Samstag, 15. September 2012

No more drama

Unfassbar eigentlich, war ich doch immer eine große Dramaqueen, bei mir lief nie was normal, immer war irgendwas Besonderes und ich ein Nervenbündel. Bis hin zu der Episode, in der ich vor Mr.Bickles Tür stand und ein bisschen dagegengetreten habe, weil er mir nicht aufmachen wollte...

Das hat mich ja zu meinem Coach und zur sytemischen Aufstellung getrieben. Auch nix für schwache Nerven, meine Güte, hat die Frau mich auseinandergenommen! Selten hat mich irgendwas so an meine Grenzen und drüber raus getrieben wie diese Erfahrung, das Gesamtpacket 'kompletter Aussetzer und sofortige Krisenintervention' war hart, aber notwendig. Mein Coach hatte mich gewarnt, dass die Veränderungen, die in mir stattfinden würden, Auswirkungen auf meine Umgebung haben würden. Und dass die Menschen um mich herum reagieren würden. Das haben sie dann auch gemacht. Im Fall meiner Chefin und der einen Kollegin eskalierte das in offenes Mobbing und direkte Angriffe. Und bei einem Dreh hat der Geschäftsführer des Senders beschlossen, dass ich nach 4 Jahren wohl nicht mehr für ihn arbeiten sollte. Da hat's mir dann endgültig gereicht. Und ich habe angefangen, meine Selbständigkeit als Make-up Artist und meine Position im Laden zu überdenken. Obwohl, eigentlich war das kein bewußter Vorgang. Nur die ewigen Schwierigkeiten mit meiner Ehrlichkeit in der TV Branche und meine Nervosität vor gewissen Jobs und die ewigen persönlichen Angriffe im Laden, die haben das für mich erledigt. Und obwohl ich mich sehr über meine Freiheit und Kreativität definiert hatte, immer die KünstlerInnen am Set und die auch anders tickenden Kollegen der Branche für meine geistige Gesundheit für nötig erachtet hatte-es ist wohl genau andersrum.

Ja, ich bin wesentlich ruhiger und ausgeglichener, seit ich mir die Freiheit nehme, keine Jobs mehr zu machen, bei denen meine Arbeit nicht geschätzt wird. Denn die neue Position an der anderen Stelle im selben Unternehmen und die Anerkennung meiner Fähigkeiten auf einem neuen Gebiet, dem professionellen Schreiben, tut mir um Längen besser als die Rumsitzerei an irgendwelchen Sets für reichlich dämliche Fernsehsendungen mit Drehbüchern, Dialogen und Bedingungen, die jeder Beschreibung spotten. Eine Beleidigung meiner Intelligenz. Nur um weiter irgendwas in den Medien zu machen? Nein danke. Ich brauch's nicht mehr. Ich bin und war auch schon immer, eine schillernde Person, schwer zu fassen für die meisten, sehr einfach und simpel für alle, die anders denken. und die gibt es auch ausserhalb der Medienbranche. Unter meinen KollegInnen, meinen FreundInnen und sogar Kunden tragen zu meiner absoluten Unterhaltung bei und ich stelle erleichtert fest: Ich bin nicht allein! Ich habe einen Platz, wo ich hingehöre und kann endlich entspannt auf den Mann zugehen, den ich liebe und habe (fast) keine Angst mehr. Klar fühle ich manchmal noch einen Ansatz von Beklemmung bei der Vorstellung, jemand wirklich an mich heranzulassen. Aber die Notwendigkeit, mich zwanghaft zu etwas Besonderem zu erhöhen, die Show, die kann ich weglassen. Ich sehe jetzt, dass die anderen es schon sehen. Bisschen verrückt, die Kleine, aber echt was aufm Kasten. Ich kann Leute zum Lachen bringen und dazu, mir zuzuhören. Meine Meinung zählt. Und Lizzie steht da und staunt, wie leicht das Leben sein kann. Keine Mauern mehr, die ich einrennen muss. Ich muss nix mehr beweisen. Ich nehm jetzt die Tür.

Auch mir selbstmuss ich nichts mehr beweisen. Und alle haben mich gern. Naja, fast alle, ausser den frustrierten SpießerInnen, die mit meiner guten Laune nicht umgehen können. Aber die sind mir herzlich egal. Ich mag Menschen. Per se. Und auch die dürfen gerne um mich rum sein. Sie können nur nicht an mich ran, das hat ja schon meine Exchefin in den Wahnsinn getrieben. Und die ist nach einem massiven Vorfall mit einer unserer ruhigsten und nettesten Kolleginnen von einem Kunden bei der Geschäftsführung angezeigt worden. Und ist degradiert. Aus dem Laden verbannt. In irgeneine Abteilung Bekleidung ins hinterste Eck. Ich habe sie seitdem auch nicht mehr gesehen. Hat sie sich krankschreiben lassen oder hat sie aufgegeben? Das hätte sie verdient!

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