Sonntag, 15. April 2012

Warum Männer die schrecklichsten Frauen...

...lieben. Tolles Buch von Sherry Argow. Klar auf den amerikanischen Mark zugeschnitten, wo das mit Dating und Verloben und Heiraten ja einen ganz anderen Stellenwert hat als bei uns, aber im Prinzip übertragbar. Man könnte es auch mit dem Buchtitel zweier weiterer Lieblingsautorinnen sagen, den Soziologinnen Edith Schlaffer und Cheryl Benard 'Lasst endlich die Männer in Ruhe. Wie man sich selbst mehr und sie etwas weniger liebt'.

Tenor: Kümmer dich um deinen eigenen Scheiß, sieh zu, dass du mit deinem Leben glücklich und zufrieden bist, dann musst du nicht permanent nen armen Kerl damit quälen, dass er dich doch bitteschön retten soll. Genau das kann und will Mann nicht! Wir Frauen retten ja gerne Männer vor sich selbst, selbst solche, die garnicht gerettet werden wollen. Noch schlimmer, solche, die nicht gerettet werden können. Ich rede von Junkies, Alkis und richtig gefährlichen Typen, die man besser den Profis überlässt.

Natürlich gibt es auch Männer mit nem Helferkomplex, aber dieses dauernde 'ach wenn er nur dieses machen und jenes lassen könnte', das hört man von den wenigsten Männern in irgendeiner Form über ihre Frau. Manchmal wär's schön, wenn sie ein bisschen mehr rausrücken würden, was sie denn stört, aber ich kann verstehen, dass sie da vorsichtig sind, im Zweifelsfall handeln sie sich nämlich eine unsachliche Diskussion mit dem unschönen Endsatz 'dann geh doch wenn du mich nicht mehr liebst' ein. Frauen können mit Kritik nicht sachlich umgehen. Denn was für Mann klar ist, also, ein Punkt wie 'naja, du könntest etwas weniger lang im Bad brauchen', wird für Frau zur existenziellen Frage. Wir können ja im Zweifel in ALLES ganze Romane reininterpretieren. Dabei sagen Männer im Allgemeinen genau das, was sie meinen. Frauen nicht. Ich bin auch gerne Opfer dieser Unlogik, denn ich nehme Dinge auch so, wie sie geasgt werden. Ich interpretiere Handlungen *flöt

So hätte ich früher bei IHM angemeldet, dass ich auf nem Termin in seiner Gegend wäre und ob ich vorbeischauen soll. Hätte er mal mitgenommen, mal auch nicht. Aber zum einen hab ich keinen Bock, sein Bett auch nur zu sehen, wo er jetzt mit ihr, naja. Und zum anderen: Er hat das neulich so schön gemacht, auf meine Nachricht geantwortet, doch diese Antwort habe ich nicht gesehen, denn das Handy war den ganzen Tag aus.. Und doch hat er es nochmal versucht. Er wär um die Ecke bei mir. Ob ich noch Lust hätte.

Wie passend, genau zum Feierabend. Hat er gut abgewartet. Also geht es. Sie können es, wenn sie etwas wollen. Also soll er wollen und machen und ich mach meinen Scheiß und krieg keine Panik, wenn ich nichts von ihm höre. Klar ist das momentan einfacher, da ich ja noch nicht mal erwartet hatte, dass nach der ersten Nummer nochmal was laufen würde. Aber es ist eine hervorragende Lektion in Entspanntheit und einfach genug Leben haben, als sich auch noch um Dates kümmern zu müssen. ER hat für heute Abend eine Veranstaltung gepostet, die bei mir ums Eck ist. Mal sehen. Aber ich hab eh meine Tage und Bauchweh (Laptop ist eine hervorragende Wärmeflasche...). Aber auch das würde er erst erfahren, wenn er schon in der Wohnung ist.

Lession to learn: Es ist nicht schlimm, nicht sofort zu antworten, sondern erst dann, wenn ich Lust und Zeit dazu habe. Auch wenn er mal warten muss, es verkraftet das. Und wenn ich nicht drängle, kann er auch entspannter sein. Auch wenn er mal absagen muss oder selber nicht gleich Rückmeldung gibt, muss er kein schlechtes Gewissen haben. Was ja wieder alles nur kompliziert machen würde. Ich habe in den letzten Wochen gelernt, dass es noch nicht mal wichtig ist OB es was zu bedeuten hat, ganz abgesehen davon, dass ich für die wahre Bedeutung den Mann fragen müsste und nicht stundenlang drüber nachdenken, was es denn nun heissen könnte. Solange ich nicht weiß, was es ist, warte ich drauf, ob er mir's erklärt. Wenn nicht, war's nicht wichtig. Ansonsten liegt der Instinkt meistens richtig. Siehe 'mein Ex schleicht auf meinem Facebookprofil rum, das heißt was'-Instinkt. Goldrichtig gelegen. Abgewartet, Fallstricke gelegt und zack, hing er in der Schlinge. Und warum ging das? Weil ICH getan habe, was ich mir so gedacht habe. Sprich, ich wußte was ich wollte und hab danach gehandelt. Und es war mir egal, was ER will oder nicht. Auch jetzt könnte ich ihn vor sich selbst beschützen und brav sein.

Muhahahahaha. Sonst noch was. Sherry's oberste Regel (oder war das Steve Santagatti *gg): Don't baby him. Wenn du willst, dass er dich wie ein Mann behandelt, behandle ihn wie einen. Ein erwachsener Mann, der auch ziemlich genau weiß, was er tut. (MAAAAAAAAAAAUNZ)

Der Originaltitel des Buches heißt übrigens 'Why Men Love Bitches'. Bitch please! (An dieser Stelle: Danke Oli für diesen Spruch)

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