Sonntag, 10. April 2011

Böse Frauen ;)

Große Göttin, wir wissen alles oder? Dass er einfach nicht auf uns steht, dass er doch eh nur vögeln will. Dass er ein Problem mit starken Frauen hat...Wir faken doch oft nur. Soooo stark sind wir gar nicht! In den Arm genommen werden wollen wir. Hören, wie schön wir sind, wie gut wir riechen. Wie sexy, süß usw.
Und die Jungs? WOLLEN DAS AUCH! Ich fürchte, das falsch verstehen eines Beziehungsratgebers, den mir eine 'Freundin' gegeben hat, hat mich viel Zeit gekostet, und IHN viel Nerven. Ich komm nicht drüber weg, dass er ausgerechnet nach der Mail angerufen hat, in der ich meiner Forderung nachdrücklich Ausdruck verliehen habe-und in der ich mich nicht hinter 'ich hab dich lieb' versteckt habe.Sondern 'ich liebe dich ganz und gar' geschrieben und es auch genauso GEMEINT habe. Alles. Gut und böse, nicht gebeten um etwas. Gefordert. Das heißt, ich hab nicht was gefordert, von dem ich glaube, es wäre mir wichtig. Sondern genau das, was mir wichtig ist. Kurz, knapp und präzise. Er scheint es verstanden zu haben.

Was aber soll ich auch denken von jemand, der mich unendlich vermißt, es aber nicht hinkriegt, sich so zu organisieren, dass man sich öfter als einmal die Woche sehen kann? Bei 9 von 10 Frauen ist die Reaktion: Der will keine Beziehung sondern kommen und gehen wie's ihm passt und keine Verantwortung. Die Zehnte allerdings, das sind die, die selbst viel arbeiten, Nähe schwer zulassen und lieber allein oder in einer komfortablen Fernbeziehung leben.

Und dann gibt es noch die, für die es auch okay ist, mal 3 Tage nicht mit dem Partner zu reden, wenn man stinksauer ist. Und wo das schlicht bedeutet, dass man einfach grad nicht drüber reden kann, weil zuviel anderes im Weg steht oder man einfach bockig ist. Und da sind wir dann wieder bei meiner Erziehung, in der ich mich letztendlich mit meinen Bedürfnissen nur durchsetzen konnte, wenn ich einen anderen Grund als schlichte Unlust vorgeschoben habe. Auf 'ich mag aber nicht' wurde immer ein 'warum' gesetzt und so lange mit Argumenten und Vorschlägen gearbeitet, bis ich dann halt gesagt habe, dass ich mich nicht gut fühlen würde, körperliche Malässen wurden als Ausrede dann akzeptiert, allerdings hatte ich dann halt auch immer superbesorgte Eltern um mich, die sofort Schlimmeres hinter meinen 'Symptomen' vermuteten. Einfach dann richtig zu bocken und drauf zu bestehen, verstanden zu werden, die Tür zu knallen oder schlicht abzuhauen, das hab ich mich nie getraut. Hab nie rebelliert und immer Rücksicht genommen. Bis heute weiche ich vorbeugend Menschen auf der Straße aus und versuche immer, nicht im Weg zu sein und niemand zu belästigen. Kann es sein, dass es darum schwierig ist, mit mir zusammenzusein? Ich habe durchaus eine eigene Meinung und vertret die mitunter sehr radikal, aber ich selber und meine Bedürfnisse stehen immer im Schatten. Ich teste die Reaktion des Gegenübers und ziehe zur Not schnell zurück. Versuche immer, den anderen zu verstehen und gerate dadurch in die Schwierigkeit, unter Rücksichtnahme auf den Fremdstandpunkt meinen eigenen weiter zu verfolgen. Weil ich selten bekommen habe, was ich wollte? Ich dachte eigentlich, ich wäre so eine toughe, die man dann lieber in Ruhe läßt. Aber wenn ich nie kriege, was ich will, wünsche ich mir nicht das Falsche. Ich drücke vielleicht einfach meine Bedürfnisse nicht richtig aus!

Ich tu mich schwer damit, meine eigene Bedürfnisse überhaupt erstmal zu erkennen. Zu wissen, was mir gut tut und was nicht.  Es hat gut getan, zu ihm zu fahren und dadurch die Initiative zu ergreifen. Nicht mich nur unendlich zu ärgern, dass er mich abblockt. Nein, ihm unmittelbar zu zeigen, dass man mit mir nicht spielt.

NICHT BITTEN. FORDERN! Das ist die Devise der bösen Mädchen. Und wenn man's nicht bekommt, dann halt nicht. Basta. So wie bei einem Job. Einmal die Woche Maske bei einer der vielen Pseudo-Doko Soaps, für die ich schon jahrelang immer wieder gearbeitet habe.Da gibt es einen Darsteller, der ein echter Pain in the ass ist. Launisch, laut, respektlos und auch in der Maske wirft er einem gerne vor, man könne den Job nicht. Ein echtes Arschloch eben. Ich habe den Job zugesagt unter der Bedingung, dass ich nicht mit ihm arbeiten muß. Jetzt war ich immer dem Team zugeteilt, der nicht mit ihm unterwegs war. Wow. Allerdings kann jeder im Büro mich verstehen. Das muß ich mir nicht geben, nach 20 Jahren hab ich keinen Bock auf so eine Scheiße. Und es war mir wurscht, ob ich dadurch einen Haufen Geld verliere! Meine Nerven und meine geistige Gesundheit sind mir wichtiger als Geld. Mit ihm drehen zu müssen hätte mich enorm unter Druck gesetzt. Also entweder-oder. Und es hat funktioniert. Einfach so. Und das übe ich jetzt. Nicht ans Telefon gehen bei Energieräubern. Mich nicht schuldig fühlen, wenn ich jemand nicht ausstehen kann. Nicht alles verstehen und erklären wollen.

Baby, du hast dir mit einem einzigen Anruf meinen vollen Respekt zurückerobert. Es kann funktionieren. Auch mit uns beiden Sturköpfen!

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