Mittwoch, 19. September 2012

Traum. Traumhaft

Mein Unterbewußtsein hat mir die Antwort auf meinen pessimistischen Anfall gestern gegeben. Im Traum heut morgen. Da stand Mr.Bickle vor meiner Tür. Wobei ich eigentlich bei meinen Eltern war. Und als er seine Jacke aufgemacht hat, war sein Oberkörper nackt. Ich habe das interpretiert als Symbol dafür, dass er bleiben wollte. Und so war es auch. Er war da, bei mir, gekommen um zu bleiben.

Wouw. Hat mich sogar im Traum ganz schön verwirrt. Wenn ich daran wirklich glauben würde, würde ich wahrscheinlich wieder Angst bekommen. Blöd, weil es ja das ist, was ich mir wünsche. Denn das wär's dann gewesen. Für mich. Forever and a day. Mr.Bickle für immer. Ich will keine Beziehung, die mal so ein paar Jahre hält und wenn's nicht mehr spannend ist sucht man sich was Neues. Ich bin da echt altmodisch. Mein Baby gehört zu mir. Für immer! Mich auf jemand einzulassen, das mache ich nur, wenn ich kein Ende sehen kann. Alt werden will ich dann mit meinem Mann. Mein Leben mit ihm planen. Kein Einzelwesen mehr, zwei Menschen, die irgenwie ein gemeinsames Ziel haben, sich verbinden und auch nicht beim ersten Problem aufgeben.

Ich habe es leise aber unmissverständlich eingefordert. Ich glaube, er kämpft. Dreht, ist im Streß, und hat gestern erstmal wieder nicht auf meine Nachrichten reagiert. Das heißt nicht, dass er mich nicht mehr mag, das habe ich inzwischen verstanden. Es heißt, er hat momentan keine Antwort für mich. Und er ist echt nicht der Typ, der drüber redet, dass er mir eigentlich nichts zu sagen hat. Und wenn er was weiß, dann teilt er mir das genau dann auch mit. Und ich bin mir nicht sicher, ob drüber reden wirklich Sinn macht. Ja, ich bequatsche das Ganze ja auch mit meinen Mädels, denen, die in einer ähnliche Situation stecken. Danach bin ich immer eher negativ und nach den Büchern hab ich ja auch keine Chance. Da bleiben die Kerle fast immer bei den Frauen, mit denen sie zwar nicht glücklich sind, die aber verstanden haben, ihnen eine Verbindlichkeit abzufordern. Da geht es noch nicht mal um die Herzensgefühle allein. Da geht es auch um die Hoffnungen und Wünsche, die man an diese Beziehung geknüpft hatte. Die Träume mit dieser Person wahrmachen zu wollen.

Vor Jahren war ich auch in dieser Situation. Ein Mann bei Stuttgart, einer in München. Eigentlich ganz praktisch. Nur war der aus Stuttgart dann kurz davor, wegen mir nach München zu ziehen statt nach Berlin, wo er auch hingehörte, so dass ich fair sein wollte. Und hab mich für den Münchner entschieden. Der meinem Idealbild Mann eher entsprach. Heute weiß ich, dass der andere meiner Seele besser getan hat, er hat mir ein ähnliches Freiheitsgefühl gegeben wie Mr.Bickle jetzt und ich fühlte mich wie eine wirklich tolle Frau. Der in München war mein Wiener, und der hat mich, wie meine beste Freundin sagte, 'dunkel' gemacht. Mein Strahlen erlosch und ich verlor mich in der Depression. Bei ihm hatte ich immer das Gefühl, unzulänglich zu sein. Ein bisschen zu naiv, nicht intellektuell genug. Das ließ mich verstummen und bis heute kann ich einem Mann nur schwer sagen, was mich bewegt, weil ich von ihm da gerne zynische Kommentare bekommen hatte. Er hat's nicht bös gemeint, aber für meine zarte Seele war der nicht gut.

Also. Im Traum war er bei mir und ich bin damit überfordert gewesen. Und wach kann ich es mir nicht vorstellen, dass eine so verkorkste Geschichte mit soviel Ballast zu einer echten Partnerschaft führen kann. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, nicht mit ihm zu sein. Mit genug Liebe kriegen wir das hin?

P.S.: Gestern habe ich dem Schicksal die Chance gegeben, mir den anderen Schwabinger nochmal über den Weg zu schicken. Hab mich in der Gegend ins Café gesetzt, wo er wohl arbeitet. Denn etwas Neues, Unbelastetes wär auch schön. Allein, er lief nicht vorbei. mein Mann mit Hut bleibt verschollen.

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