Freitag, 9. November 2012

Traummänner

Krank zuhause liegen und Boulevardmagazine im TV schauen...

Mal ehrlich-Frauen haben WUNSCHVORNAMEN für den Traummann????????????? Sorry, aber wie krank ist das bitte? Dass er nen Hund haben soll, gut, macht ihn ja sympathisch. Aber nen Mops? Dann ist er schwul. Architekt, soso. Damit er ihr 'was bieten kann' und weil das ja kreative Menschen wären. KREISCH

Oh nee, Hilfe. Hund kann ich mir selber zulegen, Arbeiten und mir Wünsche erfüllen auch. Und wenn er unbedingt nen Audi fahren soll, um meine Aufmerksamkeit zu haben, dann darf er auch nach 90-60-90 suchen! Ich habe mir noch nie in meinem Leben versucht, einen Mann vorzustellen. Ich weiß, was ICH für mich brauche, um jemand interessant zu finden. Schnellen Verstand, Intelligenz und Denken ausserhalb üblicher Wege ist schön. Und mir schon in verschiedensten Formen begegnet. Auch ohne Abitur. Wild sollte er sein, denn sonst kommt er mit mir nicht klar. Körperbewußtsein und Ernährung spielen in meinem Leben eine Rolle, das muss er verstehen und im Idealfall teilen. Sex ist wichtig für mich, also lieber nen Hengst mit Muskeln, als nen Alexander mit Sitzfleisch. Alexander ist der beliebetste Traummann-Name.

Aber sonst? Ich war schon in einen Gigolo verliebt. Vielleicht jemand mit nem verrückten Beruf? Muss nicht, Gigolo ist auf Dauer nicht beziehungsfördernd. Ich will auch nicht einfach eine Beziehung. Der Kerl, der mich bekommen will, muss mich vom Hocker hauen und es mir unmöglich machen, ihm zu widerstehen. Weniger interessiert mich nicht. Und dann überleg ich mir, ob ich ihn an mich ranlasse, ob er mich kriegt, ob ich für ihn Freiheit und Eigenständigkeit einschränken kann.

Und wenn jemand sich selbst als schwierig bezeichnet und mir von einer Beziehung mit sich abrät, gut. Wenn er mich dann trotzdem nicht ganz losläßt, frag ich mich schon warum. Und warum ich damit besser umgehen kann als mit jemand, der nicht mit sich und seinen Gefühlen kämpft.

Mein Dad ist so ein Mann, der nie gelent hat, Gefühle wirklich angemessen auszudrücken. Er versucht's mit übertriebener Fürsorge. Und versteht selber nicht, wie liebebedürftig und sensibel er eigentlich ist. Meine Ma ist eher cool. Ich hab was von beiden. Die Unabhängigkeit von der Ma, das Sensible vom Dad. Blöde Mischung. Ich sehe in diesen Bad Boys immer den kleinen Jungen, der sich gegen die Zärtlichkeiten seiner Mama wehrt, weil er das unmännlich findet. Ich seh das Liebesbedürfnis, das sich in teils extremen Verhaltensweisen äussert und erkenne mich selbst. Denn Gefühle zuzulassen fällt mir leichter, wenn's heftig wird. Das Zarte ist nicht so meins. Da hab ich immer noch meine Mauer. Und dann ist da Mr.Bickle, der von Anfang an diese Mauer irgendwie umgangen hat. Der mich begehrt, mir aber nicht zu nahe kommt. Unwiderstehlich für mich. Grenzen einreissen, überschreiten mit ihm, ihm auf intime Art nahe kommen und doch Abstand halten können. Gerade das mit den Grenzen ist so verlockend. Ich möchte in diesem Leben lernen, wachsen, meinen Horizont erweitern und mich immer wieder selbst überraschen. Alles machen, alles können. Das ist ein hoher Anspruch und manchmal bin ich müde. Und dann kam da immer er an und hat mir die nötige Energie geliefert, um mein Ding durchzuziehen. Auch indem er Schluß gemacht hat.

Im Moment allerdings möchte ich nicht nur für mich allein alles, ich möchte es mit ihm. Oder mit jemand, der mich genauso inspiriert wie er. Der allerdings ist mir noch nicht begegnet. Also muss er ran oder mich halt in Ruhe lassen. Dass er sich noch nicht gemeldet hat auf meine letzte Mail, kann gut sein oder auch schlecht. Der Punkt ist, ich bin an einem Punkt, an dem es mir egal ist. Ich war süß und lieb und ehrlich und es ist keine wenn nicht-dann, eher so ein ich kann nicht mehr weiter so und wenn du mich magst, verstehst du das. Ich brauche DIESEN Mann, nicht einfach irgendeinen. Zu wissen, sich sicher zu sein, ist ein gutes Gefühl. Und hilft mir, bei mir zu bleiben und nicht wieder schwach zu werden. So lieb ich ihn auch habe. Es hat nichts damit zu tun, wie etwas zu sein hat, was ein Mann zu tun hat oder ähnlichen Stereothypen. Dass nach 6 Monaten endlich mal was passieren muss, dass er sonst ein Arschloch ist oder mich, Gott bewahre, 'ausnutzt'. Ich hab davon so dermassen profitiert, das kann ich gar nicht beschreiben. Was ich alles gemacht habe und noch mache, was auf ihn zurückgeht, selbst dieser Blog hier, dass ich schreibe und mir damit einen Kindheitstraum erfülle, auch das verdanke ich seiner Präsenz in meinem Leben und dem, was ich draus gelernt habe.

Es hat nur was damit zu tun, dass ich mich wieder in ihn verliebt habe und lieber ohne ihn bin als nur mit einer Hälfte.

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