Sonntag, 15. Januar 2012

Die besten Partys sind die ausm Stand

Da geht frau ganz harmlos zum Gig von Freunden und endet mit der Telefonnummer vom DJ im Handy...

Und das montags! Warum nochmal  hatte ich eigentlich Clubs aufgegeben? Bis auf die Undergrounddinger, in denen mein Ex aufgelegt hat natürlich. Achja, nur Kiddies unterwegs im normalen Nachtleben, das war's! Auf der Suche nach einem vernünftigen Mann ziehe ich durch anständige Bars, oder war's umgekehrt? Oder mach mir nen schönen Abend mit handgemachter Musik und hänge mit Kollegen ab. So entspannt war das geplant, ich hatte nur vergessen, mit WEM ich da unterwegs war. Meine Feierbiester! Musiker gehen halt nicht direkt nach Hause nach dem Auftritt, schon gar nicht, wenn's nur ein Kurzgig war. Und die beiden schon gleich mal überhaupt nicht. Und weil ich am nächsten Tag frei hatte, bin ich halt mit. Halb 12, der Schuppen ist noch leer bis auf ein paar Typen, die sich schon mal in Position gebracht haben. Die Musik trifft mich genau. Alles die Dinger, auf die ich vor 20 Jahren schon abgegangen bin. Bonnie Tyler, Michael Jackson, Joan Jett, Mettalica, u name it, i dance to it! Der Kollegin und mir gehört die Tanzfläche, für eine Stunde fast ganz allein und wir rocken dass alles zu spät ist. Mein Gin Tonic verdunstet, ich rette ein paar Gehirnzellen mit einer Leitungswasserkur aber die Herren von der Band haben die große Nummer im Sinn und es taucht eine Flasche Absolut auf. Und ein paar Dosen Bull. Jetzt habe ich es immer geschafft, das Zeug weiträumig zu meiden, aber ich werde nicht gefragt. Und auch wenn ich alt genug bin, es besser zu wissen, hat der Alkohol von vorher so eine gewisse 'Ach scheiß drauf' Wirkung.

Hat nicht lang gedauert, bis das Zeug durchgezündet hat. Auf dem Weg zur Toilette dann das, worauf ich den ganzen Abend schon gefasst war: Eins von den Kindern spricht mich an. Ganz süß und wäre ich ein Mann, wär's das jetzt gewesen. Aber ich bin ja nett und bedanke mich artig, flüstere dem armen Kerl aber noch ins Ohr, dass ich seine Mama sein könnte. Tsts. Wie anständig von mir. Und beschließe, dass ich ohne Kontrolle über mein Hirn und meine Füße besser nen Abflug mache, bevor ich auf de Tanzfläche umkippe.

Ich geh fast alle Wege zu Fuß. Meine Wohnung liegt ziemlich zentral, also mache ich mich auch diesmal nachts um 2 auf, meinen besoffenen Schädel auszulüften. 50 Meter vom Club entfernt an einer Ampel muss mich dann ein Typ angesprochen haben. Ich gebe zu, genauere Details entziehen sich meiner Erinnerung, aber dass ich ihn 200 Meter weiter geküßt habe und wir händchenhaltend Richtung U-Bahn gegangen sind, das Bild hab ich noch vor Augen. Und dass er erzählt, er hätte an dem Abend zur Probe aufgelegt und wär neu in der Stadt und halb Kroate, halb Franzose. Süüüüüüüüüüüß. Und hey-doch schon 38! Keine Ahnung, wie lang wir da knutschend in der Gegend rumstanden, jedenfalls gibt er mir seine Nummer und ich gehe weiter. Auch da wieder leichte Lücken im Gedächtnis, ich komm nicht wirklich weit, bis mir klar wird, dass ich kurz davor bin vor Müdigkeit und Erschöpfung (3 Stunden durchgetanzt) zusammenzubrechen und auf dem Trottoir einzuschlafen. Die Taxifahrer lauern schon auf mich, ich hab das Gefühl, die hatten schon Wetten abgeschlossen, wie lang ich noch durchhalte. So komme ich heil zuhause an und schaffe es sogar noch, mich abzuschminken, bevor ich ins Koma falle.

Jesus, what a night! Und jetzt ist da diese Nummer gespeichert in meinem Blackberry und ich zerbreche mir den Kopf, warum ein DJ kein Plattencase dabei hatte. Hatte er eine Tasche umhängen??? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, soviel Spaß hatte ich schon lang nicht mehr und eigentlich ist es mir völlig wurst, Banane, wer oder was er war. Wenn er für die Musik verantwortlich war an dem Abend, hat er nen verdammt guten Job gemacht. Und ich weiß, wo ich hingehen kann, wenn ich mich mal austoben will. Nur eins ist sicher: Nie wieder Wodka-Bull!

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