Sonntag, 20. Mai 2012

Tut mir was Gut?

Im Moment tut mir eher alles weh, zweimal in 3 Tagen stundenlang auf ner Bierbank sitzen mag mein Rücken nicht. Aber was tu ich nicht alles für Freunde?

Und da sind wir beim Punkt. Ich tu gern was, für andere. Und wie mein Coach weiß, hab ich auch schon dran gearbeitet, rauszufinden was ICH tun möchte. Zumindest hab ich schon mal die Verweigerungshaltung abgelegt. Wenn mein Lieblingstürke sagt, wir kickern, dann kickert Lizzie. Und gewinnt sogar. Mit ihm, dem Meister, und ohne Ahnung was sie da grade tut. Aber lustig isses. Die Frau, die alles kontrollieren, alles können muss. Keine Blöße geben. Sowas kommt von der Mobberei in der Kindheit. Wenn alle nur drauf warten, dass sie dich auslachen können, ziehst du dich so weit zurück, dass sie nicht rankönnen. Und machst keine Fehler. Ich kann nicht einfach so mal machen. Das hat mir der Perser gezeigt, wie das gehen könnte, und seitdem übe ich. Auch einfach mal die Geliebte sein. Was soll ich mich da wehren, wenns mir in den Schoß fällt?

Kontrolle, haha. Ich würde ja sogar gerne die Gefühle der anderen kontrollieren. Also die, die sie für mich haben. Sollten. Oder nicht. Ich habe immer eher auf Abschreckung gesetzt als auf Anziehung. Zum Date besonders schräge Klamotten angezogen zum Beispiel. Damit ich sicher sein kann, der Typ meint mich. Und will mich wirklich. Und hat sich auch nicht getäuscht, sondern wollte tatsächlich mit MIR ausgehen. Wenn er da nicht weggelaufen war, hab ich ihn auch gerne noch Mal weggeschickt. Da erzählt mir der Ex, er möchte gerne 5 Kinder und ich sag nur trocken, dafür musst du dir ne Andere suchen, ich bin zu alt für Kinder. Und er widerspricht. Meint, eine Freundin hätte grade mit 42 noch...Aber nein, ich lasse nicht locker und betone meine Unwilligkeit.

Oder mache mich selber klein, indem ich sage, er bräuchte doch eher so ne Partymaus. Und er sagt wieder, nein, er wolle nicht mit ner Partymaus, er möchte mit mir zusammen sein. Immer wieder mache ich sowas, bei jedem Mann hau ich von Anfang an so ne Macke rein. Immer in der Hoffnung, auf der sicheren Seite zu sein, wenn er dann trotzdem bleibt. Und wundere mich, wenn sie doch auf mich hören und gehen.

Ich kann es nicht annehmen, wenn jemand mich mag. Ich muss es kaputtmachen, um mich wieder wie gewohnt fühlen zu können- Als Einzelkämpferin, Lizzie allein gegen die Welt. Ich weiß ja eh, wie's laufen wird, also erledige ich es gleich. Dann bin ich wieder unbehelligt und kann meine Depression pflegen. Obwohl ich in den letzten Jahren die Taktik leicht verändert habe. Ich schmore nicht mehr allein, sondern versuch's mit neuen Leuten. Alles Tarnung. Im Prinzip fühl ich mich selbst unter ganz vielen Menschen immer sehr isoliert. Je mehr Menschen, desto isolierter! Ich habe keine Clique, keine Truppe, zu der ich gehöre und an die ich mich halten kann. Freunde sind verstreut und nicht untereinander vernetzt. Immer nur Einzelwesen. Keine Truppe, die mich mitzieht. Im Gegenteil, bei manchen muss dann ich ziehen, obwohl ich dafür eigentlich keine Kraft habe. Mir fehlt so ein Kreis, der mich auffängt, obwohl Facebook da schon gute Dienste leistet.

Und da sind wir auch schon wieder bei den Ansprüchen, die ich nicht stelle. Den Erwartungen, die ich nicht habe. Nichts fordern bedeutet, ich kann nicht enttäuscht werden. Erspart die Frustration, nichts zu bekommen. Und ich biete keine Angriffsfläche, bin nicht greifbar. Mogle mich durch. Ist aber blöd für jemand, der mir was Gutes tun will. Nein, Lizzie macht alles selbst.

Nur Gutes tun für mich selber mach ich ja auch nicht. Immer nur, was getan werden muss. Oder darf. DAS ist dann wieder ein neues Thema

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