte, wieviel Theater er auch verursacht hat ohne es zu wollen, einfach weil er so ist wie er ist-er wollte mich nie verletzen. Im Gegenteil, für ihn war klar, dass ich nicht mit ihm klarkommen würde (DIE Nummer konnte ich auch gut: I'm no good und ich muss jemand vor mir beschützen...), da hat er mich immer wieder weggeschickt, mir noch brutaler als nötig Grenzen aufgezeigt und wollte nur weg. Weil er keinen Bock drauf hatte, dass ich wegen ihm schlecht drauf komme.

Und immer mußte er mich nur in den Arm nehmen und ich habe gespürt, dass er mich wirklich mag. Mich nie absichtlich verletzen würde. Es ginge zu weit, zu interpretieren, dass er sich immer mal wieder gewünscht hätte, ICH wäre anders und es könnte mit uns funktionieren, aber heute möchte ich mal an die Liebe glauben.

Heute glaub ich an das, was zwischen uns ist Baby, und ob lebbar oder nicht, dieses Gefühl, wenn du mich in den Arm nimmst, das ist das schönste Gefühl auf der ganzen Welt. Das ist heimkommen Baby. Schönen Jahrestag.

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